News Detail: CD: Top Tipps
BLUES
Keb' Mo': Keep It Simple
"Es ist ein gutes Problem, wenn sich plötzlich Radio- und Fernsehsender um einen reißen und man ein Konzert nach dem anderen geben muß". Keb' Mo' weiß sicher auch um "schlechte" Probleme. Seit mehr als 20 Jahren spielt er den Blues und rackert sich ab für ihn. "Ich spiele überall dort, wo ich eine Einladung bekomme" meint der heute 47jährige.
Und es hat sich gelohnt. Mo' war bereits 41, als Jemandem bei Epic eine Cassette von ihm in die Hände fiel - seither gilt der Mann mit der rauchigen Stimme als neuer Star am Akustik-Blues-Himmel.
Seine Biographie ist der eines "echten" Musikers würdig: Mit 12 bekommt er seine erste Gitarre, kurz darauf hört er ein Live-Konzert der Blues-Legende Taj Mahal, und vorbei war's mit der bürgerlichen Karriere. Mit 19 unterschrieb er seinen ersten Plattenvertrag - für eine Discoscheibe, die niemand hören wollte. Danach bleibt's 20 Jahre still um ihn, bis zu besagter Cassette....und dem Jahr des Herrn 1996. Keb' wird Grammy Award Winner für das "Best Contemporary Blues Album". Es folgen Gigs bei allen bekannten Festivals und '97 und '98 wird er "Acoustic Blues Artist of the year". Was lange währt. "Keep It Simple", das brandneue Studio-Album des Bluesgitarristen Mr. Kevin Moore, besser bekannt als Keb' Mo', ist seit Februar 2004 in den Vereinigten Staaten erhältlich und ab März 2004 auch in Europa. Mit "Keep It Simple" bringt Keb' Mo' seine sechste Platte auf den Markt. Und diese Scheibe ist wirklich ein absolutes Muss für jeden Menschen, der Musik liebt.
Auch diejenigen, die von Keb' Mo' noch nie etwas gehört haben, sollten unbedingt zugreifen und ihrer Stereoanlage bzw. dem CD-Player dieses Meisterwerk gönnen, aber vor allen Dingen natürlich sich selber. Es ist einfach immer wieder ein wahnsinnig gutes Gefühl, wenn man die Lieder von
Keb' Mo' hört. Seine Texte sind schlichtweg brillant. Und die Art wie er musikalisch diese Texte rahmt, bringt einem wahre Lustgefühle! Ein Fest für die Seele! Sein Instrument ist die Gitarre, und er spielt Sie mit solch einer Perfektion und Leichtigkeit, dass man vor Freude Gänsehaut bekommt. Sensationell, einfach grandios! Mit jedem einzelnen Song auf diesem Album hat es Keb' Mo' wieder geschafft, den Zauber eines Moments einzufangen! - Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie einfach "Keep It Simple"!!!
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SOUNDTRACK / HIP HOP
Soundtrack: Barber Shop 2
Im Februar lief in den USA der zweite Teil zum Kultfilm "Barbershop" an. Wieder mit dabei in "Barbershop 2" ist natürlich Ice Cube und auch Cedric The Entertainer, Eve, Sean Patrick Thomas, Troy Garity, Michael Ealy, Leonard Earl Howze und Queen Latifah spielen in zweiten Teil mit. Passend dazu ist der auch im Februar erschienene Soundtrack, eine gelungene Auswahl so zu sagen die Creme de la Creme unter anderem Mary J. Blige, Eve, Outkast, D-12, Mobb Deep, Sean Paul, Chingy, G-Unit, Morgan Smith.......Eine CD die in keiner Hip Hop / Rap, Sammlung fehlen sollte.
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POP/ROCK / DEUTSCH
BAP: Sonx
Eigentlich haben wir von BAP nichts Neues mehr erwartet. Die Ur-Kölner sind seit Jahren ziemlich erfolgreich unterwegs, machen regelmäßig neue Platten und gut besuchte Touren. BAP, das ist aber auch ein bisschen wie 25 Jahre Ehe - man weiß was man hat. Was einem gefehlt hat, das merkt man erst jetzt. Denn mit dem neuen Album "SONX" dreht der kölsche Rock und Pop Tanker jetzt ganz überraschend in eine ganz andere Richtung ab: mehr Gitarren, mehr Geradeaus-Rock, fast schon moderne Sounds knallen einem um die Ohren. Das macht eigentlich keinen Sinn, denn nachdem alle jüngeren Mitstreiter die Band verlassen haben (Multi-Musiker Jens Streifling wechselte ausgerechnet zur Alaaf-Combo "De Höhner"...) sind bei BAP nur noch 5 Mittvierziger am Werk. Die machen sich aber locker für einen für BAP schon fast revolutionären Neuanfang und geben richtig Gas. Musikalisch ist also "alles em Lot", textlich bleibt's aber bei business as usual. Es geht um alles, was Herrn Niedecken bewegt: ein Song handelt von Super-Gau des 11. September, einer vom Niedergang traditioneller Kölner Stadtviertel. Wirklich neu ist vor allem ein Thema: Marokko. Dorthin flüchtet Wolfgang Niedecken gerne in die Kreativität, dort hat er Freunde. Und deshalb ist "rövver noh Tanger" einer der Favoriten vom neuen Album. Natürlich gibt's auch die eine oder andere Atempause. "Für Maria" ist einer der schönsten Love Songs in der bald 30-jährigen Geschichte von BAP.
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BLUES / ROCK
Popa Chubby: Peace, Love & Respect
Fleißig ist er, der mächtige Mann aus der Bronx. Haut regelmäßig seine Alben raus, ist ständig auf Tour und schafft es trotzdem, sich seine Eigenständigkeit zu erhalten. Auf der Bühne und im Studio ist Popa nach wie vor springlebendig.
Man spricht im Moment von einer Menge "neuer" Musik. New Southern Rock, NuMetal (trotzdem nicht rostfrei), wenn man will, dann ist Popa Chubby New Blues Rock. Er selbst nennt es New (sic) York City Blues, logisch, und das trifft es wohl ganz gut. Wie auf den meisten seiner bisherigen Platten kriegt man einen leicht mutierten, ziemlich schmutzigen und räudigen Bluesrockbastard um die Ohren gehauen. Aber Achtung! Er und seine Band können durchaus traditionell agieren. Hört man beispielsweise The Devil Gonna Drag You Down, meint man einen wiedererstarkten Johnny Winter in der 80ies-Bluesphase zu hören. Allerdings ledert Popa im Text dermaßen ab, dass es Herrn Bush in den Ohren klingeln sollte. Überhaupt, Bush. Popa's Lieblingsthema. Er muss ihn wirklich hassen. Für den Opener Un-American Blues sollte er die Tapferkeitsmedaille für Zivilcourage bekommen.
Er stellt Bush exakt auf die gleiche Stufe wie Osama und andere und er hat verdammt Recht damit.
Ted Horowitz ist ein unbequemer Mann und er kämpft wohl mit einigen Dämonen. Aber er hat glücklicherweise auch einen Hang zum Schönklang und den lebt er auf "Peace, Love & Respect" diverse Male aus. Beispielsweise der Schlusssong See You In Sete würde den inzwischen (leider?) dämonenfreien Kollegen von Little Feat gut zu Gesicht stehen und hat dazu noch einen wunderbaren Latin-Touch. Oder der Reggae The Man On The News. Angesichts der Herkunft und Message natürlich kein Sunshine-Reggae, sondern eher die obdachlose Central Station Version. Fast ein wenig beängstigend. Und so geht das dahin, gerne auch mal heftig rockend (Top Ten Reasons Why I Can't Sleep At Night, Like The Buddah Do - mit überragender catchy Hookline), immer auf Top-Niveau und immer mit einer klaren Ansage. "I'm not afraid of dying" singt er und die Band steigert sich in einen manischen Rocker mit Sitar-Untermalung. Das hat Klasse. Auch hier wieder ein paar flüssige Johnny Winter-Soli. Punk-Attitude auf Keep On The Sunny Side Of Life, die wirklich sonnige Abteilung allerdings, ergo ein fetter Rocker. Das einzige Cover übrigens, im Original von der Carter Family (die 1926 gegründete ur-amerikanische Volksmusikkapelle, die auch von Johnny Cash verehrt wurde).
Insgesamt ist "Peace, Love & Respect" eines der besten Popa Chubby.-Album. Der Mut zum Kampf. Friede, Liebe und Respekt ist nicht gleichzusetzen mit Friede, Freude, Eierkuchen. Die Wirklichkeit tut weh und man muss sie manchmal mit Gewalt und ausgestrecktem Mittelfinger in die Köpfe hämmern.
Peace, brother! Love, sisters & brothers! Respect, you all!
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POP/ROCK / SCHWEIZ
Dada (Ante Portas): Season's Change
Nach zwei Album-Aufnahmen und langen Touren innerhalb von zwei Jahren lehnten die fünf Herren von Dada (ante portas) erstmals ein bisschen zurück. Aber schon ab Frühling 2003 machten sie sich daran, Songs zu schreiben, Ideen umzusetzen, zu arrangieren und zu üben. Das Ziel war klar: nach sieben lehrreichen, lustigen, interessanten, ja magischen Jahren wollte die Band aus Luzern mit dem Besten ins achte Jahr starten, was sie bis anhin gemacht hatte. Die Songs kamen in Hülle und Fülle. Die Aufnahmen fanden im Herbst in den renommierten Puk-Studios in Dänemark sowie in Andreas Ahlenius (Saybia Produzent) eigenem Homestudio in Gävle, Schweden statt. Und als Dada (ante portas) schliesslich von Schweden zurück kam, mit dem fertigen Album in der Tasche, war ein Jahr ins Land gegangen. Winter, Frühling, Sommer hatten Dada (ante portas) in Luzern geschrieben und geprobt. Prächtige Herbstlandschaften erlebten die Musiker in Dänemark und Schweden - bis in Gävle sogar Schnee fiel. "Seasons Change" passt auch deshalb, weil das Album langsamer geworden ist, als man es bisher von Dada (ante portas) gewohnt war. Und weil es eine Tiefe hat, die man von der Band bisher nicht kannte. Aber auch innerhalb des Albums wechseln die Zeiten. Das will heissen, dass nicht alle Songs der eher melancholischen Seite des Lebens verpflichtet sind.

In concert:
13.03.2004 Indoor Festival, Disentis / 18.03.2004 Abart, Zürich / 19.03.2004 Grabenhalle, St. Gallen
20.03.2004 Kofmehl, Solothurn / 26.03.2004 Fuchsitval, Grüsch / 02.04.2004 Metro, Olten
10.04.2004 Alte Taverne, Adelboden / 17.04.2004 Schüür, Luzern / 23.04.2004 Bierhübeli, Bern
24.04.2004 Kiff, Aarau / 30.04.2004 Eintracht, Kirchberg / 07.05.2004 Holästei, Glarus
08.05.2004 Kammgarn, Schaffhausen / 14.05.2004 Kaserne, Basel / 15.05.2004 Galvanik, Zug

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ALTERNATIV / POP
Hooverphonic: Sit Down And Listen To
Belgien 1995: Alex Callier und Frank Duchéne besuchen zusammen die Rits Film School in Brüssel und beschließen eines Tages, zusammen Musik zu machen. Raymond Geerts, ein Bekannter von Alex, spielt zu der Zeit noch in einer lokalen Band Gitarre, steigt aber nach Anfrage bei Hoover, wie die Band damals noch heißt, ein. Mit Bassist und Drummer spielen sie anfangs in der Besetzung: Alex (v,g), Raymond (g) und Frank (keys). Das Demo, mit dem sie sich bei einigen Labels bewerben, wird abgelehnt und sowohl Drummer, als auch Bassist verabschieden sich auf Nimmerwiedersehen.
Da die drei anderen so schnell nicht aufgeben wollen, fahren sie fort, Songs zu schreiben, was sich zuerst als etwas schwierig erweist, da Alex inzwischen als Toningenieur für das belgische nationale Fernsehen arbeitet, Frank ebenfalls als Toningenieur beim belg. nat. Radio beschäftigt ist und Raymond bei der Steuerabteilung. Alex kauft sich schließlich einen Drumcomputer und einen Sampler, was die Arbeiten an neuen Songs erheblich erleichtert.
Von da an ändert sich auch der Sound der Band und geht mehr in Richtung ihrer Faves wie Portishead und Massive Attack. Irgendwann kommt Alex die Idee, eine Frau für die Backin-Vocals in die Band zu nehmen und mit Esther war der Posten schnell besetzt. Es ist auch schnell klar, dass weiblicher Gesang viel besser zur Musik passt. Mit dem Song "Inhaler" ist endgültig geklärt, in welche Richtung man sich musikalisch bewegen will. Er dient als Grundlage für die Enstehung der restlichen Songs auf "A New Stereophonic Sound Spectacular".
Nachdem die Reaktionen der Labels auch hier zuerst verhalten sind, können sich Hooverphonic schließlich zwischen mehreren Majors das Beste rauspicken. Bevor sie jedoch bei Sony Belgium unterschreiben passieren zwei Dinge: 1. Esther, die damals erst 16 ist, entschließt sich, die Band zu verlassen. 2. Der music supervisor für den Film "Stealing Beauty" sucht noch Musik für den Film und ist von dem Demo begeistert. Mit Liesje Sadonius war bald ein würdiger Ersatz gefunden und der Song "2Wickey" wird mit ihr neu aufgenommen und für den Film verwendet.
Das Album wird im Julie ´96 in Europa veröffentlicht und ein Jahr später auch in den Staaten. Die Singles "Wardrope" und "2Wicky" sind sehr erfolgreich und ermöglichen es Hooverphonic, zügig auf Tour zu gehen. Die Hektik und der Stress erweisen sich jedoch als zu viel für Liesje und sie verlässt die Band im Januar 1997. In etwa zur gleichen Zeit ist auch der Namenswechsel von Hoover zu Hooverphonic notwendig, da schon zwei andere Bands unter diesem Banner fimieren.
Für eine von MTV gesponserte Tour mit Apollo 440, nehmen die drei Freunde eine Dame namens Kyoko mit, die ihren Job nach wenigen Monaten schon wieder los ist. Sie entschließen sich für Geike Arnaert, die schon einmal bei Auditions vorsang, damals aber noch abgelehnt wurde. Nach kurzen Proben geht die Band mit Geike auf Tour und erkennt, dass mit ihr die Besetzung perfekt ist, da ihre Stimme sehr variabel klingt. Nach einer Tour im Vorprogramm von Fiona Apple, die Hooverphonic klar macht, wie immens ihr Underground-Status inzwischen ist, kehrt die Band nach Belgien zurück um ihr zweites Album einzuspielen. Die Aufnahmen starten in Belgien, mit Producer Mark Plati (u.a. David Bowie, The Cure) arbeitet man in New York City, mixt das Album in Paris und gibt ihm den seltsamen Namen "Blue Wonder Power Milk". (Der Name hat keine versteckte Bedeutung, Alex war einfach der Meinung, dass die Worte gut klingen.) Im Sommer 1998 nimmt das Quartett "Shake The Desease" für das Depeche Mode Tribute Album auf und geht danach mit Moloko und co auf Europa- und USA-Tour. Dort entsteht auch das Video zu "Eden".
Am 10. Juni 200 treten sie vor über einer Billionen TV-Zuschauern bei der Eröffnungszeremonie der Fußball-EM auf. Auch VW haben im Jahr 2000 die Klasse von Hooverphonic erkannt und nehmen "Renaissance Affair" als Musik für ihre Fernsehwerbung. März 2004. Mit dem neuen Albun gehen Hooverphonic einen etwas unkonventionelleren Weg als andere Bands. Sit Down and listen to Hooverphonic ist weder ein Studioalbum noch ist es eine herkömmliche Liveaufnahme. Diesen Sommer waren Hooverphonic noch auf grosser Festivaltournee wobei sie Mitte August auch auf dem Echternacher E-Lake zu sehen waren. Zurück in Belgien haben sie sich denn auch nicht lange auf ihren Lorbeeren ausgeruht, sondern haben sich zu etwas ganz Besonderen entschieden. Ein Live unplugged Album mit welchem sie alle Ihre grossen Hits auf einer CD zusammengebracht haben. Warum immer gleich versuchen das Rad neu zu erfinden und sich beweisen zu müssen dass man noch mehr drauf hat. Die alten Songs (wenn man bei Hooverphonic überhaupt von alt reden kann) haben durchaus mehr als nur Radioflair. Ob bei Songs wie "Inhaler", "Jackie Kane" oder "Sometimes", der Gänsehauteffekt begleitet die Platte auf der gesamten Länge. Die mittlerweile obligatorischen Streicherparts verleihen dem Ganzen noch mehr Harmonie und Athmosphere als die Studioalben. Mit The Last Thing I Need Is You als Bonustrack enthält die Platte auch eine neue Single.
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ALTERNATIV / POP
Zero 7: When It Falls
"Zero 7" - das sind die beiden Nord-Londoner Sam Hadaker und Hery Binns, Freunde seit Schulzeiten und durch ein typisches Musikerschicksal zusammengeschweißt. Ihr Debüt-Album "Simple Things" verkaufte sich weltweit respektable 800.000 Mal. Mit "When it falls" wollen sie diesen Erfolg jetzt noch toppen. Das typische Musiker-Schicksal bedeutete für die beiden Tontechniker in einem Londoner Studio für angesagte Acts wie die Pet Shop Boys oder die Fine Young Canibals zu spielen und jede freie Minute zu nutzen, um an eigenen Sachen zu basteln.
Daraus entstand schließlich der hochgelobte Debüt-Longplayer "Simple Things" - eine chillige Soundcollage, nur spärlich mit Vocals unterlegt. Dieser Weg wurde nun auch auf "When it falls" konsequent weiter gegangen - diesmal allerdings mit mehr Vocals. Das Ergebnis: eine soulige, funkige Scheibe, die sehr an die letzten Sachen von "Morcheeba" erinnert, aber dennoch eigenständig bleibt. Besondere Anspieltipps: keine, weil das ganze Album grandios ist, aber wen es interessiert: die Nummer "Home" (mit Sängerin Tina Dico) ist die erste Single-Auskoppelung aus dem Album.
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HÖRBUCH
Dieter Bohlen: Hinter den Kulissen: Ungekürzt
In seinem ersten Kracher "Nichts als die Wahrheit" bekamen Verona Feldbusch, Naddel und andere Bettgefährtinnen des Popstars ihr Fett weg. Jetzt hat Dieter Bohlen mit tatkräftiger Unterstützung von Katja Kessler erneut zur Feder gegriffen. Diesmal muss sich vor allem sein Modern Talking-Kollege Thomas Anders auf einiges gefasst machen. Bohlen rechnet schonungslos mit seinem langjährigen Gefährten ab. Anders sei "gierig, faul und skrupellos", schreibt der Bestseller-Autor in der "Bild"-Zeitung. "Desinteressiert und ausdruckslos"
Wenn es um Thomas Anders' musikalischen Anteil an Modern Talking geht, wird Bohlen richtig böse, oder in seiner infantilen Sprache: "bösi-böse". "Ich quälte mich neun Monate lang allein im Tonstudio, um zwölf neue, möglichst tolle Hits zu komponieren. (...) Dann nudelte er völlig gelangweilt, desinteressiert und ausdruckslos die Songs runter. Mir kam dabei immer die Galle hoch", zitiert das Blatt in einem Vorabdruck aus "Hinter den Kulissen".
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INDUSTRIAL / METAL
Orgy: Punk, Statik, Paranoia
Korn und Elementree sind Namen, die untrennbar mit der Band Orgy verbunden sind. Elementree, die Plattenfirma der Körner nimmt die fünf Jungs als erste Band auf dem 1998 gegründeten Label unter ihre Fittiche. Jay Gordon (Gesang), Amir Derakh (Gitarre, Synthesizer), Ryan Shuck (Gitarre), Paige Haley (Baß) und Bobby Hewitt (Schlagzeug) kennen sich schon einige Zeit und 1997 denken die Bubens wohl, man könnte ja mal Musik zusammen machen. Dabei wollen sie sich nicht auf ausgedehnten Clubtouren verheizen lassen, sondern greifen gleich ganz hoch nach den Sternen.
Eine etwas arrogante Rockstar-Attitude kann man den Jungs nicht absprechen, aber Frechheit siegt bekanntlich. Stilistisch räubern sie ein bisschen bei Bands wie Nine Inch Nails oder Ministry, und schon geht es in Richtung Industrial. Aber einen eigenen Stil haben sie irgendwie schon, die Orgy-astiker. Als Support von Monster Magnet und im Paket mit Korn, Rammstein, Ice Cube und Limp Bizkit auf der Family Values Tour, beweisen sie, dass hinter der Fassade Orgy mehr als nur eine New Order-Coverversion steckt. 2001 erscheint Vapor Transmission, die Band zeigt sich geschminkter denn je, um den Bekanntheitsgrad zu erweitern, was ihnen - zumindest in Europa - aber nicht gelingen will. Im Oktober 2002 erklärt Drummer Bobby Hewitt seinen Ausstieg aus der Band, um sich seinem Bruder bei Snake River Conspiracy anzuschließen. Nicht genug des Ärgers, weigert sich ihr Label Reprise, ihnen die Zeit im Studio zu finanzieren. Aus dem Vertrag entlassen sie Orgy jedoch ebenfalls nicht und so dauern die Rechtsstreitigkeiten eine halbe Ewigkeit, bis schließlich 2004 "Punk Statik Paranoia" erscheint.
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MUSIK DVD
Dick Brave & The Backbeats: Live at the Limelight
Jetzt gibt's auch eine DVD des Braven Dick aus Kanada. Hihi, der ist ja gar nicht aus Kanada, haha, das tut nämlich der Sasha aus dem langweiligen Soest sein tun, huhu, lach, ja wie witzig ist das denn! Gut, nachdem wir uns ausgiebigst die Schenkel geklopft und das Zwerchfell gezerrt haben, ist der Gag auch schon um die Ecke, abgefrühstückt und kalt. Dass Herr Schmitz den Großteil des Extramaterials der Disc damit bestreitet, der Welt den Grizzly-Bären der Dick Brave-Biografie aufzubinden, sorgt irgendwann nicht einmal mehr für ein leichtes Zucken in den Mundwinkeln. Denn wie wir mittlerweile auch von Norwegen wissen: Kanada ist ziemlich lang und weilig. Punkt.
Ist egal, denn Dick und seine Backbeats ziehen mit "Live At The Limelight" eine recht ordentliche Wurst vom Teller. Mag der Papst des guten Geschmacks ob Sashas Schmusepop ruhig den musikalischen Bannstrahl verhängen, ihn exkommunizieren, ihn zum Teufel wünschen. Schmitz selbst geht das wohl meilenweit am Arsch vorbei, und das zu Recht. Mit seiner Begleitband, die bei den Extras ausgiebigste Erwähnung erfährt, stellt er eine Live-Performance auf die Beine, die absolut professionellen Standards genügt und genug Raum für spaßiges Entertainment lässt.
Die insgesamt 23 Tracks wurden - mit zielsicherem Stilgefühl - im schmucken Limelight zu Köln Junkersdorf aufgenommen, das seit 1999 wieder im Glanz der 50er erstrahlt. Das anwesende Publikum gab sich in Feierlaune besonders enthusiastisch und verleiht dem Auftritt die verdiente Party-Atmosphäre. Quasi als Sahnehäubchen obendrauf servieren die Verantwortlichen gelungene Kameraeinstellungen mit feinen Schwenks über die Köpfe des Publikums hinweg. Zu den von "Dick This" bereits sattsam bekannten Hit-Interpretationen gesellen sich weitere fünf Songs ("Just A Gigolo", "Stay", "Sh Boom", "Backbeat Boogie" und "Americano") und runden mit der stimmigen Darbietung ein mehr als nur zufriedenstellendes Programm ab.
Auf der Bühne beweisen Sashas Jungs, dass sie nicht nur Hampelkasper für einen Popstar auf Selbstfindungstrip sind. Versiert und spielfreudig spulen sie ihre Retrospektive ab, wobei sie sich zusammen mit dem Möchtegern-Kanadier eher als musikalische Einheit präsentieren, denn als Anhängsel. Bis zum Abgang nach knapp eineinhalbstündiger, keimfreier Rock'n'Roll-Show, können die tapferen Rücktakte auf ganzer Linie begeistern. Daumen hoch.

Der zweite Part der DVD mit allerlei Fernseh-Klamotten überzeugt jedoch nur bedingt. Wer Charlotte Roche ab kann, wird sich an ihrer Schwachmatik erfreuen. Schmitz blubbert ähnlich sinnbefreit wie das hässliche Viva-Entlein, man kennt das von diversen untertänig interviewten Größen aus ihrer Pflunzen-Show Fast Forward. Charlotte und Dick beim Autofahren, Charlotte und Dick beim Angeln, Dick und Charlotte beim Fische grillen undsoweiterundsofort.
Nach der ganzen Charlotterei denkt der Malträtierte dann, es wäre endlich vorbei, aber nix da. Ein Besuch in des Musikers Haus steht auch noch auf dem Programm. Der einzige Lacher hier sind die gefaketen Interview-Kommentare zu Dick Brave von (Aerosmith) Steven Tyler ("Schade, dass es Dick und die Backbeats nicht mehr ausgehalten haben"), Bruce Springsteen ("Er hat die Rock'n'Roll-Bands wieder entdeckt") und Madonna ("Einer der besten Acts, die ich je gesehen habe, es macht mich wirklich traurig, dass er aufhört"). Im komplett charlottierten Delirium überskippt der dem Hirntod Nahestehende hilflos die unwitzigen Outtakes. Nächster Stopp: TV Total mit Grand Prix-Komponist Stefan Raab. Die Nachzeichnung der Karriere der Dick Braves von simplen Gästen bis zum umjubelten Vierer-Wok Weltmeister erfolgt in allen Einzelheiten, inklusive penetranter Moderation von Sat1-Liebespflaume Kai. Wie bereits erwähnt, hält sich hier der Hauerhahihi-Faktor diskret im Hintergrund. Netter sind da schon die Clips und das Making-Of des Walk This Way-Videos, auch wenn Sasha dort zum wiederholigsten Mal den Werdegang des Dick Brave erzählt. Ja klar, Erfolg Ende der Achtziger, Auflösung der Backbeats und Job bei der Army, Stationierung in Soest, inklusive Begegnung mit einem erfolgreichen deutschen Schmusepopper ("Isch kenn him from Soest", "vielleischt mit dem falschen Musik"). Die Menüführung ist - in konsequenter Verfolgung der Chimäre - komplett auf Englisch und macht das Navigieren etwas umständlich, denn wer vermutet hinter "Hot Cook Special" schon den Vorlauf der Viererwok-WM? Trotz des mancherorts zu arg auf Gackerei schielender Aspekte ist dennoch alleine die Konzertaufzeichnung mehr als sehenswert. Dick This!

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Text-Quellen: Diverse
06.03.2004 00:41:20 / enzo
Alle Angaben ohne Gewähr
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