News Detail: CD: Top Tipps |
ROCK'N'ROLL
Stray
Cats: Live In Luzern (27.07.2004)
Ein Cheeseburger bei einer erfolgreichen FastFood-Restaurantkette: Ohne
probiert zu haben, weiß man schon genau, wie er schmecken wird, und
es steht nicht zu erwarten, dass einen das Gebotene kulinarisch vom Hocker
reißen wird. Ähnlich verhält es sich mit einem Live-Album
der Stray
Cats. Ohne dass man reingehört hätte, weiß man bereits,
was einem blüht: handwerklich gut gemachter Rock'n'Roll, der klingt,
wie eh und je (weil Stray
Cats) in nicht überwältigender Aufnahmequalität (weil
live). So weit die Prognose. Der Hörtest beweist: Ich bin entweder
ein hilfloses Opfer meiner Vorurteile noch ein Prophet. Bei einem Konzertmitschnitt
war abzusehen, dass die ausgewählten Songs aus dem Greatest-Hits-Repertoire
der Stray
Cats stammen würden. Eine Combo, die seit über 20 Jahren
im Rockabilly-Geschäft steht, verfügt ja durchaus über ausreichend
Material. Ich habe kein neues Stück bemerkt; sollte doch eins dabeigewesen
sein, so bitte ich um Vergebung - und kann zu meiner Verteidigung anführen,
dass es in diesem Fall so perfekt im altgewohnten Stray-Cats-Sound dahergekommen
sein muss, dass es mir zwischen Klassikern wie "Double Talkin' Baby"
oder "Stray
Cats Strut" schlicht nicht aufgefallen ist.
Keine Frage - Lee Rocker, Brian
Setzer und Slim Jim Phantom beherrschen Bass, Leadgitarre und Snaredrum,
als hätten sie zwei Jahrzehnte lang geübt (was ja im Wesentlichen
den Tatsachen entspricht). Die Mischung aus traditionellem Rockabilly mit
Punk- und New Wave-Elementen ist - ich liebe dieses Wort - fetzig und durchaus
geeignet, ein geneigtes Publikum zu rocken. Neu ist sie allerdings nicht.
Liveaufnahmen kann man mögen, muss man aber nicht. Ich halte die Stray
Cats zwar durchaus für eine Liveband, nur dann sollte man sie
eben auch live anhören, und nicht aus der Konserve. Ein Konzertgefühl
kann einem auch ein noch so perfekter Mitschnitt ohnehin nicht vermitteln;
ohne den schwitzenden Nebenmann, der einem auf den Fuß springt, kriegt
man die wahre Atmosphäre immer nur zur Hälfte hin. Und warum dann
auf den immer besseren weil ausgekügelteren Studio-Sound verzichten?
Ich weiß es nicht. "This recording is as raw as it gets ... straight
from the stage!" als (Warn-)Hinweis auf dem Cover schlägt da durchaus
in die selbe Kerbe.
Jetzt
bestellen für nur SFr. 22.90 |
|
POP/ROCK
Radio
4: Stealing Of Nation (2 CD)
Was haben Radio
4 doch auf ihrem letzten Hammer-Album für einen Krach gemacht!
Da ging es um Schwitzen, Tanzen, Dreck und Bier. Und natürlich um Politik.
Die ist ihnen jetzt zwar auch noch wichtig, und sie wettern immer noch gerne
gegen ein Amerika, das sich nur schwer mit ihren Ansichten vereinen lässt
- aber die Sache mit dem Dreck sieht nun etwas anders aus.
Schrieb ich in der letzten Review noch, dass Rock im Jahre 2002 nur wiederkäut,
so galt das noch für "Gotham", bei Radio
4s neuestem Werk greift es aber völlig ins Leere. "Stealing
Of A Nation" ist der Schritt, der nach "Gotham" kommen musste.
Es macht die Band zu den Radio
4, auf die Sänger Anthony Roman und seine Kollegen seit drei
Alben hingearbeitet haben. Die "neuen" Radio
4 rumpeln nicht mehr und lassen es auch nur spärlich krachen.
Im Gegensatz zu seinen Vorgängern ist Album Nummer Drei eine durchgehend
relaxte Angelegenheit geworden. Ist das schlimm? Ja, ein wenig. Denn so
sind die New Yorker längst nicht mehr so mitreißend, aber immer
noch höllisch gut. Und das auf eine völlig andere Weise. Der Einfluss
von Keyboarder Gerade Garone, der erst nach Fertigstellung der letzten Platte
einstieg, ist unüberhörbar. Auch den Percussions von PJ O'Connor
gab man mehr Raum. Es rattert, lickt, shaket und groovt also überall,
nur die Gitarren die heulen irgendwo im Hintergrund herum. Dafür erforschen
Radio
4 ihre Möglichkeiten und geben einen Scheiß auf Genre-Grenzen
und auf Genres allgemein. Ein tragend sphärischer Song wie "Nation"
wäre im alten Radio
4-Kosmos kaum möglich gewesen. Genau so wenig wie "Shake
The Foundation", das mit seinem Dub-Sound überrascht. Alles scheint
hier machbar. Von Daft
Punk-Gitarren wie in "Dismiss The Sound" bis zu den "Ohohs"
aus dem ollen Rolling
Stones-Klassiker "Sympathy For The Devil" in "(Give
Me All Your) Money". Mit Songs wie "State of Alert" tritt
man zwar noch auf die gewohnte Stelle, aber es ist nichts mehr da zum Mitschreien.
Nichts mehr zum Ausflippen. Zu "No Reaction" kann man eher beherzt
mitschnipsen als Pogo-Tanzen.
Mit diesem Album haben sich Radio
4 vom Etikett "Garagen-Band" völlig verabschiedet.
Vielmehr sind sie zur radikal ausgefeilten und vor allem stillosen Band
geworden, die weniger durch ihre Eingängigkeit als durch ihren Mut
zum (rundum gelungenen) Experiment überzeugt.
Jetzt
bestellen für nur SFr. 24.90 |
|
POP/ROCK
/ ALTERNATIV
Nick
Cave: Abatoir Blues / The Lyre Of Orpheus (2 CD)
Mit "Get Ready For Love" machen Nick
Cave und seine Bad Seeds ziemlich genau da weiter, wo sie auf der
letzten Scheibe aufgehört hatten. Wie "Babe, I'm On Fire",
der laute und hypnotisch kreisende Rock'n'Roll-Kracher, der "Nocturama"
abschloss, besteht der Opener des nun vorliegenden Doppelalbums nur aus
wenigen Akkorden, einer kurzen, eingängigen Strophe und einem noch
kürzeren Mitsing-Refrain. Und wieder ist es vor allem der ungestüme,
fast punkige Vortrag, der den Reiz des Stückes ausmacht. Während
"Get Ready For Love" flott auf der Stelle tritt, macht die folgende
"Cannibal's Hymn" eine deutliche Entwicklung durch und erfährt
in seinem Verlauf dank vollem Unisono aller Beteiligten und überraschender
Wendung in den Lyrics eine massive dramatische Zuspitzung. Im weiteren Verlauf
von "Abattoir Blues", dem ersten Teil der Doppel-CD, erklingen
noch weitere schöne und anspruchsvoll aufgebaute Stücke wie etwa
"Let The Bells Ring", die zwar nichts großartiges Neues
zu bieten haben, aber immerhin auch kein Rückschritt sind. An anderer
Stelle vermisst man dann doch das anarchische Element früherer Einspielungen;
war hierfür vielleicht doch der mittlerweile ausgestiegene Blixa Bargeld
verantwortlich? Zwar zeigte Cave auch schon zuletzt eine gewisse Vorliebe
für simple Gitarrenriffs, so flache und uninspirierte Langweiler wie
"Hiding All Away" oder "There She Goes, My Beautiful World"
hat er aber schon lange nicht mehr vorgelegt. Das sind nicht mehr als Lückenfüller,
die den Sinn auch dieser aufgeblasenen Doppel-CD doch etwas in Frage stellen.
Da bekommt der Album-Titel "Schlachthaus Blues" eine ungewollte
Nebenbedeutung, gemeuchelt werden hier allenfalls Originalität und
Einfallsreichtum. Auch "The Lyre Of Orpheus", Nicks Reise in die
Unterwelt, beginnt eher unspektakulär: der Titelsong, "Breathless",
"Babe, You Turn Me On" und auch "Supernaturally" sind
sicher keine schlechten Stücke, aber auch nicht viel mehr als Ware
von der Stange, die alte Leier. Wieder hat man das Gefühl, als ruhe
der Meister sich auf dem Erreichten aus, nicht ohne dabei eine gewisse Selbstzufriedenheit
auszustrahlen. Erst danach kommt mit "Supernatural" und "Spell"
die Cave-typische, meist aus einfachen Dur- und Moll-Wechseln gebildete
Melancholie ins Spiel. Um Missverständnisse auszuschließen: "Abattoir
Blues/The Lyre Of Orpheus" birgt gelungene Arrangements, schöne
Klänge und eine überaus bilderreiche Sprache mit einer lyrischen
Tiefe, die die meisten Popmusiker niemals erreichen werden. Nur sind eben
bei Nick
Cave die Erwartungen hoch. Wenn dieser Mann ein Doppel-Album mit
so viel versprechendem Titel veröffentlicht, erwartet man mehr als
Schlachthaus-Routine und einen Orpheus, der meist an der Oberfläche
kratzt.
Jetzt
bestellen für nur SFr. 30.90 |
|
POP/ROCK
Europe:
Start From The Dark
1986 überraschte Gitarrist John
Norum Fans und Presse mit der Nachricht, dass er Europe
kurz nach dem Durchbruch ihres ersten großen Hits "The Final
Countdown" verlassen würde. Siebzehn Jahre später überraschte
die Band Fans und Presse mit der Nachricht, dass sie ein Reunion-Versuch
in Bestbesetzung starten würde. Mit im Boot auch wieder der verlorene
Sohn Norum. Genug Überraschungen, scheinen sich die Beteiligten gesagt
haben, denn auf ihrem sechsten Studioalbum "Start From The Dark"
bieten sie den selben weich gespülten Heavy Metal-Sound, mit dem sie
in den 80er Jahren große Erfolge feierten. Lediglich die Keyboardorgien
gehören der Vergangenheit an; die Rolle Mic Michaelis beschränkt
sich auf atmosphärische Hintergrundeinlagen.
Der Opener "Got To Have Faith" erinnert nicht nur wegen seines
Titels an Bon Jovi. Riff, Stimme, wuchtige Gitarren, pumpender Bass, einprägende
Melodie: Eine Mixtur, die sich durch das gesamte Album zieht. Dabei verzichten
sie weitgehend auf Balladen à la "Carrie". Nur "Roll
With You" und "Settle For Love" laden zum Hervorkramen des
Feuerzeugs ein. Wer sich noch an die Europe-Alben
ohne Norum erinnern kann, weiß, wie wichtig sein Beitrag für
das Klanggefüge der Band war. Auch hier ist er derjenige, der den Stücken
den gewissen Pepp verleiht. Wäre der Sound etwas roher abgemischt,
etwa wie bei Velvet
Revolver, käme die Güte seines Spielens eher zum Vorschein.
So muss man schon genauer hinhören, um seine Gitarreneinlagen zu würdigen,
etwa im Titeltrack, "Wake Up Call" oder "Song No. 12".
Worin sich Europe
eindeutig gebessert haben, ist in den Texten. Ein Verdienst vor allem Joey
Tempests, der seit Mitte der 90er Jahre drei eher nachdenklich Singer/Songwriter-Alben
veröffentlicht hat. Hier geht es nicht um Tommys und Ginas, sondern
ums persönliche Befinden. "The pressure is mounting, I'm ready
and counting ... there is no going back, this is what we know ... we've
come to entertain you, asking you to follow" trägt er in "Flames"
vor. Er legt weniger Starallüren an den Tag, als den Wunsch, tatsächlich
noch einmal Musik zu schreiben, die seine Zuhörer bewegt. Ob Europe
das mit "Start From The Dark" gelingt, ist schwer zu sagen. Zwar
offenbaren sie Ehrlichkeit und Lust am gemeinsamen Musizieren, dennoch ist
ihr Sound zu sehr in den 80er Jahren verankert, um restlos zu überzeugen.
Vielleicht gelingt es ihnen mit weiteren Alben. Was sie wirklich noch draufhaben,
können sie im Laufe ihrer Welttour zeigen, die im Oktober 2004 in Deutschland
beginnt.
Jetzt
bestellen für nur SFr. 27.90 |
|
POP/ROCK
Paul
Weller: Studio 150
"Studio 150" beginnt dort, wo die schöne Retrospektive "Fly
On The Wall" ein knappes Jahr davor aufhörte: Mit Coverversionen.
Waren dort im Wesentlichen Singer/Songwriter wie Leonard
Cohen und Ben
Harper sowie Beatles
und John
Lennon vertreten, bietet Weller diesmal eher Soul- und Jazz-Atmosphären.
"Ich entschloss mich, Songs zu covern, die nicht von vornherein meine
absoluten Lieblingssongs waren, aber die ich gut neu und zu etwas Eigenem
umformen könnte", erklärt er in einer Mitteilung seines Labels.
Das Material trägt zweifellos seine Handschrift: Ob Sister
Sledges Diskonummer "Thinking Of You", Aaron
Nevilles "Hercules" oder Nolan
Porters "If I Could Only Be Sure": Wellers rauhe Stimme
steht im Mittelpunkt, begleitet von Schlagzeug/Bass/Gitarre, auf deren Basis
sich Orgeln, Streicher und ein Sammelsurium an anderen Instrumenten austoben
dürfen. "Es wäre sinnlos gewesen, einen Song von Kinks,
Small
Faces oder Beatles
nachzuspielen, da ich den Originalversionen nichts hinzufügen könnte",
gibt Weller zwar zu Protokoll, versucht sich dann aber doch an Vorbildern
wie Neil
Young ("Bird"), Gordon
Lightfoot ("Early Morning Rain") oder Bob
Dylan bzw. Jimi
Hendrix ("All Along The Watchtower"). Gerade dieses Stück
zeigt, wie sehr sich Weller die Stücke einverleibt hat: Anstelle einer
verzerrten Gitarre oder schorrigen Gesangs herrscht hier eine Gospel meets
Soul-Atmosphäre mit A capella-Intro. Selbst Oasis
sind dabei. "One Way Road" ist wohl ein Dankeschön an jene
Band, die ihn in den 90er Jahren aufs Kultpodest stellte. Alles ganz nett,
dennoch stellt sich die Frage, welchen Sinn die Übung hat. "Studio
150" zeigt zwar, dass Weller nach wie vor ein fähiger Musiker
ist, aber musikalisch fügt es der Sammlung "Fly On The Wall"
nichts hinzu. Es kann nicht mal als Ergänzung gelten, da keines der
vertretenen Stücke neue Erkenntnisse bringt. Die positive Note: Weller
geht damit auf Tour. Die negative: Ein Studioalbum mit interessanterem Material
rückt in weite Ferne.
Jetzt
bestellen für nur SFr. 19.90 anstatt SFr. 28.90 |
|
METAL
Seven
Witches: The Year Of The Witch
Dass Jack Frost einen enormen musikalischen Output hat, ist bekannt. Dass
er es trotzdem immer wieder schafft, ein relativ hohes Niveau mit seinen
Veröffentlichungen zu halten, muss schon respektiert werden. Denn auch
"Year Of The Witch" ist ein ausgesprochen gutes Power Metal-Album
geworden. Zwar ist genau das eingetreten, was ich in der "Passage To
The Other Side"-Review schon befürchtet hatte (nennt mich Orakel),
aber den Abgang von Joey Vera konnte Jack problemlos verkraften. Außerdem
bringt sich die Bass-Hure (neben Fates
Warning, Armored
Saint und tausend anderen Sachen auch bei Anthrax
aktiv) anscheinend nach wie vor ins Songwriting ein. Dass es auch der alte
Drummer nicht auf die nächste Scheibe geschafft hat, hat ja schon beinahe
Tradition. Dafür ist der Frostbeule Sänger James Rivera erhalten
geblieben, und der setzt hier wirklich Glanzpunkte. Waren die Judas
Priest-Einflüsse auf der letzt Scheibe schon überwältigend,
so muss sich auf "Year Of The Witch" mit diesem Vergleich herumschlagen.
"Metal Asylum" strotzt nicht nur vor Priest-Zitaten, sondern suhlt
sich auch in sämtlichen Metal-Klichees. "Fires Below" und
das aus der Feder des ehemaligen Megadeth Bassers Dave Ellefson stammende
"If You Were God" steht zwar ebenso in bester Priest-Tradition,
aber spätestens mit der Konzeptstory "Jacob" geht das Quartett
deutlich eigenständiger zu Werke. Außerdem muss Opa Halford die
Screams erst mal wieder so hinbekommen wie Rivera. Ob es sich bei besagtem
Jacob um den biblischen Urvater des israelitischen Volkes handelt, kann
ich nicht mit Bestimmtheit sagen, auch wenn die Story mit Prophezeiungen
und ähnlichem Kram doch auf einem zumindest verwandten Gebiet angesiedelt
ist. Die kurzen, erzählerischen Teile sind zwar nicht unbedingt das
Gelbe vom Ei, dafür zählen "Haunting Dreams" und das
ruhigere "Circles". Alles in allem also ein durchaus interessantes
Album, das uns Herr Frost hier vorsetzt.
Jetzt
bestellen für nur SFr. 27.90 |
|
HIP
HOP/RAP / DEUTSCH
Italo
Reno & Germany: Hart Aber Herzlich: Limited Edition (2 CD - Enhanced)
Vier Jahre nach "Flashpunks" und der darauffolgenden Trennung
von Produzent Lord Scan ist die Stellung der MCs Italo
Reno und Germany vom ehemaligen 'Klan' noch so gefestigt wie eh
und je. Untätig waren die beiden ja auch nicht - zahlreiche Collabos
mit den Größen der Szene sprechen für sich. Das drückt
sich auch in der Gästeliste aus: Neben Curse,
der ja bereits zum Standardrepertoire der Band zählt, treten unter
anderem Hookline-König Olli Banjo, Kool
Savas und, man höre und staune, Joachim 'DuSchlampeDuDrecksau'
Deutschland in den Ring, um die Jungs bei ihrem Solodebüt zu supporten.
Dabei hätten die Mindener so etwas gar nicht nötig, wie sich recht
schnell heraus kristallisiert. Auf "Hart Aber Herzlich" dominiert
die Vielfalt - sowohl auf lyrischer, als auch auf musikalischer Ebene. Die
erste Singleauskopplung, "Bitch (Wo Ist Mein Geld?)", serviert
zu einem bouncenden Rocksample eine Frauenverachtung in schönster Savas-Manier.
In "Bei Mir" entschuldigen sich die beiden MCs bei ihren Eltern
für ihre jugendlichen Fehltritte. Die Thematik mag zwar ausgelutscht
erscheinen, die ungewöhnliche Perspektive darauf macht den Track allerdings
um so interessanter. "Das geht an alle meine Jungs und Mädels
da draußen| an alle Kinder die verbittern, weil die Väter nur
saufen | an alle Mütter, die allein sind, bleibt stark, ihr schafft
das! | An alle, die kämpfen und niemals aufgeben, ihr schafft das!"
Eine sehr berührende Besinnung auf die eigentlichen Hip Hop-Roots,
das Kritisieren von gesellschaftlichen Missständen. "Verschwindet
Und Lauft" glänzt hingegen eher durch die Raptechnik als durch
seinen Text: Als direkten Dialog schießen sich die MCs ihre Reime
scharf wie Doppelpässe hin und her. "Heut Nacht" mit einer
sehr gelungenen Banjo-Hookline beweist, dass auch Songs im Pimp'n'Player-Style
möglich sind, ohne pervers bis zum Erbrechen zu werden.
"Nur Du" erinnert von Style und Beat her an "Licht"
von Azad.
Eine beinahe zu Tränen rührende Liebeserklärung an ihre Mütter.
Kein Kitsch - einfach nur wunderschön und in dieser Form sehr ungewöhnlich
für ein deutsches Rapalbum. Vielleicht macht gerade diese Tatsache
diesen Track mit Curse
und dem Stuttgarter Samir zu einem solchen Höhepunkt der Platte. Apropos
Curse
- sein Part bei "Fünftes Element" lässt wohl so ziemlich
jeden anderen MC in Deutschland vor Neid erblassen. Der simple Beat begleitet
die dreckig flowenden Textpassagen wie angegossen. Eine der besten Leistungen
des Urgesteins seit langem. Auch den Beitrag, den Savas beisteuert, kann
man ruhigen Gewissens als sehr gelungen bezeichnen. Den Vogel schießt
jedoch wider Erwarten tatsächlich Joachim Deutschland in "Morgen"
ab. Er singt zwar nur die stark an McFerrins "Don't Worry Be Happy"
erinnernde Hookline, trägt durch Stimmfarbe allerdings den Löwenanteil
zu der chilligen Stimmung bei, die der Song verbreitet.
Der Titel "Hart
Aber Herzlich" passt hervorragend zu diesem Album. Obwohl Italo
Reno sich immer deutlicher zum besseren der beiden MCs entwickelt,
harmonieren beide doch hervorragend, und auch die Featuregäste passen
allesamt ins Konzept. Eine vergoldete Visitenkarte für künftige
Projekte.
Jetzt
bestellen für nur SFr. 27.90
|
|
HARD ROCK
Status
Quo: XS All Areas: Greatest Hits (2 CD)
Status
Quo´s "XS-All Areas" ist gleichzeitig eine superstarke
Greatest Hits Collection (auf CD und DVD erhältlich) der legendären
und nimmermüde Rockband mit insgesamt 40 Performances aus Video,
Konzerte und TV-Auftritten inkl. Bisher noch nie veröffentlichtem
Bildmaterial, Interviews, etc. - ein absolutes "Must" für
jeden Status
Quo Fan und allen die es werden wollen!!!!! Die Cd beinhaltet
2 brandneue Songs.
Jetzt
bestellen für nur SFr. 30.90
TIPP:
Status Quo: XS All Areas - The Greatest Hits (DVD - Code 2)
|
|
SOUNDTRACK
The
Terminal
Der neuste Film von Steven Spielberg "The Terminal" erzählt
die Geschichte von Vioctor Navorski (Tom
Hanks), ein Besucher aus Osteuropa in New York, der durch eine Revolution
in seinem Land Statenlos wird und auf dem New Yorker Kennedy Flughafen festsitzt.
Auf dem Fulghafen spielt sich sein sonderbares Leben ab und er trifft sogar
auf Romantik mit einer Stewardess (Catherine
Zeta Jones). - Die romantische Musik stammt aus der Feder keiner
Geringeren als John
Williams.
Jetzt
bestellen für nur SFr. 27.90 |
|
MUSIK
DVD
Dismember:
Live Blasphemies (2 DVD)
Nachdem das schwedischen Death Metal-Urgestein Dismember
bis dato weder eine Live-Scheibe noch irgendetwas im Video oder DVD Format
veröffentlicht hat, ist es jetzt mal an der Zeit, eine Doppel-DVD auf
den Markt zu bringen. Ob das aber einem Pflichtkauf gleichkommt, bleibt
abzuwarten. Prinzipiell würde ich ja behaupten, dass "Live Blasphemies"
wirklich nur eine Sache für den Die-Hard-Dismember
Fan ist. Der Sound sowohl von der "Live"-CD, und insbesondere
der von der "Documentary"-Scheibe ist nun wirklich nicht der Brüller,
und auch die Kameraführung ist höchstens mittelmäßig.
Wobei die "Live"-Aufnahme aus einem Club in Stockholm vor heimischer
Kulisse aus dem Jahre 2003 natürlich noch die deutlich bessere Qualität
aufweist. Mit gerade mal elf Tracks ist die Anzahl für das Medium DVD
zwar viel zu knapp ausgefallen, aber die Auswahl der Songs geht so weit
eigentlich in Ordnung, auch wenn natürlich Tracks wie "Souldevourer"
oder "Wardead" von mir vermisst werden. Da hätte man vielleicht
nicht nur auf ein Konzert zurückgreifen sollen. Was einem aber "Documentary"
an Ton- und Bildqualität anbietet, hält noch nicht mal Demo-Standard.
Stellenweise finden sogar Handkameravideos mit deutlichen Bandfehlern ihren
Weg auf die DVD, was zwar einen gewissen Charme hat und authentisch wirkt,
aber eben nur den beinharten Fan angeht. Zwischen die einzelnen, chronologisch
angeordneten Auftritte sind immer wieder Interviewszenen eingebaut, die
nicht nur sehr unterhaltsam, sondern vor allem auch interessant sind. So
erfährt man einige Details über Tourerlebnisse, den Prozess in
England zum ersten Album, den Wirbel um "Skin Her Alive" und auch
einige andere nette Anekdoten. Da das komplette Interview auf schwedisch
geführt ist, sind die Untertitel, wahlweise in deutsch, englisch, französisch,
spanisch oder italienisch, quasi Pflicht. Bei manchen Ansagen vor den Live-Mitschnitten
fehlen sie aber, da schlicht und ergreifend wohl kein Schwein versteht,
was Sänger Matti da von sich gibt. Deutlich wird auf jeden Fall, dass
Dismember
mit jeder Menge Spaß unterwegs sind. Das Gespräch mit einem von
den Emperor-Jungs
ist echt Kult, so nach dem Motto: "Hast du schon jemanden getötet?"
"Ja klar, mich selbst. Schon zweimal." "Und eine Kirche angezündet?"
"Natürlich! Die war aber aus Stein, und irgendwann hab ich's dann
aufgegeben und bin nach Hause."Dass das Geld aber nicht so locker sitzt,
sieht man auch an dem sehr sparsamen Booklet, in dem es außer den
fünf Photos der einzelnen Bandmitglieder nichts zu sehen gibt. Und
so knapp die Kohle auch sein mag, auf die Rechtschreibung hätte man
auf dem Backcover der DVD-Hülle schon achten können.
Jetzt
bestellen für nur SFr. 36.80 |
|
Text-Quellen:
Diverse |
|
14.10.2004 16:44:43 / enzo Alle Angaben ohne Gewähr |
Zur Monatsübersicht |
|
Wird aktuell angeschaut... |
| |
|