News Detail: CD: Top Tipps
HIP HOP/RAP
Nelly: Sweat
R. Kelly hat's kürzlich vorgemacht: ein nach Balladen und Club getrenntes Doppelalbum. Nelly wählt mit "Sweat"/"Suit" die Variante, zwei Alben an einem Tag zu veröffentlichen. Allerdings unterscheidet sich seine Booty-Party ("Sweat") - zumindest tempomäßig - nicht so zwingend von der Seite für die hochverehrte Damenwelt ("Suit"). Pop, Hip Hop, der Vibe des Südens, das alles im Superstarformat mit großzügiger Gästeliste. Eine Welt, der Nelly auch mit seiner vierten und fünften Platte treu bleibt. "Heart Of A Champion" eröffnet "Sweat" mit relativ hartem Beat, flacht im bombastischen Chor-Refrain aber leider ab: die Vocals klingen zu gekünstelt und harmlos. "Na-Nana-Na" oder "Grand Hang Out" (feat. Fat Joe) funktionieren dank des eingängigen Synthie-Hop-Gerüsts mit seinen charakteristischen Stakkato-Sechzehntel-Bassdrumfiguren gewohnt flüssig. "Tilt Ya Head Back", das auf einem Riff basierende Duett mit Christina Aguilera, drängt sich nicht übermäßig auf. Der perkussive Oldschool-Upbeat von "Flap Your Wings" klingt da schon aufgeweckter. Reggae/Dancehall-Vibes, im Refrain mit Mississippi-Piano vermischt, bietet "River Don't Runnin". Ansonsten flowen die südlich wummernden Beats ("Another One", "Spida Man" oder "Down In Da Water") und Party-Banger mit seiner Crew St. Lunatics ("Getcha Getcha" und "American Dream") eingängig, aber wenig prägnant aus den Boxen. Mobb Deep und Missy Elliott erteilen den Ritterschlag im Achtziger-lastigen "Playa". Dass sich Nelly hier mit seinen Raps zurückhält, spricht für ihn. Der geschäftstüchtige Mann aus St. Louis hat zwar seinen eigenen Style, sein musikalisches Charisma reicht aber nicht ganz an das der Kollegen heran. Cornell Haynes Jr. macht seine Sache nicht schlecht, bleibt aber im direkten Vergleich der weniger begabte Beatbastler und Reimer.
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POP/ROCK
Reamonn: Raise Your Hands - Live
Ist es tragisch, dass sich die meisten Menschen vier Jahre nach dem Debütalbum nur an die erste Single erinnern können? Ihnen vielleicht gerade noch einfällt, dass es sich hierbei um eine Band handelt, in der sich ein Ire befindet, der sich irgendwann mal in den Breisgau verirrte? Vielleicht nicht, wenn die erste Live-Platte dieser Band mit einem blubbernden 80er Stadionrock-Intro beginnt, das höchstens im 80er-Musical "Linie 1" noch Anerkennung finden könnte. "C'mon" schreit Rea, und schon geht's mit "Stripped" richtig los. Der Song ist nicht schlecht gedacht, doch wieso diese zitternden Gitarren? Diese störrische Keyboard-Line? Das ist zu aufdringlich. Auf "Swim" tönt Rae mit kratziger Rock-Röhre zu Stadion Rock-Sound. Dieser zieht sich auch durchs Album. Zu großen Gesten wird auf "Star" ausgeholt. Im Refrain hört sich der Frontmann an, als würde er mit seinen Armen ausholen und das gesamte Publikum umarmen wollen. Ihr seid alle meine Stars? Ach nein, "I'm a shining star". Immer wieder schreit er dem anhaltenden Applaus ein "Dankeschön" entgegen. Schickt auch gerne Mal ein "Das war schön, ne?" hinterher. Ist das jetzt peinlich? Selbstbeweihräucherung? Unsympathisch? Auf jeden Fall für dieses Live-Album unpassend. Mit "Strong" kommen dann die Streicher, es wird leise und romantisch. Und man muss kein Musikexperte sein, um spätestens hier sagen können: Rae ist ein Profi. Singt ohne Kiekser und Ausfälle, redet ein bisschen mehr als die Standard-Dankeschöns mit dem Publikum, erzählt mal ein kleines Geschichtchen zum Song. Viel Zeit zum Nachdenken bleibt nicht. Es kommt das Lied, bei dem sich jeder fragen muss: Können sie es noch hören? Richtig motiviert hört sich die Live-Version von "Supergirl", die Rea seiner Mutti widmet, dann auch nicht an. Verständlich, immerhin haben sie diesen Song auf frühen Konzerten manchmal zwei- bis dreimal gespielt. An der Professionalität der Künstler ist genau so wenig zu zweifeln, wie an der Begeisterung der Fans beim Konzert im sehr großen Kölner Palladium. Man könnte der Band ein bisschen zu viel Routine und daraus resultierende Eintönigkeit vorwerfen. Aber das liegt wohl nicht an der Live-Aufnahme, sondern an der nur schleichenden Weiterentwicklung Reamonns seit ihrem ersten Super-Hit. Das Publikum feiert sie trotzdem.
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TIPP: Reamonn: Raise Your Hands - Live: Limited Edition (2 CD)

 
HIP HOP/RAP
Nelly: Suit
Der Mann, der Hip Hop aus St. Louis auf der Musik-Landkarte etablierte, ist zurück - und zwar im Doppelpack. Zwei Alben veröffentlicht Nelly an einem Tag. Nach eigenen Angaben, um den Fans seine Vielseitigkeit zu offenbaren. So unterschiedlich klingen die Platten am Ende aber doch nicht, auch wenn "Suit" im direkten Vergleich zu "Sweat" eher Nellys sanftere Seite freilegt.
Mit "Play It Off" eröffnet der schon fast unheimliche Pharrell Williams: wenn der mit viel musikalischem Fingerspitzengefühl ausgestattete Überzeugungstäter seine minimal-modernen Maschinen anwirft, kommt kaum ein anderer Beatbastler nach. Ein sanft, aber hüftflott pumpender Retro-Beat, leicht überhitzer Soul-Sprechgesang und ein Piano-Loop verpassen "Play It Off" ordentlich Sexappeal - der beste Track. Ein schöner Song auch die Koop "My Place" mit Soul/R'n'B-Homie Jaheim - die beiden ergänzen sich ganz gut. "Pretty Toes" wirkt dagegen fast ein wenig plump. Snoop Dogg liefert das Übliche ab ("She Don't Know My Name" feat. Ron Isley). "N Dey Say" zeigt erneut Nellys Achtziger-Affinität. Der Track basiert auf einem Spandau Ballet-Sample, während "In My Life" im lateinamerikanischen Kontext bleibt. Beim melancholischen "Over And Over" feat. Tim McGraw trägt ein Gitarrenlick Nellys Singsang. Mit dem Country-Popper holte sich Cornell Haynes Jr. übrigens einen glühenden Anhänger Präsident Bushs und die momentane Nummer eins der US-Albumcharts ins Studio. R'n'B-Sänger Anthony Hamilton packt "Nobody Knows" ähnlich verhalten, aber mit bluesiger Trauer an. Nellys Tunes bleiben bevorzugt im Midtempo, sind absolut mitsummtauglich und klar strukturiert statt vertrackt arrangiert: insofern nicht viel Neues in "Nellyville". Seine Songs tun keinem weh, und angesichts seiner Erfahrung sowie der dicken Gästeliste kommt dabei auch der ein oder andere gute Track rüber. Nelly hat sich von der Straße ins Rapgame katapultiert. Respekt dafür. Ein wirklich großer Beat- und Lyricsbastler muss er deshalb noch lange nicht sein. Die selbst gesetzten, angesichts seiner früheren kommerziellen Erfolge recht hohen Hürden überspringt er aber problemlos.
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HARD ROCK
Giant Sand: It All Over The Map
"Stets zu spät und einen Tag hinterher, ich brauche noch ein Jahr, um wieder die gleiche Zeit zu erreichen", singt Howe Gelb zu Beginn des Openers "Classico". Dass seine Uhr anders tickt als die der meisten anderen Menschen, hat er seit den 80er Jahren unzählige Male bewiesen. Erfolg bringe mehr Probleme als Vorteile, pflegt er in Interviews zu sagen, und bleibt seiner Linie treu, das zu tun, was er für richtig hält. Etwa, sich von seinen langjährigen Weggefährten John Convertino und Joey Burns alias Calexico zu trennen, weil die Harmonie untereinander verflogen war. Da die Drei das Grundgerüst von Giant Sand bildeten, stellt sich die Frage, inwieweit es sich hier um eine neue Platte der Band handelt. Aber letztendlich ist die Antwort egal. Giant Sand bringen sechs Jahre nach der Entstehung ihres wohl anspruchsvollsten Werkes "Chore Of Enchantment" eine neue Platte raus - für die eingeschworene Fangemeinde durchaus ein Ereignis. "Is All Over The Map" bietet Gelbs üblichen wüsten Stilmix. In den ruhigen Opener bricht ein fieser Gitarrenklang ein, "Nyc Of Time" beginnt dagegen krachend und entwickelt sich zum Folk-Schrammel-Stück. Das chaotische "Remote" fängt nach Angaben Gelbs den Sound seiner Wahlheimat Tucson ein, wo es offenbar schlimm zugeht. "Flying Around The Sun At Remarkable Speed" klingt bis auf eingestreute Störungen fast wieder eingängig, "Cracklin' Water" ist nachdenklich und relaxt, "Fool" bringt nach kurzen Klaviereinlagen sogar gute Stimmung auf. Durch "Les Forcats Innocents" und "Napoli" weht ein leicht exotischer Flair. Die Trennung von Calexico kommt in "Hood (View From A Heidelburg Hotel)", mit über sechs Minuten das längste Lied des Albums, explizit zur Sprache. "The way I'm feeling about the brotherhood has got me feeling down and up to no good. Brothers are not brothers anymore" heißt es da. "Feeling about the brotherhood has got me sitting here and feeling like Gordon Lightfoot" singt Gelb allerdings in der letzten Zeile, die dann doch für ein Schmunzeln sorgt. Unter der Führung von John Parish (PJ Harvey, Eels) entstanden, wartet das Album mit einem besonderen Gast auf: Vic Chesnutt, der mit der dänischen Sängerin Henriette Sennenwalt noch einmal "Classico" wiedergibt. Gelbs Tochter Indiosa darf sich auf "Anarchistic Bolshevistic Cowboy Bundle" austoben (hinter dem komplizierten Titel verbirgt sich im wesentlichen "Anarchy In The UK" von den Sex Pistols). Mit "Ploy" folgt ein kurzer, klimperiger Abschluss.
"Is All Over The Map" lässt sich kaum mit Giant Sands anspruchsvollstem Werk "Chore Of Enchantment" (2000) vergleichen. Was nicht am Werk an sich, sondern an den völlig anderen Entstehungsgeschichte liegt. Die gute Nachricht lautet, dass sich Gelb - wie gewohnt - am eigenen Schopf aus dem Schlamassel herausgezogen hat und wieder die Notwendigkeit verspürt, in einer "festen" Band zu spielen. Das Ergebnis ist zwar durchwachsen, strahlt aber eine gewisse Zuversicht aus. Was bei ihm schon seit langem nicht mehr der Fall war.
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GOTHIC
Mortiis: The Grude
Cool: Wenn der Gartenzwerg auf dem Cover in Serie geht, ist die Nachbarschaft wieder sicher. Vor Einbrechern zumindest. Wenn in der Julnacht, dem skandinavischen Festival, dafür Elfen, Gnome, Trolle und anderes Ungeziefer durch euren Garten knattern, ist das allerdings euer Problem ...
Ne, mal im Ernst, für denjenigen, der Mortiis nicht für einen Schreibfehler hält, sondern sich schon mit der Musik des Mannes auseinander gesetzt hat, ist die trollartige Verkleidung nichts neues mehr. Neu hingegen ist, dass es sich bei Mortiis nicht mehr um das Ein-Mann-Projekt von Haavard Ellefsen handelt, sondern sich der Gnom-Fanatiker eine richtige Band mit zwei Klampfern, einem Basser und einem Drummer zusammen gestellt hat. Davon sollte man sich aber nicht täuschen lassen, denn zumindest auf Tonkonserve hat es mir schwer den Anschein, dass der Kerl auch ohne Gitarren ausgekommen wäre. Für die Keyboards und das Programm ist Mortiis nach wie selbst zuständig, und auch das komplette Songwriting dürfte auf seinem Mist gewachsen sein, denn die Elektro-Mucke dominiert definitiv das Album. Ellefsen lebt somit seine Vorliebe für Bands wie Nine Inch Nails, Skinny Puppy und ähnliches wieder nach Herzenslust aus. Für den einen mag das Grund genug sein, lieber zu den Originalen zu greifen. Wer aber auch ähnlich gelagerten Künstlern mal ein (Spitz-) Ohr leihen will, der sollte sich "The Grudge" zu Gemüte führen. Zwar ist die Stimme von Mortiis für meinen Geschmack nicht rauh bzw. aggressiv genug, jedoch kann man ihm eine Entwicklung, gegenüber dem Vorgänger, nicht abstreiten. Hätte der Zinkenfan versucht, etwas öfter in die Kerbe von "Way Too Wicked" oder "Decadent And Desperate" zu schlagen, wäre sicherlich mehr drin gewesen. So bleibt die Hoffnung, dass Mortiis auf der Herbsttour mit Susperia die Klampfen etwas mehr in den Vordergrund stellt und die Songs dadurch ein wenig organischer und lebendiger macht.
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TIPP: Mortiis: The Grude: Limited Editon

 
HIP HOP/RAP / R&B
Max Herre: Max Herre
Auch wenn es vielleicht nicht mehr brandneu klingt, so muss auch ich Max Herre als Deutschlands Soul-Brother Nummer Eins ankündigen. Nach zahlreichen Erfolgen, die der Stuttgarter mit seinem Freundeskreis seit dem Anfang der Neunziger gefeiert hat, ist er jetzt mit seinem Solo-Werk zurück. Seine geäußerten Bedenken, dass die Leute da draußen die Solo-Bemühungen nicht annehmen könnten, kann er getrost über Bord werfen. Das selbstbetitelte Werk steht der Qualität von Freundeskreis in nichts nach. Davon konnte man sich schon durch die beiden Single-Auskopplungen überzeugen. Einerseits "Zu Elektrisch", diese gitarrenlastige Nummer, die trotzdem mehr Hip Hop ist als vieles, das sich überzeugt in diesem Genre tummelt. Andererseits "1ste Liebe", die zurückhaltende Liebeshymne an die Stadt, die ihn zu dem Musiker (!) gemacht hat, der er, mittlerweile in Berlin lebend, heute ist. Außerdem begab sich Max die letzten Monate auf große Festival-Tour, um den potentiellen Käufern seine neue Platte vorzustellen. Wer seinen Gig auf dem Stuttgarter Hip Hop Open erleben durfte, weiß, dass er es nicht besser hätte machen können.
Der Longplayer folgt dem persönlichen, musikalischen Horizont des selbsternannten Weltbürgers Max Herre. Die Reggae-Hymne "Jerusalem" ist ein astreiner Roots Reggae-Track, bei dem sich Max vom Silly Walks Movement unterstützen lässt. "Du Weisst (Bye Bye Baby)" hingegen ist poppiger Blues, den Max' Stimme veredelt. "Alter Weg" belegt schließlich, dass man nicht mehr als eine Gitarre und den Gesang eines Rappers braucht, um ein herrliches Stück Musik zu genießen. Der Track "King Vom Prenzlauer Berg", inspiriert von alten Ost Rock-Scheiben, ist zwar wegen der schrägen Hook der schlechteste Auftritt des Albums, trotzdem eine so treffende Beschreibung eines Berliner Trend-Opfers, dass jedes schlechte Wort über die Nummer unpassend klingt.
Seine Klasse als Songwriter zementiert Max schließlich bei "Anna '04", dem Nachfolger der über 250.000 Mal verkauften Single "Anna" von 1997. Max trifft seine Regenbekanntschaft wieder und beschreibt, wie sich Menschen im Laufe der Zeit verändern, obwohl deren Sehnsüchte oftmals gleich bleiben. Ein Song, der auf jeden Fall nicht nur zurückliegende Erinnerungen weckt, sondern auch für sich alleine vollends betört.
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SOUNDTRACK / KLASSIK
Soundtrack: Before Sunset
Als Jesse (Ethan Hawke) und Celine (Julie Delpy) sich im Zug kennen lernten, funkte es zwischen ihnen sofort und intensiv. Ihre Beziehung dauerte 14 Stunden, in denen das Paar Wien erkundete, sich spontan dem Augenblick hingab. Am Ende standen sie auf dem Bahnsteig und versprachen, sich in sechs Monaten wiederzusehen. Seitdem sind neun Jahre vergangen.
Beim letzten Termin seiner Autorenreise, am Ende der Lesung in einer Pariser Buchhandlung, entdeckt Jesse Celine, die ihn aus dem Hintergrund beobachtet. Sie lebt jetzt in Paris, er in New York. Noch am selben Abend wird er zurückfliegen, also nutzen sie die kurze Zeit, um da anzuschließen, wo sie damals aufgehört haben - mit der gleichen Energie, Begeisterung und Intensität wie vor neun Jahren in Wien. Ihr Trip durch Paris stimuliert, öffnet neue Türen - er dauert so lange wie der Film. Sie befragen ihr Herz und ihren Verstand, sie besinnen sich auf jene ebenso seltene wie unwiderstehliche Liebe für das Unerwartete, das Unvorhergesehene - und für einander. Der Soundtrack ist eine gelungene Mischung aus Rock, Soul und klassischer Musik von Bach und Purcell. Julie Delphi singt eine Reihe selbst geschriebener Tracks und stellt damit unter Beweis, dass sie eine ausgezeichnete Sängerin ist. Wenn Sie an einer reichhaltigen Auswahl großartiger Musik interessiert sind, sollten Sie sich das nicht entgehen lassen.
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FOLK / ETHNO
Vodjani Sina: Karma Love + Compassion: Best Of (2 CD)
Der musikalische Weltreisende Sina Vodjani beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit Spiritualität und deren musikalischer Umsetzung. Sein Anliegen ist es, spannende Momente des spirituellen Lebens verschiedener Länder festzuhalten und respektvoll musikalisch zu bearbeiten. Es ist ihm wichtig, verborgene Schätze weiterzugeben. Diese Best Of-Doppel-CD bringt eine Auswahl der schönsten Momente spiritueller Musik mit einfühlsam instrumentierten Aufnahmen. Zudem enthält sie ein reich bebildertes Tibet-Booklet. "Karma - Love & Compassion" gehört zu den Meisterwerken der meditativen Weltmusik. Ein sensibler Brückenschlag zwischen buddhistischer Tradition und westlich geprägtem Ethno-Pop.
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HIP HOP/RAP / DEUTSCH
Sido: Maske
Sido hat seine Fans lange auf dieses Album warten lassen. Während sein AIDS-Partner B-Tight die Hip Hop-Stores schon um zwei Solowerke bereicherte, beschränkte sich das Super Intelligente Drogen Opfer bislang auf ungezählte Collabos und seine durchaus produktive Crew. Doch seit sich AggroBerlin mit seinem Labelsampler in das Bewusstsein der Öffentlichkeit katapultierte, wurden auch die Rufe nach einem Sido-Soloding immer lauter. Westberlin, Märkisches Viertel, Analsex, Rap und Drogen - die Thematik ist dieselbe wie eh und je. Ganze zwei Songs, "Mama Ist Stolz" und "3 Leben" kratzen dieses festgefahrene Sektenschema wenigstens an. Von 'Durchbrechen' kann bei Zeilen wie "Ich weiß dass wenn ich alt bin, und Mama noch älter, sie immer noch zu mir hält als wär' sie mein Zuhälter" keine Rede sein. Schade, denn dass Sido auch durchaus in der Lage ist, seine Texte weniger prollig zu servieren, hat er bereits in Tracks wie "Relax" auf dem zweiten Aggrosampler unter Beweis gestellt. Eines der großen Mysterien an der Sekte ist, wie die Beats trotz billigster Produktion derart überzeugen können. Und hier fügt sich "Maske" in die Liste der AIDS-Veröffentlichungen bis zurück zur "Wissen, Flows, Talent" nahtlos ein. Als Gastproduzenten waren unter anderem die Beathoavenz und B-Tight am Werk, so dass Sido neben der gewohnten Elektrountermalung in "Fuffies Im Club" über einen direkt innovativen Beat rappt, das Mission Impossible-Theme vermischt sich dabei mit einer Trompete und einer stakkatohaften, Knight Rider-artigen Melodie. "Was Hat Er?" weiß durch seinen souligen Funkbeat zu gefallen, der Text, als Diss gegen Eko konzipiert, geht allerdings voll in die Hose bzw. ziemlich auf Kosten Olli Banjos, der die peinliche Hookline singt. Ebenso zweifelhaft übrigens die Grüße im Booklet: Neben seinen Sekte-Homies grüßt Sido die Stuttgarter Rapper Tim X-Treme sowie Franky Kubrick, Urgestein Spax, DJ Tomekk und, man höre und staune, Brosis. Auch in andere Richtungen schießt Sido in Texten und Booklet. Royalbunker-Chef Staiger muss ebenso herhalten wie die Industrialtruppe Oomph!. Eimsbush-Mitglied Charnell hat wegen Zeilen wie "Wir könnten uns auch Mafia nennen, Armee oder Kartell, denn wir ficken jeden, hör gut zu Charnell" schon den Fehdehandschuh zum offenen Battle in Richtung Berlin geworfen. Außer Olli Banjo, der in "Taxi" eine gute und in "Was Hat Er?" eine unglückliche Figur macht, durften die übrigen Sektenmitglieder und Harris von den Spezializtz ans Mikrophon. Und diese Stücke sind es auch, die neben "Mein Block" die Höhepunkte des Albums darstellen. "Aus'm Weg", "Steig Ein" und "Maske" kommen zwar mit fetten Beats an, spätestens nach dem dritten Durchhören weiß allerdings wirklich jeder, dass Sido aus dem Ghetto, welches da im Märkischen Viertel in Westberlin (Achtung: West!) liegt, kommt. Da kann ein wenig Abwechslung nur gut tun. Die Droge, die in knapp einer Stunde Spieldauer nicht verherrlicht wird, wurde noch nicht erfunden. Ob B-Tight in "Die Sekte" stolz verkündet, inzwischen lieber ein Näschen zu ziehen als zu kiffen, oder Sido ausschweifend von seiner Liebe zu kleinen Pillen erzählt, der Gedanke, dass das Album jeder Altersgruppe zugänglich ist, ruft ein mulmiges Gefühl im Magen hervor. Auch die mittlerweile standardisierten Anleitungen, wie Frauen zu behandeln sind, verpackten andere Rapper wenigstens humorvoll in Worte. Andererseits sind AIDS auch nicht gerade bekannt dafür, in ihren Stücken Moral vermitteln zu wollen. Den Abschluss eines insgesamt zufriedenstellenden Albums bildet "Sido Aus'm Block", einer witzigen Version des Jennifer Lopez Klassikers, die ausschnittweise auch schon in dem "Mein Block"-Video zu hören ist. Der erhoffte (und proklamierte) Meilenstein des Deutschrap ist "Maske" nicht, aber ein solides Solodebüt, das sich vor den Projekten seiner Kollegen B-Tight und Bushido nicht zu verstecken braucht. Egal, die Gangsta-Rap-Mode hat ihren neuen Messias gefunden, aus dessen Mund selbst Zeilen wie "Auch wenn ich jetzt das Land rock, ich bin immer noch sido aus'm Block" credibel klingen.
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MUSIK DVD
INXS: I'm Only Looking - The Best of DVD (2 DVD)
Das allgemeine Seufzen erklingt, fällt die Sprache auf die Australier. Viel zu früh, so die einhellige Meinung, verstarb Michael Hutchence anno 1997. Auch wenn die Band bis kurz vor seinem Tod nicht mehr die ganz großen Hits hatte, hätte sie doch durchaus noch für Überraschungen sorgen können. Aber was hilft das Lamentieren? Nicht so arg viel, meinte wohl auch die um den Posten am Mikro verwaiste Combo und wirft sich für die Restrospektive "I'm Only Looking" mächtig ins Zeug. Auf zwei DVDs kommt nun das Vermächtnis von INXS daher. Teil eins besteht aus sämtlichen Clips zu ihren Singles, immerhin 25 an der Zahl. Gespickt mit Kommentaren der Bandmitglieder gerät die Videokollektion zu einer launigen Zeitreise. Angefangen beim Low Budget-Clip zum wavig angehauchten "Just Keep Walking" bis hin zu ihren letzten Singles mit Hutchence am Mikro lässt sich der Weg von INXS schön nachzeichnen. Erst mit der Zeit konnten sie ihr eigenes musikalisches Profil und ihr äußeres Erscheinungsbild heraus bilden. Witzige Anekdoten über Umstände der einzelnen Drehs, neu eingesetzte Aufnahmetechniken und Effekte überbrücken die Pausen. Wie es sich für eine vernünftige DVD-Produktion gehört, kommt der Sound - selbst bei den alten Aufnahmen - im schnittigen 5.1. aus den Boxen geballert, was nicht zuletzt bei Bass-Granaten der "Listen Like Thieves"-, "Kick"- und "X"-Ära eindrucksvoll wirkt. DVD Nummer zwei hält einige Bonbons parat, die selbst eingefleischte INXS-Fanatiker noch zu Jubelstürmen hinreißen lassen. Konzertausschnitte von 1980 bis 1997 unterstreichen noch einmal parallel die Bandgeschichte. Von Vokuhila-Frisurenkatastrophen der Achtziger bis zu den gesetzteren Musikern des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts sparen INXS kein Kapitel der Bandgeschichte aus. Da darf natürlich auch das grenzgeniale 1991er Konzert im Wembley-Stadion vor über 70.000 Zuschauern nicht fehlen. Was die Australier dort mit den Massen veranstalteten, spottet jeder Beschreibung. Gänsehaut-Feeling ist garantiert. Ein Remix-Kapitel bietet alternative Versionen von "Suicide Blonde", "Bitter Tears", "Disappear" und "By My Side", die zwar mal gehört werden können, aber nicht unbedingt zum wichtigsten gehören, was das Thema Neubearbeitungen angeht. Interessanter sind da schon die Clips für Tracks von "Full Moon, Dirty Hearts", die von Studenten auf experimentelle Weise angefertigt wurden. Interviews, eine leider nicht steuerbare Fotogalerie und bislang nicht veröffentlichte Aufnahmen runden ein gelungenes DVD-Pack ab.
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Text-Quellen: Diverse
29.09.2004 20:28:50 / enzo
Alle Angaben ohne Gewähr
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