News Detail: CD: Top Tipps
ROCK'N'ROLL
Stray Cats: Live In Luzern (27.07.2004)
Ein Cheeseburger bei einer erfolgreichen FastFood-Restaurantkette: Ohne probiert zu haben, weiß man schon genau, wie er schmecken wird, und es steht nicht zu erwarten, dass einen das Gebotene kulinarisch vom Hocker reißen wird. Ähnlich verhält es sich mit einem Live-Album der Stray Cats. Ohne dass man reingehört hätte, weiß man bereits, was einem blüht: handwerklich gut gemachter Rock'n'Roll, der klingt, wie eh und je (weil Stray Cats) in nicht überwältigender Aufnahmequalität (weil live). So weit die Prognose. Der Hörtest beweist: Ich bin entweder ein hilfloses Opfer meiner Vorurteile noch ein Prophet. Bei einem Konzertmitschnitt war abzusehen, dass die ausgewählten Songs aus dem Greatest-Hits-Repertoire der Stray Cats stammen würden. Eine Combo, die seit über 20 Jahren im Rockabilly-Geschäft steht, verfügt ja durchaus über ausreichend Material. Ich habe kein neues Stück bemerkt; sollte doch eins dabeigewesen sein, so bitte ich um Vergebung - und kann zu meiner Verteidigung anführen, dass es in diesem Fall so perfekt im altgewohnten Stray-Cats-Sound dahergekommen sein muss, dass es mir zwischen Klassikern wie "Double Talkin' Baby" oder "Stray Cats Strut" schlicht nicht aufgefallen ist.
Keine Frage - Lee Rocker, Brian Setzer und Slim Jim Phantom beherrschen Bass, Leadgitarre und Snaredrum, als hätten sie zwei Jahrzehnte lang geübt (was ja im Wesentlichen den Tatsachen entspricht). Die Mischung aus traditionellem Rockabilly mit Punk- und New Wave-Elementen ist - ich liebe dieses Wort - fetzig und durchaus geeignet, ein geneigtes Publikum zu rocken. Neu ist sie allerdings nicht. Liveaufnahmen kann man mögen, muss man aber nicht. Ich halte die Stray Cats zwar durchaus für eine Liveband, nur dann sollte man sie eben auch live anhören, und nicht aus der Konserve. Ein Konzertgefühl kann einem auch ein noch so perfekter Mitschnitt ohnehin nicht vermitteln; ohne den schwitzenden Nebenmann, der einem auf den Fuß springt, kriegt man die wahre Atmosphäre immer nur zur Hälfte hin. Und warum dann auf den immer besseren weil ausgekügelteren Studio-Sound verzichten? Ich weiß es nicht. "This recording is as raw as it gets ... straight from the stage!" als (Warn-)Hinweis auf dem Cover schlägt da durchaus in die selbe Kerbe.
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POP/ROCK
Radio 4: Stealing Of Nation (2 CD)
Was haben Radio 4 doch auf ihrem letzten Hammer-Album für einen Krach gemacht! Da ging es um Schwitzen, Tanzen, Dreck und Bier. Und natürlich um Politik. Die ist ihnen jetzt zwar auch noch wichtig, und sie wettern immer noch gerne gegen ein Amerika, das sich nur schwer mit ihren Ansichten vereinen lässt - aber die Sache mit dem Dreck sieht nun etwas anders aus.
Schrieb ich in der letzten Review noch, dass Rock im Jahre 2002 nur wiederkäut, so galt das noch für "Gotham", bei Radio 4s neuestem Werk greift es aber völlig ins Leere. "Stealing Of A Nation" ist der Schritt, der nach "Gotham" kommen musste. Es macht die Band zu den Radio 4, auf die Sänger Anthony Roman und seine Kollegen seit drei Alben hingearbeitet haben. Die "neuen" Radio 4 rumpeln nicht mehr und lassen es auch nur spärlich krachen. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern ist Album Nummer Drei eine durchgehend relaxte Angelegenheit geworden. Ist das schlimm? Ja, ein wenig. Denn so sind die New Yorker längst nicht mehr so mitreißend, aber immer noch höllisch gut. Und das auf eine völlig andere Weise. Der Einfluss von Keyboarder Gerade Garone, der erst nach Fertigstellung der letzten Platte einstieg, ist unüberhörbar. Auch den Percussions von PJ O'Connor gab man mehr Raum. Es rattert, lickt, shaket und groovt also überall, nur die Gitarren die heulen irgendwo im Hintergrund herum. Dafür erforschen Radio 4 ihre Möglichkeiten und geben einen Scheiß auf Genre-Grenzen und auf Genres allgemein. Ein tragend sphärischer Song wie "Nation" wäre im alten Radio 4-Kosmos kaum möglich gewesen. Genau so wenig wie "Shake The Foundation", das mit seinem Dub-Sound überrascht. Alles scheint hier machbar. Von Daft Punk-Gitarren wie in "Dismiss The Sound" bis zu den "Ohohs" aus dem ollen Rolling Stones-Klassiker "Sympathy For The Devil" in "(Give Me All Your) Money". Mit Songs wie "State of Alert" tritt man zwar noch auf die gewohnte Stelle, aber es ist nichts mehr da zum Mitschreien. Nichts mehr zum Ausflippen. Zu "No Reaction" kann man eher beherzt mitschnipsen als Pogo-Tanzen.
Mit diesem Album haben sich Radio 4 vom Etikett "Garagen-Band" völlig verabschiedet. Vielmehr sind sie zur radikal ausgefeilten und vor allem stillosen Band geworden, die weniger durch ihre Eingängigkeit als durch ihren Mut zum (rundum gelungenen) Experiment überzeugt.
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POP/ROCK / ALTERNATIV
Nick Cave: Abatoir Blues / The Lyre Of Orpheus (2 CD)
Mit "Get Ready For Love" machen Nick Cave und seine Bad Seeds ziemlich genau da weiter, wo sie auf der letzten Scheibe aufgehört hatten. Wie "Babe, I'm On Fire", der laute und hypnotisch kreisende Rock'n'Roll-Kracher, der "Nocturama" abschloss, besteht der Opener des nun vorliegenden Doppelalbums nur aus wenigen Akkorden, einer kurzen, eingängigen Strophe und einem noch kürzeren Mitsing-Refrain. Und wieder ist es vor allem der ungestüme, fast punkige Vortrag, der den Reiz des Stückes ausmacht. Während "Get Ready For Love" flott auf der Stelle tritt, macht die folgende "Cannibal's Hymn" eine deutliche Entwicklung durch und erfährt in seinem Verlauf dank vollem Unisono aller Beteiligten und überraschender Wendung in den Lyrics eine massive dramatische Zuspitzung. Im weiteren Verlauf von "Abattoir Blues", dem ersten Teil der Doppel-CD, erklingen noch weitere schöne und anspruchsvoll aufgebaute Stücke wie etwa "Let The Bells Ring", die zwar nichts großartiges Neues zu bieten haben, aber immerhin auch kein Rückschritt sind. An anderer Stelle vermisst man dann doch das anarchische Element früherer Einspielungen; war hierfür vielleicht doch der mittlerweile ausgestiegene Blixa Bargeld verantwortlich? Zwar zeigte Cave auch schon zuletzt eine gewisse Vorliebe für simple Gitarrenriffs, so flache und uninspirierte Langweiler wie "Hiding All Away" oder "There She Goes, My Beautiful World" hat er aber schon lange nicht mehr vorgelegt. Das sind nicht mehr als Lückenfüller, die den Sinn auch dieser aufgeblasenen Doppel-CD doch etwas in Frage stellen. Da bekommt der Album-Titel "Schlachthaus Blues" eine ungewollte Nebenbedeutung, gemeuchelt werden hier allenfalls Originalität und Einfallsreichtum. Auch "The Lyre Of Orpheus", Nicks Reise in die Unterwelt, beginnt eher unspektakulär: der Titelsong, "Breathless", "Babe, You Turn Me On" und auch "Supernaturally" sind sicher keine schlechten Stücke, aber auch nicht viel mehr als Ware von der Stange, die alte Leier. Wieder hat man das Gefühl, als ruhe der Meister sich auf dem Erreichten aus, nicht ohne dabei eine gewisse Selbstzufriedenheit auszustrahlen. Erst danach kommt mit "Supernatural" und "Spell" die Cave-typische, meist aus einfachen Dur- und Moll-Wechseln gebildete Melancholie ins Spiel. Um Missverständnisse auszuschließen: "Abattoir Blues/The Lyre Of Orpheus" birgt gelungene Arrangements, schöne Klänge und eine überaus bilderreiche Sprache mit einer lyrischen Tiefe, die die meisten Popmusiker niemals erreichen werden. Nur sind eben bei Nick Cave die Erwartungen hoch. Wenn dieser Mann ein Doppel-Album mit so viel versprechendem Titel veröffentlicht, erwartet man mehr als Schlachthaus-Routine und einen Orpheus, der meist an der Oberfläche kratzt.
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POP/ROCK
Europe: Start From The Dark
1986 überraschte Gitarrist John Norum Fans und Presse mit der Nachricht, dass er Europe kurz nach dem Durchbruch ihres ersten großen Hits "The Final Countdown" verlassen würde. Siebzehn Jahre später überraschte die Band Fans und Presse mit der Nachricht, dass sie ein Reunion-Versuch in Bestbesetzung starten würde. Mit im Boot auch wieder der verlorene Sohn Norum. Genug Überraschungen, scheinen sich die Beteiligten gesagt haben, denn auf ihrem sechsten Studioalbum "Start From The Dark" bieten sie den selben weich gespülten Heavy Metal-Sound, mit dem sie in den 80er Jahren große Erfolge feierten. Lediglich die Keyboardorgien gehören der Vergangenheit an; die Rolle Mic Michaelis beschränkt sich auf atmosphärische Hintergrundeinlagen.
Der Opener "Got To Have Faith" erinnert nicht nur wegen seines Titels an Bon Jovi. Riff, Stimme, wuchtige Gitarren, pumpender Bass, einprägende Melodie: Eine Mixtur, die sich durch das gesamte Album zieht. Dabei verzichten sie weitgehend auf Balladen à la "Carrie". Nur "Roll With You" und "Settle For Love" laden zum Hervorkramen des Feuerzeugs ein. Wer sich noch an die Europe-Alben ohne Norum erinnern kann, weiß, wie wichtig sein Beitrag für das Klanggefüge der Band war. Auch hier ist er derjenige, der den Stücken den gewissen Pepp verleiht. Wäre der Sound etwas roher abgemischt, etwa wie bei Velvet Revolver, käme die Güte seines Spielens eher zum Vorschein. So muss man schon genauer hinhören, um seine Gitarreneinlagen zu würdigen, etwa im Titeltrack, "Wake Up Call" oder "Song No. 12". Worin sich Europe eindeutig gebessert haben, ist in den Texten. Ein Verdienst vor allem Joey Tempests, der seit Mitte der 90er Jahre drei eher nachdenklich Singer/Songwriter-Alben veröffentlicht hat. Hier geht es nicht um Tommys und Ginas, sondern ums persönliche Befinden. "The pressure is mounting, I'm ready and counting ... there is no going back, this is what we know ... we've come to entertain you, asking you to follow" trägt er in "Flames" vor. Er legt weniger Starallüren an den Tag, als den Wunsch, tatsächlich noch einmal Musik zu schreiben, die seine Zuhörer bewegt. Ob Europe das mit "Start From The Dark" gelingt, ist schwer zu sagen. Zwar offenbaren sie Ehrlichkeit und Lust am gemeinsamen Musizieren, dennoch ist ihr Sound zu sehr in den 80er Jahren verankert, um restlos zu überzeugen. Vielleicht gelingt es ihnen mit weiteren Alben. Was sie wirklich noch draufhaben, können sie im Laufe ihrer Welttour zeigen, die im Oktober 2004 in Deutschland beginnt.
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POP/ROCK
Paul Weller: Studio 150
"Studio 150" beginnt dort, wo die schöne Retrospektive "Fly On The Wall" ein knappes Jahr davor aufhörte: Mit Coverversionen. Waren dort im Wesentlichen Singer/Songwriter wie Leonard Cohen und Ben Harper sowie Beatles und John Lennon vertreten, bietet Weller diesmal eher Soul- und Jazz-Atmosphären. "Ich entschloss mich, Songs zu covern, die nicht von vornherein meine absoluten Lieblingssongs waren, aber die ich gut neu und zu etwas Eigenem umformen könnte", erklärt er in einer Mitteilung seines Labels. Das Material trägt zweifellos seine Handschrift: Ob Sister Sledges Diskonummer "Thinking Of You", Aaron Nevilles "Hercules" oder Nolan Porters "If I Could Only Be Sure": Wellers rauhe Stimme steht im Mittelpunkt, begleitet von Schlagzeug/Bass/Gitarre, auf deren Basis sich Orgeln, Streicher und ein Sammelsurium an anderen Instrumenten austoben dürfen. "Es wäre sinnlos gewesen, einen Song von Kinks, Small Faces oder Beatles nachzuspielen, da ich den Originalversionen nichts hinzufügen könnte", gibt Weller zwar zu Protokoll, versucht sich dann aber doch an Vorbildern wie Neil Young ("Bird"), Gordon Lightfoot ("Early Morning Rain") oder Bob Dylan bzw. Jimi Hendrix ("All Along The Watchtower"). Gerade dieses Stück zeigt, wie sehr sich Weller die Stücke einverleibt hat: Anstelle einer verzerrten Gitarre oder schorrigen Gesangs herrscht hier eine Gospel meets Soul-Atmosphäre mit A capella-Intro. Selbst Oasis sind dabei. "One Way Road" ist wohl ein Dankeschön an jene Band, die ihn in den 90er Jahren aufs Kultpodest stellte. Alles ganz nett, dennoch stellt sich die Frage, welchen Sinn die Übung hat. "Studio 150" zeigt zwar, dass Weller nach wie vor ein fähiger Musiker ist, aber musikalisch fügt es der Sammlung "Fly On The Wall" nichts hinzu. Es kann nicht mal als Ergänzung gelten, da keines der vertretenen Stücke neue Erkenntnisse bringt. Die positive Note: Weller geht damit auf Tour. Die negative: Ein Studioalbum mit interessanterem Material rückt in weite Ferne.
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METAL
Seven Witches: The Year Of The Witch
Dass Jack Frost einen enormen musikalischen Output hat, ist bekannt. Dass er es trotzdem immer wieder schafft, ein relativ hohes Niveau mit seinen Veröffentlichungen zu halten, muss schon respektiert werden. Denn auch "Year Of The Witch" ist ein ausgesprochen gutes Power Metal-Album geworden. Zwar ist genau das eingetreten, was ich in der "Passage To The Other Side"-Review schon befürchtet hatte (nennt mich Orakel), aber den Abgang von Joey Vera konnte Jack problemlos verkraften. Außerdem bringt sich die Bass-Hure (neben Fates Warning, Armored Saint und tausend anderen Sachen auch bei Anthrax aktiv) anscheinend nach wie vor ins Songwriting ein. Dass es auch der alte Drummer nicht auf die nächste Scheibe geschafft hat, hat ja schon beinahe Tradition. Dafür ist der Frostbeule Sänger James Rivera erhalten geblieben, und der setzt hier wirklich Glanzpunkte. Waren die Judas Priest-Einflüsse auf der letzt Scheibe schon überwältigend, so muss sich auf "Year Of The Witch" mit diesem Vergleich herumschlagen. "Metal Asylum" strotzt nicht nur vor Priest-Zitaten, sondern suhlt sich auch in sämtlichen Metal-Klichees. "Fires Below" und das aus der Feder des ehemaligen Megadeth Bassers Dave Ellefson stammende "If You Were God" steht zwar ebenso in bester Priest-Tradition, aber spätestens mit der Konzeptstory "Jacob" geht das Quartett deutlich eigenständiger zu Werke. Außerdem muss Opa Halford die Screams erst mal wieder so hinbekommen wie Rivera. Ob es sich bei besagtem Jacob um den biblischen Urvater des israelitischen Volkes handelt, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, auch wenn die Story mit Prophezeiungen und ähnlichem Kram doch auf einem zumindest verwandten Gebiet angesiedelt ist. Die kurzen, erzählerischen Teile sind zwar nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, dafür zählen "Haunting Dreams" und das ruhigere "Circles". Alles in allem also ein durchaus interessantes Album, das uns Herr Frost hier vorsetzt.
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HIP HOP/RAP / DEUTSCH
Italo Reno & Germany: Hart Aber Herzlich: Limited Edition (2 CD - Enhanced)
Vier Jahre nach "Flashpunks" und der darauffolgenden Trennung von Produzent Lord Scan ist die Stellung der MCs Italo Reno und Germany vom ehemaligen 'Klan' noch so gefestigt wie eh und je. Untätig waren die beiden ja auch nicht - zahlreiche Collabos mit den Größen der Szene sprechen für sich. Das drückt sich auch in der Gästeliste aus: Neben Curse, der ja bereits zum Standardrepertoire der Band zählt, treten unter anderem Hookline-König Olli Banjo, Kool Savas und, man höre und staune, Joachim 'DuSchlampeDuDrecksau' Deutschland in den Ring, um die Jungs bei ihrem Solodebüt zu supporten. Dabei hätten die Mindener so etwas gar nicht nötig, wie sich recht schnell heraus kristallisiert. Auf "Hart Aber Herzlich" dominiert die Vielfalt - sowohl auf lyrischer, als auch auf musikalischer Ebene. Die erste Singleauskopplung, "Bitch (Wo Ist Mein Geld?)", serviert zu einem bouncenden Rocksample eine Frauenverachtung in schönster Savas-Manier. In "Bei Mir" entschuldigen sich die beiden MCs bei ihren Eltern für ihre jugendlichen Fehltritte. Die Thematik mag zwar ausgelutscht erscheinen, die ungewöhnliche Perspektive darauf macht den Track allerdings um so interessanter. "Das geht an alle meine Jungs und Mädels da draußen| an alle Kinder die verbittern, weil die Väter nur saufen | an alle Mütter, die allein sind, bleibt stark, ihr schafft das! | An alle, die kämpfen und niemals aufgeben, ihr schafft das!" Eine sehr berührende Besinnung auf die eigentlichen Hip Hop-Roots, das Kritisieren von gesellschaftlichen Missständen. "Verschwindet Und Lauft" glänzt hingegen eher durch die Raptechnik als durch seinen Text: Als direkten Dialog schießen sich die MCs ihre Reime scharf wie Doppelpässe hin und her. "Heut Nacht" mit einer sehr gelungenen Banjo-Hookline beweist, dass auch Songs im Pimp'n'Player-Style möglich sind, ohne pervers bis zum Erbrechen zu werden.
"Nur Du" erinnert von Style und Beat her an "Licht" von Azad. Eine beinahe zu Tränen rührende Liebeserklärung an ihre Mütter. Kein Kitsch - einfach nur wunderschön und in dieser Form sehr ungewöhnlich für ein deutsches Rapalbum. Vielleicht macht gerade diese Tatsache diesen Track mit Curse und dem Stuttgarter Samir zu einem solchen Höhepunkt der Platte. Apropos Curse - sein Part bei "Fünftes Element" lässt wohl so ziemlich jeden anderen MC in Deutschland vor Neid erblassen. Der simple Beat begleitet die dreckig flowenden Textpassagen wie angegossen. Eine der besten Leistungen des Urgesteins seit langem. Auch den Beitrag, den Savas beisteuert, kann man ruhigen Gewissens als sehr gelungen bezeichnen. Den Vogel schießt jedoch wider Erwarten tatsächlich Joachim Deutschland in "Morgen" ab. Er singt zwar nur die stark an McFerrins "Don't Worry Be Happy" erinnernde Hookline, trägt durch Stimmfarbe allerdings den Löwenanteil zu der chilligen Stimmung bei, die der Song verbreitet.

Der Titel "Hart Aber Herzlich" passt hervorragend zu diesem Album. Obwohl Italo Reno sich immer deutlicher zum besseren der beiden MCs entwickelt, harmonieren beide doch hervorragend, und auch die Featuregäste passen allesamt ins Konzept. Eine vergoldete Visitenkarte für künftige Projekte.
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HARD ROCK
Status Quo: XS All Areas: Greatest Hits (2 CD)
Status Quo´s "XS-All Areas" ist gleichzeitig eine superstarke Greatest Hits Collection (auf CD und DVD erhältlich) der legendären und nimmermüde Rockband mit insgesamt 40 Performances aus Video, Konzerte und TV-Auftritten inkl. Bisher noch nie veröffentlichtem Bildmaterial, Interviews, etc. - ein absolutes "Must" für jeden Status Quo Fan und allen die es werden wollen!!!!! Die Cd beinhaltet 2 brandneue Songs.
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TIPP: Status Quo: XS All Areas - The Greatest Hits (DVD - Code 2)

 
SOUNDTRACK
The Terminal
Der neuste Film von Steven Spielberg "The Terminal" erzählt die Geschichte von Vioctor Navorski (Tom Hanks), ein Besucher aus Osteuropa in New York, der durch eine Revolution in seinem Land Statenlos wird und auf dem New Yorker Kennedy Flughafen festsitzt. Auf dem Fulghafen spielt sich sein sonderbares Leben ab und er trifft sogar auf Romantik mit einer Stewardess (Catherine Zeta Jones). - Die romantische Musik stammt aus der Feder keiner Geringeren als John Williams.
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MUSIK DVD
Dismember: Live Blasphemies (2 DVD)
Nachdem das schwedischen Death Metal-Urgestein Dismember bis dato weder eine Live-Scheibe noch irgendetwas im Video oder DVD Format veröffentlicht hat, ist es jetzt mal an der Zeit, eine Doppel-DVD auf den Markt zu bringen. Ob das aber einem Pflichtkauf gleichkommt, bleibt abzuwarten. Prinzipiell würde ich ja behaupten, dass "Live Blasphemies" wirklich nur eine Sache für den Die-Hard-Dismember Fan ist. Der Sound sowohl von der "Live"-CD, und insbesondere der von der "Documentary"-Scheibe ist nun wirklich nicht der Brüller, und auch die Kameraführung ist höchstens mittelmäßig. Wobei die "Live"-Aufnahme aus einem Club in Stockholm vor heimischer Kulisse aus dem Jahre 2003 natürlich noch die deutlich bessere Qualität aufweist. Mit gerade mal elf Tracks ist die Anzahl für das Medium DVD zwar viel zu knapp ausgefallen, aber die Auswahl der Songs geht so weit eigentlich in Ordnung, auch wenn natürlich Tracks wie "Souldevourer" oder "Wardead" von mir vermisst werden. Da hätte man vielleicht nicht nur auf ein Konzert zurückgreifen sollen. Was einem aber "Documentary" an Ton- und Bildqualität anbietet, hält noch nicht mal Demo-Standard. Stellenweise finden sogar Handkameravideos mit deutlichen Bandfehlern ihren Weg auf die DVD, was zwar einen gewissen Charme hat und authentisch wirkt, aber eben nur den beinharten Fan angeht. Zwischen die einzelnen, chronologisch angeordneten Auftritte sind immer wieder Interviewszenen eingebaut, die nicht nur sehr unterhaltsam, sondern vor allem auch interessant sind. So erfährt man einige Details über Tourerlebnisse, den Prozess in England zum ersten Album, den Wirbel um "Skin Her Alive" und auch einige andere nette Anekdoten. Da das komplette Interview auf schwedisch geführt ist, sind die Untertitel, wahlweise in deutsch, englisch, französisch, spanisch oder italienisch, quasi Pflicht. Bei manchen Ansagen vor den Live-Mitschnitten fehlen sie aber, da schlicht und ergreifend wohl kein Schwein versteht, was Sänger Matti da von sich gibt. Deutlich wird auf jeden Fall, dass Dismember mit jeder Menge Spaß unterwegs sind. Das Gespräch mit einem von den Emperor-Jungs ist echt Kult, so nach dem Motto: "Hast du schon jemanden getötet?" "Ja klar, mich selbst. Schon zweimal." "Und eine Kirche angezündet?" "Natürlich! Die war aber aus Stein, und irgendwann hab ich's dann aufgegeben und bin nach Hause."Dass das Geld aber nicht so locker sitzt, sieht man auch an dem sehr sparsamen Booklet, in dem es außer den fünf Photos der einzelnen Bandmitglieder nichts zu sehen gibt. Und so knapp die Kohle auch sein mag, auf die Rechtschreibung hätte man auf dem Backcover der DVD-Hülle schon achten können.
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Text-Quellen: Diverse
14.10.2004 16:44:43 / enzo
Alle Angaben ohne Gewähr
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