News Detail: CD: Top Tipps |
HIP
HOP / RAP
The
Neptunes: The Neptunes Present... Clones
Die Produzenten machen die Musik, zumindest wenn man sich die amerikanischen
Top Acts anschaut. Bei den Hip Hop-Stars wie z.B. Redman
oder Jay-Z
steht und fällt der kommerzielle Erfolg mit den Beats der Studioprofis.
Doch die jeweiligen Künstler müssen heutzutage gar nicht mehr
in dem R'n'B/Rap-Genre beheimatet sein, wie jüngst Britney
Spears, N'Sync
oder Limp
Bizkit beweisen. Hip Hop-Beats sind mittlerweile so weit vorne an
der kreativen Speerspitze amerikanischer Musik, dass kein potentieller Chartstürmer,
egal welcher Couleur, um die führenden Rap-Produzenten herum kommt.
Die Neptunes
alias Pharrell
Williams und Chad
Hugo, sind hier seit Mitte der Neunziger ganz dick im Geschäft.
Durch eigenständige, freshe Remix-Arbeiten u.a. für Sade,
All
Saints, Noreaga,
Moby,
Puff
Daddy und Kid
Rock macht man sich einen guten Namen in der Musikszene. Ihre Mixtur
aus bouncenden, minimalistischen Funk-Beats und 70er Psychedelic Rock bildet
eine originelle Einheit und läutet das nächste Level ein. Dieser
Sound ziert auch das ganze Debutalbum von Soul-Wuschelkopf Kelis. Die Platte
wird ein durchschlagender Erfolg und auch der taubste Hinterwäldler
hat nun warten. Ob nun angesagte Rapper wie Jay-Z,
Mystikal,
Ludacris,
Shyne,
Guru,
Ol'
Dirty Bastard, Busta
Rhymes, Eve,
Q-Tip
oder Tha
Liks, sie alle wollen die Neptunes
in ihren Producer-Credits stehen sehen. Doch damit nicht genug. Wie oben
schon angedeutet sind auch anderen Stars ganz heiß auf die Beats aus
dem Hause Neptunes.
Die R'n'B-Elite um Janet
Jackson, Mary
J. Blige, Brian
McKnight und Ray
J, die Crossover-Hüpfer von Limp
Bizkit, die Ska-Rocker No
Doubt, sowie die Mega-Popper Britney
Spears und N'Sync
bringen Pharrell
Williams und Chad
Hugo genug Ruhm und Geld, um ihr ein eigenes Album in Angriff zu
nehmen. Doch das Projekt läuft nicht unter dem bekannten Neptunes-Synonym.
Mit dem Sänger Shay
nimmt das Producer-Duo noch einen alten Freund aus Virgina-Highschool-Tagen
ins Boot und nennt sich N.E.R.D.
Im Sommer 2001 erscheint ihr Debut "In
Search Of ...", kurioserweise aber nur in Europa. Während
das N.E.R.D.-Debut
in den USA noch auf sich warten lässt, arbeiten Pharrell
und Chad
an den nächsten Auftragsarbeiten munter weiter. Das zweite Album von
Kelis
"Wanderland"
ist so gut wie fertig, Sugar
Ray und Marilyn
Manson möchten auch ein paar ihrer Beats und die Bedürfnisse
der Hip Hop-Headz Black Thought (The
Roots), Slick
Rick und Q-Tip
müssen ebenfalls befriedigt werden. Selbst die NDW-Truppe Ideal
(Ja, genau die Sentimentalen mit den blauen Augen) oder die Rolling
Stones, steht auf dem Produktionszettel der Neptunes.
Danach widmen sich Pharell
und Chad
wieder anderen Künstlern. Wer gedacht hatte, die Neptunes-Boom
würde abnehmen, sieht sich eines Besseren belehrt. Das Duo ist angesagt
wie nie. Man produziert eigene Homies wie Clipse
oder Roscoe P.
Coldchain, und verkauft Jay-Z,
Justin
Timberlake, Busta
Rhymes und Snoop
Dogg weitere innovative Beats. Im Sommer 2003 toppt das Dream Duo
mit dem hauseigenen Sampler "The
Neptunes... Present Clones" die US-Charts, auf dem ihre bevorzugten
Rapper sowie Newcomer ihres Star Trak-Labels gefeatured werden. Ein zweites
N.E.R.D.-Album
ist für 2004 geplant.
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SOUNDTRACK / KLASSIK
Soundtrack:
Finding Nemo
Hier ist er also, der Soundtrack zum Überraschungshit im Kino. Kein
geringerer als der Grammy-Gewinner Thomas
Newman ist für den Filmscore zu "Findet
Nemo" verpflichtet worden. Newman
ist so etwas wie der High Flyer in einer neuen Generation von Hollywoods
Haus- und Hofkomponisten. Zu seinen Referenzen zählen die Soundtracks
zu The
Shawshank Redemption, American
Beauty, The
Road To Perdition und fünfzig weiteren Filmen. Der Cousin
von Randy Newman verbuchte bislang vier Oscar-Nominierungen und gewann
einen Grammy. Glaubt man den Gerüchten, war Regisseur Andrew
Stanton schon lange ein großer Fan Newmans
und hat ebenso große Teile des Drehbuchs mit seiner Musik im Ohr
geschrieben. Da war es keine Frage, dass er ihn auch für seinen kleinen
Nemo
verpflichten wollte. Und das war eine gute Idee. Newman
gelingt eine unterhaltsame Partitur von rockigen ("Darla Filth Offramp")
und groovigen ("Foolproof") bis rührenden ("Lost In
Fog") Tunes. Wie die Laune des hinab. Erstaunlich, wie gut es Newman
gelingt, nicht nur Stimmungen, sondern auch Schauplätze musikalisch
zu untermalen ("Sidney Harbour").Man leidet noch einmal mit
der liebenswert dämlichen Dory im Quallen-Dschungel, erinnert sich
an Crush, die coole Meeresschildkröte oder Jaques, den Shrimp mit
dem Reinlichkeitsfimmel. Viele Passagen sind geprägt von zurückhaltendem
Jazz mit einem Hauch von Unterwasser-Exotik und dem im Hause Disney durchaus
alltäglichen Edelkitsch. Daraus entsteht ein dynamischer, optimistischer
Sound, der durch den Einsatz dezenter Elektronik sehr modern wirkt. Lediglich
die charakterbildenden Sounds, wie zum Beispiel die Einführung der
herrlich trotteligen aber dennoch furchterregenden Haie Anchor, Bruce
und Chum bestehen aus den allgemein üblichen Orchester-Arrangements
mit ein wenig Piano hier und da. Doch man sollte nicht verschweigen, dass
es sich eben um "echte" Filmmusik handelt - und die geht an
der Ladentheke nicht gerade weg wie warme Semmeln. Da muss das UK Chart-Monster
Robbie
Williams eben für den großen gelben Sticker auf dem
Cover herhalten: Seine Version von Bobby Darins Klassiker "Beyond
The Sea" ist ein gelungener Abschluss für Film und Soundtrack
gleichermaßen. Filmmusik-Kenner dürften an dieser CD den Abwechslungsreichtum
schätzen, auch wenn der Soundtrack Newmans
bislang kommerziellstes Werk darstellt.
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TIPP:
Auf DVD ab dem 08.04.2004
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COUNTRY
Johnny
Cash: Cash Unearthed (5 CD)
Ginge es nach Rick Rubin (u.a. Red
Hot Chili Peppers, Beastie
Boys, Run
DMC, AC/DC,
Slayer,
The
Cult oder Limp
Bizkit) von, wäre es das von ihm und Johnny
Cash seit langem geplante 5-CD-Boxset "Unearthed"
noch vor Weihnachten erschienen. Die Sammlung soll eine Best Of der gemeinsamen
vier "American Recordings"-Alben beinhalten sowie vier weitere
CDs mit Outtakes und unveröffentlichten Songs der berühmten Serie.
Eines davon, "My Mother's Hymnbook" betitelt, ist ein reines,
bisher unveröffentlichtes Gospelalbum, das 1996 parallel zum "Unchained"-Album
entstand. "Es könnte auch noch eine sechste CD hinzu kommen",
findet Rubin gegenüber dem Rolling Stone kein Ende mit der Überbringung
guter Nachrichten. "Kürzlich fielen mir Tapes mit Songs in die
Hände, die wir vor rund fünf Monaten aufnahmen, als wir uns dem
Projekt widmeten." Auch diese Songs sollen in die Gospel-Richtung tendieren,
allerdings mit "schwerem, alten Blues-Einschlag." Richtiggehend
ehrfürchtig spricht der bärtige Produzent aber von dem '96er Gospel-Werk:
"Es ist phänomenal. Es macht mich fertig, wie großartig
es ist." Außerdem erzählt Rubin dem Magazin ausführlich
über seine Zeit mit dem Man in Black, dem er auf vier Alben ratsam
zur Seite stehen durfte. Zwischen 40 und 80 Songs sang Johnny
Cash für jedes Werk ein, wobei "nicht alle Experimente
erfolgreich" waren. So sollen auf dem Boxset zwei Versionen des Dolly
Parton -Songs "I'm A Drifter" zu finden sein, eine mit
Tom
Petty und eine mit der Rhythmus-Sektion der Red
Hot Chili Peppers, die es beide letztlich nicht auf ein Album schafften.
Die übliche Vorbereitung auf ein neues Cash-Album
sah in der Regel so aus, dass Rubin ihm "CDs mit etwa 20 Songs zuschickte
und er dann sagte: Well, I like these three or four." Bei Soundgardens
"Rusty Cage" musste Rubin allerdings richtig kämpfen: "Er
schaute mich an, als sei ich verrückt geworden und meinte: 'Du glaubst
doch nicht, dass ich das mache?' Ich sagte: 'Höre auf den Song'. Aber
es war eine Heavy Metal-Platte und Chris
Cornell brüllt. Er wusste nicht, was er damit anfangen sollte."
Letztlich konnte er Johnny
Cash erst mit einem eigenen Demo des Songs überzeugen. Besonderen
Wert legte Rubin auch auf den Nine
Inch Nails - Song "Hurt", den er Johnny
Cash. Besonderes zu werden. Deshalb hörte er genau hin und
letztlich konnte er mit dem Text etwas anfangen. Ob er ihn auch selbst gewählt
hätte weiß ich nicht, aber er schenkte dem Song sicher mehr Beachtung,
weil er ihn nicht als einen von vielen auf einer CD bekam."
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PUNK
/ SCHWEIZ
QL:
Heimatschutz
QL spielen Schweizer Hits im Funpunk-Stil.
Es geht bis heute die Legende um, nur Stephan
Eicher habe es mit seiner "Hemmige"-Version fertig gebracht,
ein ausländisches Publikum zum Mitsingen eines Mundartsongs zu animieren.
Auch QL
haben das im Dezember 2002 und Mai 2003 problemlos geschafft, als sie im
Vorprogramm der deutschen Ulkmetaller J.B.O.
erfolgreich durch deutsche Hallen tourten und auch im vollen Z7 in Pratteln
auftraten. Ein paar abwartende Nummern zum Warmspielen liegen bei den vier
Funpunks aus dem Seeland nicht drin. Unbeschwert und ohne geringstes Anzeichen
von schweizerischem Understatement legten QL
wie die sprichwörtliche Feuerwehr los und brachten das seltene Kunststück
fertig, ein Mundart-unkundiges Publikum zum Mitsingen zu bewegen. Und spätestens
mit dem Pepe-Lienhard-Oldie
"Swiss Lady"gab es beim Publikum kein Halten mehr. QL
kamen, spielten und siegten! Da hat eine Band den Beweis erbracht, dass
gute Songs überall funktionieren, ob sie nun in Suaheli, Finnisch oder
eben Schweizerdeutsch gesungen werden. "Wir haben uns am Anfang hingesetzt
und die 30 uns bekanntesten Schweizer Songs aufgeschrieben, die wir "verpunken"
wollten", umschreibt Sänger und Bassist Pät die Ausgangssituation
bei QL-Spielbeginn.
Nette Mundart-Bands, die sich auf Polo
& Co. berufen, gibt es schon zur Genüge. QL
dachten von Anfang an eine Neubearbeitung von best bekanntem Liedgut, ohne
in Ehrfurcht zu erstarren. Und wenn dabei mit unerschrockenen Punk-Rhythmen
und fetten Gitarren-Breitseiten Traditionalisten und Volksmusikern ans Bein
gepinkelt wird, soll's QL
auch recht sein. Regeln sind da, um gebrochen zu werden. Und wenn's mit
Humor passiert - umso besser! So kommt es, dass dem Uralt-Rumpelstilz-Oldie
«Kiosque» mit dem Vorschlaghammer zu Leibe gerückt wird
(und eine welsche Version einverleibt wird), sich der romantische «Louenesee»
in einen sturmgepeitschten Ozean verwandelt und Göläs
«Schwan» zu halsbrecherischen Loopings ansetzt. Kaum zu glauben,
dass Mashs
Kuschel-Ballade «Ewigi Liäbi» nicht von Anfang an als Punkrock-Knaller
im Stil von Green
Day gedacht war. Nein, Zimperlichkeit, Filigranität und ehrfürchtige
Werktreue sind die Sache von Tosi an der Chuchi (Schlagzeug), Sägi
mit der Jammer-Schindle (Gitarre) und Pät am Viersaiten-Dampfhammer
(Bass) nicht. Die drei haben schon früher erfolgreich zusammen Musik
gemacht, ehe Urs mit dem Heilsarmee-Karabiner (Gitarre) den verrückten
Haufen komplettierte.
Es ist kaum zu glauben, dass vor QL
noch nie jemand auf die Idee gekommen ist, Mundart-Highlights im Stil von
Sum
41, Green
Day oder The
Offspring zu covern. Direkt und unverblümt haben QL
im Winter 2002 nach ersten vielversprechenden Proben eine Demo-CD aufgenommen,
die sofort Anklang bei DJ's und Veranstaltern fand. Die Songs zu «Heimatschutz»
wurden schliesslich im eigenen Digitalstudio aufgenommen und in Deutschland
abgemischt. Dass die Jungs keine Greenhörner sind und wissen, wie ein
Song auf den Punkt gespielt werden muss, braucht nicht extra betont zu werden.
Viel Schweiss, entzündete Kehlen und massenhaft gute Laune sind angesagt,
wenn QL
dereinst «Heimatschutz» live vorstellen.
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DANCE
/ ELECTRO
Mo'
Horizons: And The New Bohemain Freedom
Urban moves with creamy grooves! Da kam man dem Himmel mal wieder ein Stückchen
näher, als der neue Silberling des Produzenten- und DJ-Duos aus Hannover
zum ersten Mal den Raum erfüllte.
Erst einmal Kopfhörer auf, mitten ins Zimmer gelegt, um sich ...And
The New Bohemian Freedom mit der gebührenden Ehre vollkommen störungsfrei
zu widmen. Nach dem Erfolg der Single "Foto Viva" und den Erstlingen
"come touch the sun" und "remember tomorrow" konnte
man mehr als gespannt sein, ob Mark "Froh" Wetzler und Ralf Droesmeyer
es auch diesmal wieder schaffen würden, die multikulturellen Einflüsse
geistiger Inspiration ins groovy Gewand einzuweben. Der ist Sommer gegangen.
- Schade drum. Das heißt jedoch noch nicht, dass wir die Sonne nicht
mehr in unserem Herzen (oder unserem Ohr) tragen dürfen. Horizonte,
das ist das richtige Stichwort. Mo'Horizons
sind weltoffener und grenzenloser denn je. Mit ihrem Equipment haben sie
verschiedene Orte der Erde bereist. "...And The New Bohemian Freedom"
entstand in Australien, Mexiko, Italien, Griechenland, Portugal und natürlich
in Deutschland. Ralf Droesemeyer und Mark "Foh" Wetzler haben
auf den Tracks Gäste aus Venezuela, Brasilien, Senegal, England und
Spanien auf ihren Tracks gastieren lassen. Kosmopolitischer geht es kaum.
Musikalisch hat das Duo einen weiten Bogen von der Tanzfläche zur Chill
Out-Area geschlagen. Bossa Nova, Big Band-Jazz, Easy Listening, Funk und
House dienten ihnen als stilistische Mittel. Erneut fungieren als Reisebegleiter
die großartigen Stimmen internationaler Vokalisten wie Carmen Zapata
(Venezuela), Denise M'Baye (Senegal) oder Jose Lopez (Spanien/Marokko),
die den elektronisch abgemischten Klängen Authentizität und lebendige
Natürlichkeit einhauchen. Ein gelungenes Entwicklungsprojekt, bei dem
Weltmusik eine ruhige Revolution auf den Tanzflächen (Drum'n'Boogaloo),
House-Tunes (Gonna be) oder Soulexplosion (Holy Water), Mo' Horizons passen
sich keinem Stil-System an, sondern entzücken mit der Waffe der grenzüberschreitenden
Symbiose. ...And The New Bohemian Freedom setzt mit 13 sehr individuellen
Songs Maßstäbe und Endorphine frei. Genau das Richtige, um sich
bei aufsteigenden Winterdepressionen mit wärmenden Vibes in die ferne
Fremde treiben zu lassen und den Sommer dort zu erleben, wo er gerade stattfindet.
Man kann nur sagen ...And The New Bohemain Freedom
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HIP
HOP / RAP
Black
Eyed Peas: Elephunk
Mit ihrer originellen, einfallsreichen Interpretation von HipHop, lockeren,
inspirierenden Rhymes, optimistischem Grundfeeling und enorm funkigen Vibes
haben sich The
Black Eyed Peas rund um den Globus eine treue und begeisterte Fangemeinde
geschaffen. Auf "Elephunk", dem dritten Longplayer der überragenden
Formation aus Los Angeles, ist es wieder genau dieser Geist, der das gesamte
Album durchfließt - und unüberhörbar noch stärker und
intensiver als bisher. Bereits der Titel lässt erkennen, dass hier
einmal mehr "deep funk"-Sound vom Allerfeinsten serviert wird.
Die Musik der Black
Eyed Peas (alias will.i.am, apl.de.ap, Taboo und Neuzugang Fergie)
war schon immer stark und fest im HipHop verwurzelt, hat aber trotzdem nie
die Augen vor anderen musikalischen Strömungen oder Stilrichtungen
verschlossen. Auf "Elephunk", mehr noch als auf den Vorgänger-Alben,
scheinen diese dem Quartett viel zu engen Stilschubladen und Genre-Kategorien
gänzlich überwunden. Eine Tatsache, die, wie will.i.am zugibt,
nicht ganz zufällig einfach so passierte, sondern durchaus beabsichtigt
war - was sowohl die Texte als auch die Musik betrifft: "Dies ist zweifelsfrei
ein HipHop-Album, aber wir hatten eben nicht nur HipHop in unseren Köpfen,
als wir es begonnen haben", sagt will.i.am. "Wir wollten einfach
nur gute Songs, gute Musik machen. Nicht nur irgendwelche Stereotypen à
la 'Mein Style ist so und meine Rhymes sind so' wiederholen. Natürlich
sind auch solche Stilmerkmale auf dem Album, aber eigentlich haben wir die
Nase von solchen nichtssagenden Platitüden voll." Das gesamte
Werk und Beats. Und "on top", sozusagen als das Sahnehäubchen,
besticht die Formation mit ihrem einzigartigen und faszinierenden, bisweilen
artistischen Umgang mit Worten und Sprache.
Doch besonders sein Beitrag als Produzent des neuen Albums erfüllt
will.i.am mit Stolz. Songs wie beispielsweise "Where Is The Love"
(zusammen mit Justin
Timberlake), der treibende Rap auf "Hands Up" oder aber
das Louis
Armstrong-Knurren auf "Smells Like Funk" belegen nicht
nur sein außergewöhnlich feines Ohr für neue Sounds. Ebenso
offensichtlich werden sein herausragendes Feeling und Verständnis für
mitreißende Arrangements und das dichte, kompakte und punktgenaue
Songwriting. Die Bereitschaft, ungewohnte Wege zu gehen, zeigt sich auch
bei Tunes wie "Anxiety", auf dem die Black
Eyed Peas mit der Platin-ausgezeichneten Band Papa
Roach zusammen loslegen. Mit dem neuen Album "Elephunk"
ist will.i.am äußerst zufrieden. Und das zu Recht: energiegeladener
HipHop mit ebenso raffiniert-intelligenten wie respektlosen Rhymes, die
nicht nur die erklärten Fans der Black
Eyed Peas begeistern werden!
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POP
/ ROCK
Kurt
Nilsen: I
Der Norweger Kurt
Nilsen ist zum "Superstar weltweit" gekürt worden.
Der zweifache Vater und Klempner überzeugte mit seiner Interpretation
des U2-Songs
"Beautiful Day" die Zuschauer in 11 Ländern und siegte am
Neujahrsabend vor Kelly
Clarkson aus den USA und Peter
Evrard aus Belgien, wie der Sender RTL in Köln mitteilte. Der
deutsche "Superstar" Alexander
Klaws landete abgeschlagen auf dem 9. Rang. Alexander
Klaws zeigte sich allerdings als guter Verlierer: " Kurt
Nilsen hat eine Wahnsinnsstimme. Ich freue mich für ihn und
wünsche ihm alles Gute", kommentierte Alexander
das Votum der Zuschauer. Der australische Juror Ian Dickson Norweger mit
Zahnlücke nach seinem Auftritt am 25. Dezember in London gepriesen
mit den Worten: "Du hast die Stimme eines Engels, aber siehst aus wie
ein Hobbit.".
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HÖRSPIEL
Philip
Maloney: Philip Maloney Box Vol. 6
1989 Start der Hörspielserie «Die haarsträubenden Fälle
des Philip
Maloney».
Ja, die erste Folge entstand aus einer Laune heraus. Ein Vierteiler. Eine
Parodie auf klassische amerikanische Detektive. Philip Marlowe - Philip
Maloney. Simpel und ohne Konzept, ein Hauruckunternehmen. Die erste
Folge kam an, Roger Graf schrieb weiter. Gleichzeitig schrieb auch Milena
Moser eine Hörspielserie.Philip
Maloney war anfänglich bei den Hörerinnen und Hörern
beliebter als Hausintern. Vor allem die Leute vom Hörspiel zeigten
sich betupft. Roger Graf produzierte einfach drauflos, kümmerte sich
nicht um die Gifteleien der Hörspieldramaturgen, die den guten Ruf
des Hörspiels gefährdet sahen. Es gab Interventionen auf höchster
Ebene um dem Graf zu verbieten, weiterhin solchen Schrott zu produzieren.
Doch die Herren vom Hörspiel hatten sich verrechnet. Philip
Maloney war bereits drauf und dran, ein Geheimtipp zu werden. Mit
den Jahren wurde aus den Gifteleien freundlicher Applaus. Und heute werden
Kurzhörspiele verblüffend ähnlich produziert, wie damals
schon Roger Graf seinen Maloney
produzierte.
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DANCE
/ COMPILATION
DJ
Kicks: Chicken Lips
Wenn man so will, kann 2003 als das Jahr der Chickens gelten: Denn was die
Remixerfraktion angeht, zählen die Chicken
Lips neben Ewan
Pearson zweifelsohne zu denjenigen, deren glückliches Händchen
heuer oft und gerne in Anspruch genommen wurde.
So ließen sich Playgroup,
Headman
oder unlängst die Chicks
On Speed einen discoiden Dubmix für ihr penetrantes "We
Don't Play Guitars" maßschneidern. So mancher Musikkonsument
dürfte sich dabei wohl eindeutiger von den Neuinterpretationen der
beiden Chicken
Lips -Protagonisten Andy Meecham und Dean Meredith angesprochen
fühlen. Die Reputation des Chicken
Lips -Sounds zog immer weitere Kreise, so dass es eigentlich nur
noch eine Frage der Zeit war, bis die "DJ-Kicks"-Reihe
in den Genuss einer weiteren, recht gediegenen Mixrunde kam. Meecham, Meredith
und der neu hinzu gestoßene Steve Kotey holen hierfür kräftig
aus und ziehen, dank einer offenbar mehr als erklecklichen Plattensammlung,
einen illustren Bogen in Sachen groovebewusster Tanzmusik.
Gestern und Heute geben sich grienend die Hände, yo it's dubby Disco
und wir geben euch den Boogie. Sowie das kaum für möglich gehaltene
"African Reggae" von Nina
Hagen, und obwohl deren Gejodel unbedarften Ohren auch das Fürchten
lehren kann, passt dieses Stück in den Mix, der insgesamt eine fast
schon dauerschwoofende Stimmung erzeugt. Dazu tragen sicherlich auch Herbert
mit dem Brenner "Limitations" oder "You're Not Ready Yet"
der Chicken
Lips bei, die dem Hörer richtiggehend vergrabene Perlen aus
der Vergangenheit ans Herz legen: Brainticket
oder Sharon
Redd. Es fallen Zitate (wenn auch in Remixform) von Carl
Craig oder Larry
Levan, dem Heros längst vergessener New Yorker Clubkultur,
und doch trägt diese DJ-Kicks die unverkennbare Disco-Dub-Handschrift
von Meecham & Co. Was will man mehr? Denn einst sagte schon Beavis
mit 'nem Frosch im Mund: "Taste like Chicken, yeah, uh-huhu-hu".
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MUSIK
DVD
Rammstein:
Lichtspielhaus
Rammstein.
Objekt der Philosophie. Gegenstand wissenschaftlicher Studien und Zankapfel
der gegensätzlichsten Meinungen. Es gibt sie nach wie vor, auch wenn
es in letzter Zeit etwas still um das Berliner Sextett geworden ist. Doch
Ende Dezember erschien die DVD "Lichtspielhaus",
quasi eine Überbrückung zum neuen Album, das gerade im Entstehen
ist. Rammstein
polarisieren die deutsche Musiklandschaft wie wohl kaum eine zweite Band.
Das Spielen mit faschistischer Symbolik und die Doppeldeutigkeit der expressiven,
von Sänger Till Lindemann verfassten Texte sind es, die zusammen mit
dem martialischen Auftreten dafür sorgen, dass Rammstein
stets Gegenstand einer popkulturellen Kontroverse sind. Zusätzlich
kokettiert das Sextett mit Sadomaso-Utensilien und lässt diese Melange
bei Live-Auftritten auch gerne in Feuer aufgehen, fertig ist die nicht uncharmante
Provokation. Beginnend 1996 haben Rammstein
einen kometenhaften Aufstieg von belächelten Sonderlingen zu gefeierten
internationalen Stars aufs amerikanischen Schule wurden sie verantwortlich
gemacht und haben so Marilyn
Manson auf der nach oben hin offenen Skala für Simplizismen
fast überholt. Fans wie Kritikern fehlen jedoch oft die richtigen Worte,
um zu umschreiben, was diese Band eigentlich ausmacht und das wird auch
nach der Veröffentlichung der DVD so bleiben. Rechtzeitig zu Nikolaus
veröffentlichen die Berliner mit "Lichtspielhaus"
ein recht unterhaltsames Sammelsurium aus Videos, einigen Making Ofs derselben,
Live-Mitschnitten und einem TV-Trailer. Die Gestaltung der Menüführung
erhält mit der Darstellung eines überdimensionalen Filmprojektors,
der eher einer gigantischen Flak gleicht, einen fast schon satirischen Zug.
Rammstein
eben. Leider ist die Live-Sektion etwas spartanisch ausgefallen und so muss
sich der Betrachter mit zwei, bzw. lediglich einem Song aus den jeweiligen
Konzerten begnügen. Interessant ist hierbei die Chronologie der Auftritte.
Von 1996 bis 2001 ist so die Entwicklung von Rammstein
als Liveband dokumentiert. Von der eher spartanischen "Herzeleid"-Periode
bis hin zum Bühnenbombast der "Sehnsucht"-Konzerte dauert
es zwar nur ein Jahr, reflektiert genau dies jedoch, wie schnell sich die
Mannen um Till Lindemann in den Olymp des harten Rock katapultieren konnten.
Den höchsten Unterhaltungswert der DVD bieten jedoch die Making Ofs
der Videos von "Du Hast", "Du Riechst So Gut", "Sonne",
"Links 2-3-4" und "Ich Will". Hinter den Kulissen, von
der Kamera verfolgt, präsentieren sich die Rammsteiner gänzlich
anders, als sie es auf der Bühne tun. Lindemann, der bei Auftritten
den manischen Psychopathen spielt, gebärt sich als äußerst
angenehmer Gesprächspartner, der so gar nichts mit neben dem genialen
Video zu "Sonne" - haben die Berliner mit dem Trailer "Achtung
Blitzkrieg!" auf ihrer Seite. Den Namen entlehnen sie einer Dankesrede
von Paul Landers, der sich bei einer Award-Verleihung mit den Worten "Schnell,
schnell. Achtung, Achtung Blitzkrieg! Auf Wiedersehen" bei den Juroren
bedankte und so in einem knackigen Statement die gängigsten Stereotypen
über den gemeinen Deutschen zusammenfasst. Nicht nur deshalb trägt
"Lichtspielhaus" mehr satirische Züge, als man es bei Rammstein
vermuten könnte - sie sind bei weitem nicht annähernd so böse
wie Knecht Ruprecht. By the way: Gerüchten zufolge soll auf der DVD
auch das nie offiziell veröffentlichte Video zum Kraftwerk-Cover "Das
Modell" als so genanntes Easteregg versteckt sein. Leider hab ich nichts
gefunden. Denn wer sucht schon zur Weihnachtszeit nach Ostereiern?.
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Text-Quellen:
Diverse |
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16.01.2004 20:39:39 / enzo Alle Angaben ohne Gewähr |
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