News Detail: CD: Top Tipps
POP/ROCK / FUNK
Gee K: Secondo
Die Gitarren-Riffs tanzen catchy wie bei frühen Prince-Platten, der Bass hat Boden schwer dabei auf demselben zu bleiben - die Leadlinien vermischen
sich meisterhaft mit dem Chor und versetzen dich in ekstatische Sound-Sphären. Darüber und darunter partizipieren seine exzellenten Musiker so unverschämt raffiniert, dass der Mann mitsamt seiner Band inhaftiert gehört.
Aus diesem multikulturellen Reichtum emotionaler Energie, die durch Gee's hel lenisch - hel vetische Dualmentalität geprägt ist, entsteht ein innovativer R'n'B, Funk, Soul, Rock, Swiss "Secondo" Crossover, erschaffen die CD-Player und Bühnen dieses Planeten zu rocken.
Das Sahnehäubchen obendrauf bilden die herausragenden Gäste:
Malcolm Green (USA), Jimmy Skizzo (I), Lucky Okumu (KEN), Art Wicki (CH), Petros Kotsaridis (GR) und Damara Meier (CH)

Jetzt bestellen für nur SFr. 19.90 anstatt SFr. 23.90
 
R&B / DANCE
Ashanti: Concrete Rose
Auch an Murder Inc-Prinzessin Ashanti ist der Streit zwischen ihrem Labelpartner Ja Rule und dem 50 Cent-Lager nicht spurlos vorüber gegangen. Das verraten auf der einen Seite die lahmenden Verkaufszahlen, die weit hinter jenen liegen, die Murder Inc während seiner Blütephase feiern konnte. Zum Anderen vollzog sich die Veröffentlichung des neuen Albums "Concrete Rose" zunächst jenseits jeglicher medialen Öffentlichkeit. Deswegen wohl griff die Plattenfirma in die 'sex sells'-Schublade: Der Sticker auf der Platte bewirbt die zwei neuen "sexy Singles", und im Booklets gibts verführerische Posen.
Anstatt der aufreizenden Fotos hätten Irv Gotti und seine Label-Bagage aber lieber auf eine zugkräftige Single setzen sollen. Wieso das nicht passiert ist, bleibt schleierhaft, denn den Hit hat Ashanti ohne Frage mit "Only U" im Gepäck. Das wunderbar rotzige Rock-Riff ist genauso simpel wie brachial und begeistert wie Ja Rules kürzlich veröffentlichtes "New York". Der Rest dagegen wird der Ankündigung Ashantis, R'n'B mit Hip Hop zu verbinden, kaum gerecht. Ausnahmen vom kontemporären Pop bilden lediglich zwei Stücke: "Focus" zeigt das Ashantis liebliches Organ auch mit düsteren, Spannungsgeladenen Instrumentals harmoniert. "U" geht am weitesten in Richtung der eingangs erwähnten Ankündigung und ähnelt dank treibendem Boom Bap Mary J. Bliges frühen gemeinsamen Aufnahmen mit Puff Daddy. Die Party-Hymne des Albums ("Turn It Up") dümpelt ideenlos überladen vor sich hin und macht vor allem eines klar: das Yin Yang-Dreamteam aus Ja Rule, dem harten Rapper, und Ashanti, der lieblichen Chanteuse hat seine besten Zeiten hinter sich. Der Sanierungsplan für The Inc lautet also folgendermassen: Vermarktet Ashanti ohne schlechtes Gewissen als Pop und schickt Ja Rule auf die Strasse, damit ihn auch Fifty und Co. wieder (oder erstmals) Ernst nehmen.

Jetzt bestellen für nur SFr. 19.90 anstatt SFr. 23.90
 
ROCK'N ROLL
Boppin'b: Bop Around The Pop
Wie die meisten mitbekommen haben, ist Dick Brave der Ruhm, den er mit seinem Album "Dick This" losgetreten hat, zu viel geworden. Rückzug lautet die Devise deshalb. Als kleines Geschenk für seine Fans hebt Dick Brave nun das Rock-A-Billy Quintett Boppin' B aufs Tableau. "Bop Around The Pop" heisst deren achtes Album, auf dem sich die Aschaffenburger ihrem berühmten Mentor gegenüber äusserst wohlgesonnen zeigen und sich seiner Hits der letzten Jahre annehmen. Zwar stammt mit "Everybody Loves You" nur ein einziger Titel des Albums aus der Feder des einst heissumschwärmten Teenie-Idols Sasha. Doch kann man mit Fug und Recht behaupten, dass Schmuse-Smasher wie "If You Believe In Love" oder "Raindrops" in unseren Breiten nicht zuletzt dank des 98er Sasha-Longplayers "Dedicated To ..." eine Renaissance erlebten und einer jungen Hörerschaft so überhaupt erst schmackhaft gemacht wurden. Den fünf Herren von Boppin' B sind derlei beinahe schon klassische Tunes natürlich keineswegs fremd. Seit beinahe 20 Jahren stehen sie auf der Bühne und haben sich mittlerweile weit über ihren Heimatort Aschaffenburg einen Namen bei Rock 'n' Roll-Freunden gemacht. Auf "Bop Around The Pop" spielen Boppin' B ihre ganze Routine aus, frischen die bekannten Songs gekonnt auf und verleihen ihnen ihre eigene Note.

"If You Believe" versprüht mit seiner gepfiffenen Melodie und den zarten Tönen einer Akustikgitarre reichlich Tarantino-Flair. Kill Bill lässt grüssen. Kurz darauf schiebt ein munter hüpfender Bum-Chacka-Bum-Rhythmus à la Johnny Cash die dramatische Einleitung bei Seite und rockt straight drauf los. Damit ist die Marschrichtung für "Bop Around The Pop" vorgegeben. Die meisten Songs laden in der Up-Tempo-Interpretation eher zu flotten Rock'n'Roll-Tanzschritten denn zum Steh-Blues ein. Auch das sich ansonsten so melancholisch dahin schleppende "I Feel Lonely" trägt der trocken angeschlagene Slap-Bass mit viel Groove nach vorne. Kein Wunder, dass Boppin' B der Ruf voraus eilt, jede Party spielerisch in Gang zu bringen. Dick Brave hat seine Erben gefunden.
Jetzt bestellen für nur SFr. 27.90

 
POP/ROCK / ALTERNATIV
Seven Mary Three: Dis/Location
Seven Mary Three ist eine dieser amerikanischen Bands, die es trotz langjähriger harter Arbeit nie so richtig über den Teich geschafft haben. Wer wissen möchte, warum das so ist, der sollte sich ihr neues Werk "Dis/Location" anhören. Es gibt Musik, die funktioniert in den USA, aber nicht in Europa, ohne dass es eine eindeutige Erklärung dafür gäbe. Dabei fängt es so schön an. Der Opener "Settle Up" rockt hart wie die Wüste, mit pumpender Bassdrum und derbe motorisierten Gitarren. Danach eine lahme Ballade wie "Without You Feels" zu stellen, schreckt schon mal gehörig ab. Seven Mary Three rutschen in Rekordzeit auf Creed-Niveau ab. Aber mit einer Band wie Creed kann man sie vielleicht am ehesten vergleichen. So langweilig wie, sagen wir mal, Nebraska (Omaha jetzt mal ausgenommen), und doch so bodenständig und originär amerikanisch, dass sie sich wahrscheinlich genau dort zum Megaseller entwickeln. Das sind sie: eine All-American-Band. Hart arbeitend, aber nicht wirklich hart rockend. Immer da aufhörend, wo es gerade spannend werden könnte. So entstehen Songs mit schönen Melodien wie "Oceans Of Envy", die leider so süss und so belanglos bleiben, dass es fast Verschwendung ist. Kurz keimt bei "Bark No Bite" noch mal Hoffnung auf. Ja, das klingt dreckig und gefährlich. Doch der Refrain zerrt wieder am Gähnreiz. Es würde ja nicht weiter zählen, wenn sie auch sonst nichts drauf hätten, aber die vier aus Virginia beherrschen Instrumente und Stimme durchaus. Dennoch lassen sie es nicht raus. Geben nicht alles. Weil sie nicht wissen wie oder es nicht wollen? Und so langweilen sie sich durch die Platte mit mal mehr Ballade, mal weniger Bluesrock. Betroffenheitsrock für Erwachsene, die auf ihrer Dinnerparty mal die Rocksau rauslassen wollen. Schade nur, dass am Ende mit "Subway Tunnel Microphones" noch mal ein richtiger Rocker steht. Denn sonst hätte man getrost weiterschlafen können. Und auf die Schnapsidee, die Lyrics nur im Enhanced CD-Teil zu verewigen, was gleichzeitiges Anhören und Nachlesen unmöglich macht, kann auch nur ein absoluter Vollprofi gekommen sein.

Jetzt bestellen für nur SFr. 25.90
 
HEAVY METAL
Lit: Lit: Inkl. Bonus DVD (CD + DVD)
Lit? Irgendwoher kennt man die Jungs auf dem düsterschwarzen Cover doch. Achja, da war was, vor drei Jahren oder so, das Video, in dem sie auf dem Körper von Pamela Anderson rumgerockt haben. Hatte ich damals unter Poppunk, belanglos, abgelegt.
Und jetzt? Ganz in schwarz, die Hemden gegen den Wife-Beater ausgetauscht. Hat die Band den entscheidenden Schritt vorwärts gemacht und präsentiert auf der neuen Scheibe den neuen, diesmal wirklich heissen Scheiss? Leider nein. Auch wenn es zu Beginn so klingt, denn "Too Fast For A U-Turn" hat steil gehende Gitarren, eine schnieke groovende Basslinie, und verzerrten Gesang; mit Poppunk hat das wirklich nix zu tun.
Auch die ersten Takte von "Looks Like They Were Right" vermitteln das Gefühl, als läge die neue Queens-Scheibe unterm Laser. Doch spätestens beim Refrain verlieren sich Lit in popliebreizender Belanglosigkeit. Dem balladesken Prinzip begegnet man bei Lit noch öfter, entweder in den Vollblutschmonzetten wie "Times Like This" oder "Lullaby" oder als halbgares Stück mit Balladenzitaten wie "All Or Nothing". Immer wieder schafft man es, Inspiration rauszuhören, und das ist eigentlich ganz lustig: hier ein bisschen Aerosmith, da ein Quentchen Queens, dort The Cure, bei "Alright" werden sogar die Ramones ("Psycho Therapy") zitiert, und bei "Forever Begins Right Now" huldigen Lit den Pilzköpfen aus Liverpool. Doch bis auf wenige Momente bleiben Lit musikalisch weitgehend uninteressant. Tausendmal gehört, tausendmal ist nichts passiert. 'Zoom' macht es auch bei Lit nicht. Konsens-Punk für solche, die sich für ein Festival im Sommer die Haare mit auswaschbarer Farbe grün färben. Oder wie Belle es formuliert haben: "You were dressed like a punk but you are to young to remember".

Jetzt bestellen für nur SFr. 25.90
 
HIP HOP/RAP
Ludacris: The Red Light District
Was ist hier los? Dirty South-Superstar Ludacris spielt in der Fussball-Bundesliga? Wie sagte Ex-Cottbusser Kaderschmied Ede Geyer einst: "Manche jungen Spieler haben eine Einstellung zum Leistungssport wie die Nutten auf St. Pauli. Die rauchen, saufen und huren rum, gehen morgens um 6 Uhr ins Bett." Und nun das: Party-Rapper Ludacris läuft mit seinem vierten Album "Red Light District" auf. "Klar weiss ich, dass der Titel die Leute zuerst an den "Redlight District" von Amsterdam erinnert, aber ich beziehe mich eher auf meine freiheitliche Einstellung: zu tun, wozu ich Lust habe", windet sich Atlantas Finest. Doch Luda frönt auch mit seinem neuesten Streich wieder dem "Bitches And Beer"-Motto. Und das ist gut so. Er legt zwar keine deutschen Tugenden an den Tag, aber wer nur das spielt, was er sehr gut kann, gewinnt nicht selten. In Ludas Fall heisst das: Bouncen bis zum Elfmeterschiessen. Bereits das "Intro" prescht dank Timbaland gewohnt minimalistisch nach vorne. In die gleiche Rasennarbe schlagen "The Potion" vom selben genialen Beatmacher und die kämpferische Single "Get Back". Über allem trumpft jedoch das von Nas' "Streets Disciple"-Meisterwerk bekannte Beatbox-Monster "Virgo". Es dominiert selbst hier den Boom Bounce-Rap, der so gut zum prollig-clubkompatiblen, aber niemals langweiligen Flow von Ludacris passt. Da darf es den Fan nicht stören, dass G-Unit-Neuzugang The Game über Ludas lyrische Leistung lästerte. Doch wer will den Dirty South-Derwisch schon über die schlechte Bildung der afroamerikanischen Community stylen hören: Das können andere besser. Es reicht, wenn er über seine Spielsucht berichtet ("I got a gamblin' problem" in "Put Your Money" mit dem sich rar machenden DMX), oder sich im Snoop'schen "Blueberry Yum Yum" der Outkast-Hausproduzenten Organized Noize an Doping in Amsterdam erinnert ("Let's Get High").
Während St. Pauli im Niemandsland der Regionalliga verschwindet, das horizontale Gewerbe immer weiter boomt und Ede Geyer an vergangene Schleiferzeiten denkt, spielt der Mario Basler des Rap in der Champions League.

Jetzt bestellen für nur SFr. 19.90 anstatt SFr. 23.90
 
SOUNDTRACK
Christian Bruhm: Timm Thaler
Als einem zu Weihnachten der ZDF-Mehrteiler Timm Thaler die quälend langen Feiertage verkürzte, war ich gerade einmal fünf Jahre alt. Die Weihnachtsserie durfte ich aber dennoch schauen, meinen grosszügigen Eltern sei Dank. Hätten sie gewusst, was mich bei Timm Thaler erwartet, wären sie vielleicht nicht so weihnachtlich milde gestimmt gewesen. Hinter dem kindlich-naiv klingenden Namen mit der Alliteration verbirgt sich die Geschichte eines Jungen, der sein Lachen verkauft. Das war harter Stoff für einen Fünfjährigen. Auf so eine Idee wäre ich im Leben nie gekommen. Und mein Lachen hätte ich an einen so finsteren Gesellen wie den Baron Lefeut sowieso nicht verkauft. Der nämlich macht mit dem jugendlichen Lächeln von Timm Thaler dubiose Geschäfte, um es vorsichtig auszudrücken. Selbst Jahre später verfolgten mich noch die Bilder von Horst Frank als teuflischem Baron und Thomas Ohrner in der Rolle des unglücklichen Jungen. Hätten meine Eltern das geahnt, der Fernseher wäre an den Weihnachtstagen des Jahres 1979 bestimmt nicht eingeschaltet worden. Einen nicht unwesentlichen Anteil am gruseligen Eindruck, den Timm Thaler bei mir hinterliess, hat der von Christian Bruhn komponierte Soundtrack zur Serie. Der gebürtige Münchner, ein musikalischer Tausendsassa, der Gassenhauer wie "Marmor Stein und Eisen bricht", "Liebeskummer lohnt sich nicht" oder "Zwei kleine Italiener" in Form goss, entdeckt in den 70er Jahren das Fernsehen für sich. Captain Future düst zu seiner Musik von Planet zu Planet, und Timm Thaler jagt, getragen von Bruhns Synthie-Klängen, seinem Lachen nach.

Für den Timm Thaler-Soundtrack hat sich Bruhn mit Musikern aus dem Dunstkreis von Giorgio Moroders Münchner Discoschmiede ins Studio zurückgezogen, wo die kühlen Klangwelten der Fernsehserie Gestalt annahmen. Ein wenig klingt der Groove der Munich Machine durch, etwa bei "Timm auf der Flucht" oder dem Bonustitel "Devil's Tango". Der überwiegende Teil der Songs jedoch lebt von einer in Moll gefassten, traurig melancholischen Grundstimmung, die einem jedes Lachen aus dem Gesicht treibt.
Vor allem die musikalische Charakterisierung des finsteren und undurchsichtigen Barons Lefeut jagt einem auch noch Jahre nach der Fernsehausstrahlung einen Schauer den Rücken hinunter. Kein Wunder, dass meine zarten Kinderaugen zu gleichen Teilen fasziniert und verstört waren von dem, was sich da auf der Mattscheibe abspielte. Diggler Records sei Dank, dass diese Erinnerungen aus Kindheitstagen nun wieder lebendig werden.
Jetzt bestellen für nur SFr. 25.90

 
SOUNDTRACK
Die Fetten Jahre Sind Vorbei
Die fetten Jahre sind vorbei! Aus, Ende, Schluss. Vorbei = nie wieder?
Die "Erziehungsberechtigten" wollen mit ihren Aktionen die Reichen der Stadt verängstigen, langsam, schleichend. Und doch geht alles schief. Müssen sie einsehen, dass auch sie Teil des Systems sind, in dem sie nun mal leben? Die fetten Jahre sind vorbei. Könnte genau so gut die traurige, jammernde, stets mit gesenktem Kopf wiederholte Floskel der Musikwirtschaft sein. Kein Geld, keine neuen Künstler, keine rosige Zukunft. Braucht es auch hier eine Revolution? Geht auch die dann so schief wie das Internet-Desaster? Ist es zu spät, alles verloren? Wohl kaum, der Soundtrack zu "Die fetten Jahre sind vorbei" zeigt eindrücklich, dass es gute Musik gab, gibt und geben wird. Obwohl im Film die Musik eine eher hintergründige Rolle spielt (abgesehen vom eindringlich eingesetzten "Gemini" von One Inch Punch und Lucky Jims "Halleluja"). Nun hat man aus den wenigen Stücken im Film gleich einen Soundtrack mit 30 (The Notwist, Nada Surf, Radio 4, Sophia, Mark Lanegan, Element Of Crime u.v.m.) durchgängig grandiosen Indie-Pop-Electro-Rock-Perlen kompiliert. Hier kamen Schauspieler und Regisseur zum Zug. Denn wer kann einschätzen, welche Musik zu Film und Charakteren passt, wenn nicht die Crew? Und die beweist Geschmack und Stilsicherheit. "The trouble is/that you're in love with someone else" - Interpols "C'mere" lässt Bilder aus dem Film vors Auge purzeln. Eine Frau zwischen zwei Männern: "I have my doubts/little girl". Auch Franz Ferdinands "Darts Of Pleasure" zeichnet Stimmungen nach, wie man sie im Film erkannte: Wilde, unbändige Lust, das richtige Leben zu leben. Film hin oder her, hier findet man einfach keine Aussetzer. Wer mit "Personal Jesus" (Depeche Mode) einsteigt, kann kaum mehr was falsch machen. Im weiteren Verlauf (vgl. Tracklist) leistet man sich ebenfalls keinen Patzer. Jugendzimmer-Lieblingslieder (Tocotronic) wechseln mit neuen Lieblingsbands (Mediengruppe Telekommander) und werden von altehrwürdigen Meistern (Leonard Cohen) geleitet. Seit langem mal wieder ein Soundtrack, bei dem keiner erröten muss, wenn er auf einer Studentenparty seinen Weg in den CD-Player schafft.

Jetzt bestellen für nur SFr. 27.90
 
INDIE ROCK / METAL
Clutch: Blast Tyrant
Clutchs sechstes Studio-Album erscheint später als geplant. Man könnte sich fragen warum (zwischenzeitlich wechselte die Band aus Maryland zum zigsten Mal das Label), ziehen die vier US-Amerikaner doch meist denselben Reifen auf. Dennoch hat sich die Pause durchaus gelohnt: das gute Stück wirkt runderneuert. Spielfreude und Rhythmus zeichnen die harten und differenzierten Arrangements aus. Clutch setzen bei "Blast Tyrant" zwar wieder auf das, was sie am besten können: 70er-Rock, Metal, Blues und ein wenig RATM. Ihr heavy Rocksound klingt aber frisch und mitreissend: der richtige Stoff für Fahrten auf verstaubten Highways. Die dröhnend verzerrten Riffs und trocken gespielten, kaum knallenden Drums geben oft ordentlich Gas, können aber auch psychedelisch ausufern ("Wysiwyg"). Neil Fallon hält den ganzen Apparat mit seinen eigenartigen Vocals zusammen. Sein Organ klingt dreckig wie in der dick rockenden Moshhymne "The Mob Goes Wild" oder komisch abgehoben (im zu Beginn akustischen "The Regulator"). Bei "Promoter (Of Earth Bound Causes)" singt er auch mal zwei Spuren ein.

Fallon und Gitarrist Tim Slut, die gemeinsam mit Drummer Jean-Paul Gaster und Basser Dan Maines Hunderte Konzerte auf dem Buckel haben, treten zudem gerne ins Wahwah-Pedal. Morellosches Lickverständnis blitzt partiell in "(In The Wake Of) The Swollen Goat" oder dem coolen "Cypress Grove" auf. Letzteres Stück sorgt wie der obszöne Groove von "Worm Drink" mit lockeren Perkussions für Abwechslung. Clutchs Webseite firmiert nicht zufällig unter dem Domain-Namen "Pro-Rock": sie schaffen es auch nach über zehn Jahren klar definiertem Bandsound Standards mit einer sehr persönlichen Note zu versehen. Und so dürfte es auch weiter gehen.
Jetzt bestellen für nur SFr. 25.90

 
MUSIK DVD
Beginner: Die derbste Band der Welt (2 DVD)
Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis die erste Deutschrap-DVD im ganz grossen Stil in Richtung Käuferschicht gefeuert wurde. Dass dieser erste Versuch gelang, hat man - neben dem Fakt, dass DJ Mad mit einer Kamera in der Hand geboren ist - der unermesslichen Innovativität der Beginner zu verdanken. Aus der 13-jährigen Bandgeschichte haben Eissfeldt, Denyo und DJ Mad über fünf Stunden Video-Material zusammengetragen, um ihre Fans mit einer Beginner-Überdosis zu beglücken. DVD eins erzählt den Werdegang einer der erfolgreichsten Hip Hop-Bands aus deutschen Landen und unterstreicht in vielen Facetten, wie die drei Hamburger Jungs Deutschrap auf eine neue Stufe stellten. Wenn die Beginner aus ihrem ganz persönlichen Geschichtsbuch erzählen, liest sich das wie die Geschichte des deutschen Hip Hop selbst. Der mühsame Aufstieg über Jugendzentren und Jams, auf denen man jeden, wenn nicht gekannt, doch zumindest gegrüsst hat, bis hin zur Seifenblase, die sich immer mehr aufblähte und schliesslich im Deutschrap-Supergau schillernd auseinander platzte. Immer mittendrin das Hamburger Trio. Anfangs übersetzt man Public Enemy-Gedanken in mitteleuropäisches Dagegensein, zersägt Nazi-Zeichen auf der Bühne und hinterlässt beim erstem Fernsehauftritt offene Münder bei Zuschauern mit bescheuerten Frisuren. Dann lassen sich die Beginner von musikalischen Einflüssen aller Art inspirieren, um schliesslich 1999 mit "Bambule" ein Rap-Album auf den Tisch zu hauen, wie es mehr Rap nicht sein könnte. Der Hype kommt schlagartig mit Bravo-Postern, "The Dome"-Auftritten, "Nur die Liebe zählt" und Hauptbühne beim Bizarre-Festival. Jedes Ereignis beinhaltet erzählenswerte Anekdoten, die zur grossen Freude der Nachwelt erhalten sind. Ohne Frage gehören besonders die Auftritte bei "The Dome" und auf dem Bizarre-Festival zu den besten Persiflagen, die der deutsche Musikzirkus erleben durfte. Auf den Zusammenbruch des Kassenschlagers Deutschrap reagiert das Trio letztlich mit Solo-Projekten und ernsthaften Überlegungen, ob die ganze Geschichte in dieser Form überhaupt noch Sinn macht. Zur Freude aller zeigt die zweijährige Isolation Wirkung, und der schon verloren geglaubte Bumerang kommt in Form der Nummer eins-Platzierung für "Blast Action Heroes" wieder zurück. Aufbereitet ist die detaillierte Hip Hop-Historie mit Kommentaren von Torch, Dynamite Deluxe, Main Concept ... und natürlich den Originaltönen von Denyo, Eissfeldt und Mad selbst. Im speziellen Fox-Modus kann man noch tiefer in die Materie einsteigen und noch mehr Information aufsaugen.
Dazu gibt es auf DVD zwei den kompletten 90-minütigen Live-Mitschnitt des Konzertes in der grossen Freiheit vom 3. Dezember 2003 und alle Videos von "Die Kritik an Platten ..." bis hin zu "Morgen Freeman". Selbst dem unersättlichen Fan geben Backstage-Material vom Feinsten und "pädagogisch wertvolle" Aufnahmen von der Tour den Rest. Diese Band hat Style. Das bestätigt nicht nur der Buback-Labelchef Ale Dumbsky. Das verraten auch die schnieken Nike Air Forces auf dem Cover und das Gesamtbild dieser DVD, die es schafft, das Gesamtkunstwerk Absolute Beginner zur Gänze darzustellen.

Jetzt bestellen für nur SFr. 33.80
 
Text-Quellen: Diverse
03.01.2005 15:47:40 / enzo
Alle Angaben ohne Gewähr
Zur Monatsübersicht



Wird aktuell angeschaut...
 

Zurück zur letzten Ansicht


AGB | Datenschutzerklärung | Mein Konto | Impressum | Partnerprogramm
Newsletter | 1Advd.ch RSS News-Feed Newsfeed | 1Advd.ch Facebook-Page Facebook | 1Advd.ch Twitter-Page Twitter
Forbidden Planet AG © 1999-2024
Alle Angaben ohne Gewähr
 
SUCHEN

 
 Kategorien
Im Sortiment stöbern
Genres
 Infos
Mein Konto
Warenkorb
Meine Wunschliste
 Kundenservice
Recherchedienst
Gutscheine kaufen
Fragen / AGB / Kontakt
Partnerprogramm
Impressum
© by Forbidden Planet AG 1999-2024
Jetzt auch mit LiteCoin bestellen!