News Detail: CD: Top Tipps
COUNTRY
Clint Black: Soend My Time
1989 war das Jahr von Clint Black, denn in diesem Jahr veröffentlichte er sein Debutalbum "Killin Time". Innerhalb weniger Monate erhielt es Platin. Es wurden fünf Singles ausgekoppelt die alle den ersten Platz der Country - Charts erreichten. Im selben Jahr bekam er von der CMA den "Horizon Award". 1990 wurde er "Male Vocalist Of The Year". Seit 1991 ist er Mitglied in der Grand Ol Opry. Im laufe der letzten 10 Jahre wurde Clint Black zu einem der Megakünstler der New Countryszene. Clint Black gilt als einer der besten Songwriter und schreibt viele seiner Songs selbst.
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PUNK / ALTERNATIV
The Von Bondies: Pawn Shoppe Heart
Wie die kollektive Begeisterung für Bands wie Jet oder neuerdings auch Franz Ferdinand zeigen, scheint auch dieses Jahr ein gutes für Gitarrenbands zu werden. Nach den vier Schotten von Franz Ferdinand steht mit den Von Bondies auch schon eine Band in den Startlöchern, die auf ein weiteres hörenswertes Album hoffen lassen. Der zweite Longplayer der Amerikaner "Pawn Shoppe Heart" diese Woche erscheinen und wartet mit Blues und attitüdenreichem Punk auf.
Bassistin Carrie: "Wir haben etwas geschaffen, auf das wir wirklich stolz sind. Jetzt beißen wir uns grade daran die Zähne aus, wie wir es live spielen sollen. Aber nach jeder Show fühlen wir uns besser mit den Songs. Jeder von uns ist stolz, weil wir so viel Arbeit in dieses Album gesteckt haben. Es sieht gut aus, und es klingt so wie wir es wollten. In zehn Jahren sehen wir auf dieses Album zurück und werden wahrscheinlich immer noch stolz drauf sein!" Über den Sound der neuen Songs zeigt sich auch Sänger und Mastermind Jason begeistert: "Tontechnisch sind unsere beiden Alben wie Tag und Nacht. Beim neuen Album waren wir eine sehr tighte Band, wir sind jetzt schon fünf Jahre zusammen. Wir kannten die Songs und hatten keinen Stress. Dabei hat es nur vier Wochen gedauert, das Album aufzunehmen!" Ganz anders dagegen sei es bei der ersten Langrille gewesen. Das Erstgeborene scheint bei den Von Bondies ein wenig das ungeliebte Kind zu sein: "Bei dem ersten Album hingegen waren wir als Band erst dreieinhalb Monate zusammen. Wir hatten einen Tag für die Aufnahmen und einen Tag für die Abmischung. Egal wie gut die Musiker oder die Producer sind, so ein Album wird nie gut klingen!" Dass die Von Bondies heiß auf ihre gemeinsame Zeit mit dem neuen Album sind, merkt man ihnen an. Sie machen Promo wie die Weltmeister. Nur eins geht ihnen auf die Nerven. Wenn ein gewisser Vorfall vom Ende letzten Jahres zur Sprache kommt. Die Klopperei mit White Stripes-Hälfte Jack White liege wie ein Schatten über der Band, fürchtet Carrie. "Dieser Zwischenfall kam zu so einem unglücklichen Zeitpunkt. Wir haben dieses neue Album, auf das wir so stolz sind. Und als es passierte, wussten wir alle: 'Oh nein, das wird jetzt unser Album völlig überschatten!' Das hat uns alle ziemlich runtergezogen. Es ist jetzt schon Monate her, und die Leute fragen uns immer noch danach. Ich mag diese Situation nicht, aber es passieren auch viele positive Dinge im Moment." Die Leute seien begeistert von ihrer neuen Platte und das sei das Wichtige.
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POP/ROCK / DEUTSCH
Wir Sind Helden: Die Reklamation: Limited Edition
Kann man einer Sängerin vertrauen, die den Namen Judith Holofernes trägt? Deren biblische Namensgeberin durch das Köpfen eines Mannes (des Feldherren Holofernes) in die Geschichte eingegangen ist? Zumindest drei Männer haben sich nicht abschrecken lassen: Von Judith Holofernes, der Frontfrau des neuesten Berlin-Hypes Wir sind Helden. Doch diesmal kommt der Hype zu Recht, denn der Vierer aus der Hauptstadt hat nicht weniger zu bieten als den perfekten Soundtrack für die urbane Jahreszeit.
Lief die erste Single "Guten Tag" schon in den Clubs und im Radio rauf und runter und erfreut sich momentan auch "Müssen nur wollen" größter Beliebtheit, so brauchen sich auch die anderen Titel auf "Die Reklamation" nicht zu verstecken. Während Frau Holofernes grandios und oft verdammt clever mit Worten spielt, begleiten sie ihre Mitspieler nicht weniger glanzvoll. Mal fährt man auf der NDW-Schiene ("Heldenzeit") - ohne sich jedoch an das momentane Retro-Gesummse anzubiedern - mal dominiert einfach zeitgemäßer Pop. Immer dabei: Viel Melodie und die tiefgründig-abgedrehten Texte, die Wir sind Helden vom Rest der Republik so angenehm unterscheiden. Auch bei den ruhigeren Stücken machen die vier nichts falsch. "Du erkennst mich nicht wieder" kommt so ehrlich und nachvollziehbar daher, dass es fast weh tut. Bei "Die Nacht" fühlt man sich beim Hören in die beschriebene Szene hinein katapultiert. So was schaffen die meisten anderen Bands nach zehn Jahren Songs schreiben nicht! "Die Reklamation" macht einfach Spaß und tut gut. Die ersten Singles haben nicht zu viel versprochen, auch auf Albumlänge wird man den Erwartungen gerecht. Bleibt zu hoffen, dass sich die Helden etablieren können. An Selbstvertrauen mangelt es zumindest nicht: "Hat irgendwer gesagt, es wäre Zeit für Helden? Wir kommen um die anderen Helden abzumelden!" - Übrigens noch nebenbei: Ja, man kann Judith Holofernes vertrauen, denn ihr biblisches Pendant schlug dem Feldherrn Holofernes den Kopf schließlich nur ab, um damit heldenhaft ihr eigenes Volk zu retten. Die deutsche Musikszene benötigt ebenfalls dringend Helden, die frisch und unverbraucht dem Pop neue Impulse geben können. Der Weg dorthin ist mit genügend Widrigkeiten gepflastert, die eine gewachsene, live-erfahrene Gruppe aber sicher besser - und mit längerem Atem - bewältigen kann als künstliche, austauschbare Popstar-Produkte vom Reissbrett. Helden müssen tapfer sein.
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ELECTRO / DANCE
The Crystal Method: Legion Of Boom
Sieben Jahre sind seit der Veröffentlichung des Debut-Albums "Vegas" vergangen, - für eine elektronische Band, der man ja automatisch kürzere Produktionszyklen unterstellt, eine halbe Ewigkeit. Und dennoch genoss das amerikanische Duo Scott Kirkland und Ken Jordan kaum einen Atemzug der Erholung. Eine große Anzahl an Live-Gigs addierte sich zu endlosen Stunden auf Reisen, wollten doch Touren wie "Family Values" oder "Community Service" mit Bravour absolviert werden. Aber nicht nur Kids in Armeehosen auf einem Warehouse-Rave irgendwo im Mittelwesten der Staaten wollten den Klängen von The Crystal Method lauschen, sondern auch die Gäste der
Versace Fashion-Show in Mailand. Städte, Kontinente, Flugzeugtickets, neue Auftrittskonzepte, Aftershowparties - ein Rhythmus der nur wenigen elektronischen Band zu Teil wird.
Nach wie vor wird dieser Lifestyle für gewöhnlich nur Rockbands oder handverlesenen DJs zugetragen. Zwischendrin mauserte sich "Vegas" zum Bestseller, das Video zu "Comin' Back" zirkulierte und rotierte in den Kanälen, und The Crystal Method konnten sich nicht länger den Aufmerksamkeiten Hollywoods entziehen. Ihre Musik fand sich wieder auf der Leinwand und den Soundtracks zu "Spawn", "South Park" und "Lost In Space". Auch die Spieleindustrie, immer auf der Suche nach coolen Kicks, verwendete die Klänge für Spiele wie "Nitrous Oxide". Remixes für andere Künstler wie Moby oder Rage Against The Machine folgten. Seit die Band 1992 Las Vegas verlassen hat, um von Los Angeles aus zu operieren, haben sie ihren Horizont in jeder Richtung erweitert: neue musikalische Einflüsse zugelassen, sich mit vielen anderen Künstlern ausgetauscht und zusammengearbeitet, größere Resonanz bei den Medien und ihrem Publikum erzielt und erspielt, viele Städte bei ihren Touren besucht, und nicht zuletzt die Unterstützung von Geffen und Interscope für "Tweekend" gewonnen. Mit diesem Selbstbewusstsein als Setting kann 2004 mit der Veröffentlichung von " Legion Of Boom" nur bereichernd werden.
Während ihrer US-Tour durch 52 Städte legen Ken und Scott einen Zwischenstop in Miami ein, um am 09. März bei den » DanceStar Music Awards aufzulegen. "Legion of Boom" ist in fünf Kategorien nominiert.
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ALTERNATIV
Audioslave: Audioslave
Wenige Monate bevor die Crossover-Pioniere Rage Against The Machine ihr 10-jähriges Jubiläum hätten feiern können, verlässt Zack De La Rocha am 18. Oktober 2002 die mittlerweile fast schon legendären Politrocker. Er sei sehr stolz auf die musikalischen und politischen Errungenschaften der Band, könne seine persönlichen Vorstellungen in Zukunft aber nur noch alleine umsetzen. Seitdem wartet die Welt auf De La Rochas "beatlastiges" Soloalbum. DJ Muggs (Cypress Hill), Drummer ?uestlove (The Roots), Roni Size, El-Producto (Company Flow), Outkast, DJ Premier oder DJ Shadow werden als Produzenten ins Spiel gebracht. Der geschockte RATM-Mastermind Tom Morello sagt später, Zack habe schon vor dem Split eine zweijährige Pause einlegen wollen.
Derweil bringt sich Cypress Hill-Rapper B-Real als Ersatzmann ins Gespräch: "Vielleicht seht ihr mich im nächsten Jahr als Frontmann. Ich könnte Zacks Shit in einer Sekunde lernen. Und ich wäre sehr stolz, denn es ist wichtig, dass die Band weitermacht", sagt er dem britischen Melody Maker. Seine Stamm-Crew verlassen würde er jedoch nicht. An seiner Stelle verschwinden die drei verbliebenen RATM-Mitglieder Brad Wilk (dr), Tim Commerford (b) und Tom Morello (git) im März 2001 mit Ex-Soundgarden-Sänger Chris Cornell, der nach seinem Soloalbum (1999) mehr oder weniger von der Bildfläche verschwunden ist, im Studio, um dort neue Songs aufzunehmen. Zuvor hatte der Vierer bereits versuchsweise drei Stücke eingespielt. Beide Seiten äußern sich sehr zufrieden über das Resultat: "Cornell ist einer der größten Sänger und Songwriter der Rockgeschichte", lobt Morello in den höchsten Tönen. Im Mai verdichten sich die Hinweise, ein gemeinsames Album, das unter neuem Namen veröffentlicht werden soll. Unter der Regie von Rick Rubin, der den Anstoß zur neu formierten Supergroup gibt, sind in 19 Tagen 21 Tracks eingespielt.
Zwischenzeitlich schließt der amerikanische Secret Service das Messageboard der offiziellen RATM-Homepage wegen angeblich "aufrührerischer Postings" zu den Terrorschlägen gegen die USA. Dazu bezieht Morello auf der Website Stellung: "Unsere tiefste Sympathie gilt den Opfern der Angriffe und ihren Familien. Der Verlust unschuldigen Lebens ist schrecklich. Lasst uns gegen solche Gewalt zusammen stehen, wann immer sie geschieht und gleichgültig, ob sie im Namen religiöser Fanatiker oder unserer einheimischen Führungsschicht verübt wird." Ende März 2002 verkündet Cornell plötzlich und ohne Begründung seinen Ausstieg aus dem neuen Projekt namens Civilian (ein erster Gig beim Ozzfest wird abgesagt). Im Juli kehrt er wieder zurück, das Quartett einigt sich auf ein neues Management (The Firm) und legt so die Differenzen ad acta. Mittlerweile kursieren 13 Civilian-Stücke als Demo-Versionen im WWW. Morello ist stinksauer: "Irgend so ein Idiot aus den Bad Animal Studios in Seattle hat ein paar Demos gestohlen und sie ohne Erlaubnis ins Netz gestellt. Ich bin wirklich verdammt sauer. Die Songs hören sich absolut nicht an, wie das, was auf der Platte sein wird und ich kann es kaum erwarten, dass die Leute das wirkliche Album hören können."
Im September kehrt der Aggro-Vierer unter dem Namen Audioslave in ein Studio zurück. Mit einem pyrotechnischen Spektakel beim Videodreh zur ersten Single "Cochise" (Regiesseur Mark Romanek) sorgen Audioslave für erstes Chaos. Nachdem sich tausende Anwohner aus Angst vor einem Terroranschlag bei Behörden und Medien melden, sperrt die Polizei sämtliche Freeways um das kalifornische San Fernando Valley. Am 18. November erscheint das gleichnamige Debut-Album der Band. Das Echo ist geteilt. Nicht zuletzt weil Ex-Grunger und Led Zeppelin-Fan Cornell in seinen Texten alles andere als den politischen Agitator gibt. Neben den bekannten schweren und energetischen RATM-Rhythmen fließen verstärkt melodiöse und ruhigere Passagen ins Songwriting ein.
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HIP HOP/RAP / COMPILATION
Verschiedene: Le Hip Hop
Beim Stichwort französischer Hip Hop fallen dem deutschsprachigem Durchschnittskonsumenten die Namen Mc Solaar, IAM, Saian Supa Crew und vielleicht noch Passi ein. Das ist auch nach RZAs Hip-Hop-Globalisierungs-Versuch so geblieben.
Zwar wird allgemein anerkannt, dass der französische Sprechgesang sich fest auf dem zweiten Platz hinter dem amerikanischen etabliert hat, doch dass die Ghettos von Paris, Marseille und anderen Großstädten echte Rap-Perlen am Fließband produzieren, wurde hierzulande bislang weitgehend ignoriert. Nach diesem Sampler könnte sich das ändern: Gleich zu Beginn bittet Lady Laistee mit "Un Peu De Respect" die Urheberin Aretha Franklin auf die Breakdancematte. So herrlich klaut sonst höchstens Nas. Kalkutta liegt am Ganges, Paris liegt an der Seine, und dass dort herrlich geflowt wird, liegt nicht etwa an Madeleine, sondern an Disiz La Peste, gleich zweimal auf dem Sampler vertreten. Dieser Mann rappt auf einem technisch so hohen Niveau, dass selbst Method Man der Joint vor Verzückung aus dem Mund kullern dürfte, sollte er mal auf einen Rotwein und ein Baguette vorbeischauen. Jango Jack und Vibe sorgen mit freundlicher Unterstützung von Blackstreet dafür, dass die R'n'B-Fraktion bei der Stange gehalten wird. Auch andere Stars aus Übersee unterstützen ihre französischen Brüder im Geiste nach Kräften: Buckshot von Black Moon vertritt neben Ol Kainry auf "Smatch Ca" die Gangstasparte, Foxy Brown spittet an der Seite von Sniper über ein wunderschönes arabisches Geigensample.
Beinahe unheimlich wird es dann, wenn der Kolumbianer Rocca auf seinem zweiten Stück, "El Original" die Delinquent Habits wie rollstuhlfahrende Rentner aussehen lässt. Eine spanische Wortsalve, die ihm Busta Rhymes erst mal nachmachen muss, auf einen typischen Orishas-Beat. Als französische Version von Azad meldet sich MBS zu Wort, bevor die Anlage den detuschsprachigem Hörer in Stille hüllt, der mit Tränen in den Augen anerkennen muss, dass unsere Nachbarn uns raptechnisch einfach meilenwenweit abgehängt haben.
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POP / SOUL
Lionel Richie: Just For You
Die Geschichte von Lionel Richie ist natürlich wie die von Stevie Wonder oder Marvin Gaye eng mit dem Label Motown und der Musikrichtung Soul verknüpft. Zu Motown kommt Richie 1970, nach dreijähriger Tingeltour mit den Commodores durch den Süden der USA. Anfangs spielen die Commodores flotte bläserlastige Dance-Funk-Instrumentals, doch unter Lionel Richies Einfluss wird der Sound der Band variabler und tendiert zugleich mehr und mehr zum typischen Motown-Soul.
Die Hits der Commodores heißen "Easy", "Sail On" und "Still" und machen die Band zum erfolgreichsten Motown-Act der 70er Jahre. 1982 lösen sich die Commodores auf, zu diesem Zeitpunkt hat Lionel Richie bereits eine Solokarriere eingeleitet, die ihresgleichen sucht. 70 Millionen verkaufte Alben, fünf Grammys, ein Oscar, ein Golden Globe und diverse American Music Awards gehen auf sein Konto, von 1978 ("Three Times A Lady") bis 1986 ("Say You, Say Me") hat er jedes Jahr einen Nummer eins Hit in den Charts - das hat außer ihm bisher kein anderer Musiker geschafft. 2004 - "And my heaaaaaart is breaking, just for you, just for you ..." - so geht das los, mit einer bis zum 'Herz' auf- und anschließend wieder absteigenden Melodielinie. Vor allem am Anfang von Lionel Richies achtem Solo-Album hat man ganz stark das Gefühl, dass der Schmusesoul-Sänger wieder nur das eine Lied singt, das er schon immer sang, und das er eben ganz besonders gut beherrscht.
Tatsächlich sind es einfache und eigentlich immer die gleichen Mittel, die Richie verwendet. Da sind zum einen die überaus simplen und Wiederholung nicht scheuenden Textfragmente; ohne den zweiten Song nur einmal gehört zu haben, weiß der Richie-Fan, wie die Titelzeile "I Still Believe" weiter gehen muss: "... in love" natürlich, denn "love is the answer". Die Einheit von Text und Musik zeichnet Lionel Richies Stücke aus; und mögen auch die Kritiker schon seit Jahren den Mut zur Innovation vermissen - seine Fans lieben die Verlässlichkeit, mit der Lionel ihre Erwartungen erfüllt. Es dürfte also weder Zufall noch Geschäftsinteresse, sondern vielmehr echte Seelenverwandschaft gewesen sein, die Richie mit Lenny Kravitz, dem anderen großen Konservativen der populären Musik zusammen brachte. Aus dem Rahmen des Albums fallen "Time Of Our Life" und "Road To Heaven", die beiden Stücke, bei denen Lenny Kravitz seine Finger im Spiel hatte, jedenfalls nicht.
Auf dieser sicheren Grundlage lässt sich dann doch auch noch was Neues ausprobieren. Etwa wenn in "Ball And Chain" der Songwriter-Stil im Mittelteil von krachigen Gitarren abgelöst wird. Oder wenn Richie gemeinsam mit Daniel Bedingfield in "Do Ya" seiner Motown-Vergangenheit und Stevie Wonder die Ehre erweist. Richtig innovativ, ja fast revolutionär ist aber für Lionel Richies Verhältnisse, dass er den Begriff der Liebe gleich in mehreren Songs nicht mehr privat, sondern politisch fasst. Der Co-Autor von "We Are The World" scheint sich tatsächlich wieder für die ganze 'Welt' zu interessieren, so eindeutig wie in "Dance For The World" hat er sich jedenfalls noch selten zu seinen afrikanischen Wurzeln bekannt.Und wenn die Liebe nicht mehr nur Rausch und Trost und Ablenkung bedeutet, sondern auch Verpflichtung und Mahnung, dann könnte das eine Lied, das Lionel Richie singt, auch wieder Menschen berühren, die nicht zu seinem engsten Fankreis zählen.
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POP/ROCK / SCHWEIZ
Plüsch: Sidefiin
«Sidefiin» - das ist der Titel des neuen, des zweiten Albums von Plüsch. «Sidefiin» - das heisst seidenfein, zart wie Seide. Doch wenn ein Berner «sidefiin» sagt, dann meint er auch: «genau richtig, voll preicht». Man sollte sich vom Bandnamen nicht auf die falsche Fährte locken lassen. Und vom Albumtitel schon gar nicht. «Sidefiin» heisst nicht etwa flauschig. Und schon gar nicht süss. Ritschi, Röschel, Simi, Hunzi und Bali sind nicht bereit, Erwartungen zu erfüllen und Bewährtes lauwarm nachzukochen. «Sidefiin» geht tiefer - hinein in die zartbitteren Erfahrungen des Lebens. Lieder wie «Schwein gha», «Liebesspiel» oder «Schutzengel» zeigen das Leben wie es ist. «Sidefiin» lässt einen lachen und weinen, nachdenken und tanzen.
«Sidefiin» ist tatsächlich «sidefiin». Plüschig, aber ohne Zusatz von Weichmachern. Im Gegenteil. Plüsch haben nach ihrer ausverkauften Tournee die Energie und die Frische von der Bühne mit ins Studio genommen. Sie haben ein Album aufgenommen, das mit seiner Spielfreude, seiner Vielfältigkeit und seiner Intensität den Weg weiterverfolgt, den sie mit ihrem Erstling begonnen haben.
Und Plüsch heisst auch: sagen, was man denkt. Das Gefühl im Bauch rauslassen. «Sidefiin» tastet sich seidenfein heran, umgarnt und schmeichelt. Um dann zu überraschen mit einer Kompaktheit, die einen umhaut. Mit Texten, die ins Herz gehen, Melodien, die mit dem Ohr flirten und - last but not least - einem Sänger, der mit seiner Stimme die Seele berühren kann.
«Sidefiin» ist vertontes Leben in 12 Liedern. «Sidefiin» ist ultrahart und butterzart. Rührend und berührend. Einfach Plüsch. Oder wie der Berner sagen würde: «genau richtig, voll preicht»
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TECHNO
DJ Koze: All People Is My Friends Mix Compilation
Koze, Koze, noch einmal! Wer den Werdegang des ehrenwerten DJ-Herren Koze, bürgerlich: Kozalla, in Disco, Radio und/oder auf Tonträger in den letzten paar Jahren auch nur ansatzweise verfolgt hat, weiß, dass man bei ihm überall und jederzeit auf quasi alles gefasst sein muss und auch - sein darf. Hip Hop, Techno, Acid, Gospel, schmierige House- und Disco-Tunes, es ist alles drin in seiner Wundertüte, die er da geschickt als ganz normalen DJ-Koffer getarnt hat. Und diese Tüte hatte er offenbar auch dabei, als er sich Oktober letzten Jahres ins Soundtology Studio in HH-St.Georg zurückzog, um dort mal eben für die Kompakten aus Köln eine neue Mische aufzunehmen.
Und dort packt Koze etliche internationale Herrschaften wie Mr. Oizo und Mathew Johnson, größtenteils jedoch deutsche Homies à la Thomas Brinkmann, Wolfgang Voigt sowie den Herrn Müller alias Isolee in den charmant mit "All People Is My Friends" betitelten Mix. Die Stilrichtung, in der sich dieser Mix bewegt, ist somit mit Minimal-House zwar etwas grob, aber doch recht passend zu benennen, was ja auch mit der grundsätzlichen Ausrichtung des Kompakt-Labels ganz prima harmoniert. Bevor allerdings die Beats und Bleeps und die ganzen elektronischen Sounds aus dem Käfig gelassen werden, zeigt Koze erst mal allen, was für ein prächtiger Querkopf er doch ist. Könnte schließlich sein, dass da einer zum ersten Mal was von ihm hört, und dann ... ja dann wird halt mit doch eher simplen Pianoklängen und leichtem Knastern das freaky Terrain abgesteckt und gezeigt, dass nicht alle DJs mit Scheuklappen auf die Welt kommen.
Doch damit nicht genug, jetzt dürfen noch die Schüler der Langley School (Langley, dort wo CIA lebt ?) in ihrem Musikprojekt "The Long And Winding Road" von Herrn Paul McCartney interpretieren und die Christians mit Herrn Sprenger rumdudeln. Nice, aber doch auch ein klein wenig seltsam, wie Koze hier den Hörer in den Bann seiner Mischkunst zu ziehen gedenkt. Und just in dem Moment, in dem man sich nach so ca. 8 -9 Minuten dann doch fragt, wie und wo und vor allem was hier eigentlich läuft, zückt er mit Jan Jelinek das erste gaaaaanz dicke Elektro-Ass aus dem Ärmel. Extrem smooth und geschmackvoll ist das und jetzt, ja endlich, wird auch mal etwas auf die Tube gedrückt. Stuttgarts Liebling Michel Baumann darf als Jackmate die Technohupe bedienen, was uns wohlig an Garniers famoses Houseforce erinnert, hmmmmmmmmm-schön.
Weiter im Programm, schlicht, schön, sachlich, sexy ziehen Oizo, Isolee, Fabrice Lig (mit schicken Disco-Sounds) und Thomas Brinkmann ihre Bahnen, da gestattet Koze sich und uns mit dem veritablen Sommerhit "Waiworinao" des Exilchilenen Villalobos eine kleine Beatpause und lässt den Bass grooven. Tja, das war ja mal wieder schon beinahe zu schön, gleich mal was Verzirpteres hinterher, oder was meint ihr, und dann wieder auf die gepflegte Beatschiene einschwenken.
Mathew Jonson schnurrt ganz gut vor sich hin, Grungerman bringt mich mit seinem Reinhard Mey-Sample (?) doch ein wenig aus der Fassung (heavy shit, respect), und als würdiger Abschluss: der Meister himself. Geklöppel B2. Lovely, wie eine Reise durchs Honigkuchenpferdland, psychedelische und bewusstseinserweiternde Nebenwirkungen nicht ganz ausgeschlossen. Glockenspiel, Gekrähe karaokegeschädigter Mitmenschen und Schluss.
Nun, da der Vorhang gefallen ist, bleibt eigentlich nur noch der Repeatdaumen und die Feststellung, dass Koze uns mit "All People Is My Friends" neuerlich eine erquickende Ahnung der wunderbaren Leichtigkeit des DJ-Seins beschert. Tolle moderne Unterhaltungsmusik, vermittelt mit sehr viel Humor, sehr viel Feeling und sehr wenig Mixrumgewichse. All Peolple Is My Friends?
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MUSIK DVD / HIP HOP/RAP
Outkast: The Videos
Fast alle der elf ausgewählten Outkast-Videos gehen als Genre-Genialitäten in die Annalen der Hip Hop-History ein. Innovativ, funky und stets eine Geschichte erzählend setzen die kleinen, musikalischen Filmperlen seit 1995 Maßstäbe und den vielseitigen Outkast-Sound visuell um. So cruist das Duo auf der Premiere "Player's Ball" vom Debüt "Southernplayalisticadillacmuzik" dem G-Funk-Sound entsprechend mit alten Cadis durchs Ghetto. Auf dem zweiten Album "Atliens" treiben Outkast die musikalische Entwicklung voran. Der Westcoast-Sound rückt in den Hintergrund, während spacige P-Funk-Tunes dominieren. So kommen die Clips für "Elevators" und "Atliens" mystisch religiös daher und machen die unterschiedliche Charaktere von Andre und Big Boi zum ersten Mal sichtbar. Während Andre als Turban-Hippie zum 70er Black Power-Funker mutiert, fährt Big Boi lässig und cool wie gehabt auf der alten Gangsta-Schiene. Doch nach den zwei Beiträgen wird sich der Die-Hard-Fan wundern: Wo ist das Video zu "Jazzy Belle"? Die Frage bleibt unbeantwortet. Es geht weiter mit den Singles der vierten Scheibe "Stankonia", die trotz vollkommen abgedrehter Sounds und Raps den weltweiten Durchbruch von Atlanta's Finest bedeutet. Neben dem bildgewaltigen "Ms Jackson" lässt besonders das hektische, farbenprächtige "B.O.B." Mund und Augen offen stehen. Gegen diese lila Wiesen können die "Purple Hills" von Eminems D-12-Posse glatt einpacken. Man würde sich nicht wundern, käme George Clinton mit seinem Mutterschiff jeden Moment um's Eck geflogen. Den Abschluss bilden die beiden Videos des neuen Doppelalbums "Speakerboxxx/The Love Below", die es in der bekannten Single-Version sowie als wesentlich interessantere Long Version gibt.
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Text-Quellen: Diverse
12.03.2004 23:57:38 / enzo
Alle Angaben ohne Gewähr
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