News Detail: CD: Top Tipps
COMPILATION / DANCE
Pink Panthers Pent- House Party
MGM feiert 2004 das 40-jährige Jubiläum seines rosa-roten Maskottchens, Paulchen Panther, mit einem Big Bang.
Ein echter Grund zum Feiern, aber keine Party ohne die richtige Musik: Das Original Pink Panther Theme von Henry Mancini wurde jetzt zusammen mit anderen Hits von verschiedenen Experten wie z.B. den Soundtüftlern Fisherspooner, Malibu oder Jazz-Shooting-Star St. Germain veredelt und auf die Hörgewohnheiten heutiger Fans getrimmt. Dazu gesellen sich Perlen ähnlichen Kalibers wie z.B. "Shot In The Dark/ Peter Gunn", das berühmte "Fever" von Peggy Lee, "The Girl From Ipanema" (Stan Getz & Joao Gilbertu) in der Version von Pizzicato Five und ähnliche Großtaten. Einige der Titel gibt es exklusiv nur auf dieser CD.
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HIP HOP/RAP
Beastie Boys: To The 5 Boroughs
Sechs Jahre nach "Hello Nasty" kehren die Beastie Boys mit futuristischen Old School-Tunes in den Big Apple zurück. "To The 5 Boroughs" legt ein bouncendes Bekenntnis zu der Stadt ab, in der sich die erste erfolgreiche weiße Hip Hop-Truppe 1979 gefunden hat. Mit reduzierten, elektrisierend bassigen Arrangements, prägnanten Snares, einschlägigen Samples und den gewohnt unpoppigen Raps setzen die Intergalaktischen zur Landung an. Auf "To The 5 Boroughs" besinnt sich das Trio mit Ansage auf seine persönlichen Hip Hop-Wurzeln und unterwirft diese dem eigenen Style. Die Single "Ch-Check It Out" treiben rauhe Drum-Patterns an. Ab "3 The Hard Way", "It Takes Time To Build" oder "Oh Word?" funken und fiepsen zunehmend futuristische Sounds, ohne dass die programmatische Grundausrichtung verloren geht oder die Drums an Druck verlieren. Die Beats rollen überhaupt vom ersten bis zum letzten Track. Auffällig im Vergleich zu früheren Alben wie "Check Your Head" ist die Tendenz zum durchgehenden Groove. Mit Breaks im Zehn-Sekunden-Takt oder gar mehreren Beats pro Song geht das Trio eher sparsam um und wirkt so zugänglicher. Dazu dominieren die digitalen Sounds. Echte Instrumente treten wieder in den Hintergrund. Die Live-Tauglickeit der Tracks steht trotzdem außer Frage. Gitarrenlicks hört man erstmals bei der zentralen und hymnisch-melodischen Nummer "An Open Letter To NYC".Neben der durchgehenden Tanzbarkeit, dem ein oder anderen Party-Bekenntnis, der obligatorischen Abrechnung mit Rap-Leichtgewichten ("Hey Fuck You") hält das New Yorker Trio natürlich mit politischen Statements nicht hinterm Berg. Songs wie "It Takes Time To Build" oder "That's It That's All" treiben das Wahlvolk förmlich an die Urnen und George W. Bush in den Ruhestand. "Beastie Boys in the place, up in the space" - so klingt auch die Platte: allmächtig.
Nach der musikalisch etwas dünnen Rückmeldung "In A World Gone Mad ...", dem Online-Bush-Disstrack im März 2003, legen die Beasties nun ein brodelndes und Funk-infiltriertes Comeback-Album ohne schwachen Track vor: die Bässe drücken, die Drums böllern, die Old School geht digital, während MCA, Ad Rock und Mike D einen lässigen Reim nach dem anderen droppen. Die gute alte Zeit is allgegenwärtig. Als Symbol dessen dominiert im Artwork zu "To The 5 Boroughs" das World Trade Center noch immer die Skyline von Manhattan.
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TIPP: Beastie Boys: To The 5 Boroughs Limited Edition (Digipack)

 
METAL / CROSSOVER/NU METAL
Downset: Universal
Downset hatte ich ja so gar nicht mehr auf dem Plan. Nach dem 2000er Album "Check Your People" war es ganz schön lange ruhig um die Jungs aus L.A. Nachdem nun Drummer Chris Lee wieder zur Band zurück gekehrt ist, und sie ein neues Label am Start haben, wollen es die Kalifornier nochmal wissen. Ein stinksimples Riff eröffnet das vierte Downset-Album "Universal" und mit einer ebenso simplen Message gibt Rey Oropeza sein Statement ab. Auch wenn der Messenger in seinen Texten auf diverse Metaphern zurückgreift, so gibt es spätestens im Chorus die Botschaft mit dem Vorschlaghammer auf die Nuss. Dazu pumpen Gitarre, Bass und Drums ihre trägen aber treffsicheren Hardcore-Riffs durch die Boxen und sorgen ganz automatisch dafür, dass man zum treffsicheren Kopfnicker wird. Geht man dann nach und nach dazu über, sich die Texte genauer anzuhören, verstärkt sich der Wackeldackel-Effekt noch, denn was eine Band wie Downset in der heutigen Zeit wirklich wichtig macht, sind die Texte von Rey. Auch wenn man sich gelegentlich über die "Erhobener Zeigefinger"-Mentalität streiten kann, so trägt die Band doch zum großen Teil das Erbe von Rage Against The Machine weiter. Musikalisch hinkt der Vergleich zwar sehr, doch die stark politisch und sozialkritisch eingefärbten Texte von Downset stehen in bester Zakk de la Rocha-Tradition.
Warum gerade "Jumping Off" als erste Single gewählt wurde, bleibt schleierhaft, denn das Gitarrengefiepe geht zumindest einem ganz schön auf den Sack. Da wäre doch das sehr ruhig und mit einem Latino Flair beginnende "Smiles & Cries" wesentlich besser gewesen. Nach einem recht kurzen, besinnlichen Intro, verwandelt sich der Song in einen richtig geilen Kracher, nur um immer wieder auch die leisen Töne anzuschlagen und genauso auszuklingen. Originell oder sonderlich abwechslungsreich gehen Downset auf "Universal" mit Sicherheit nicht zu Werke. Das kann man aber von Bad Religion auch nicht unbedingt behaupten und doch sind beide Bands für die Musikszene enorm wichtig, denn beide haben was zu sagen und machen den Mund auf. Das ist heutzutage leider schon eine Seltenheit.
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HIP HOP/RAP
Cassidy: Split Personality
Cassidy, die Renaissance der Ruff Ryders? Der neue DMX? Oder doch nur der nächste Drag-On-Reinfall? Die ersten Takte seiner "My Interpretation" lassen auf jeden Fall sofort sämtliche Vorurteile in Rauch aufgehen. Der junge Newcomer aus Philly flowt wie England's Finest Blade, ohne dessen British Slang. Hier versucht sich kein x-beliebiger 50 Cent-Punchline-Clone als Möchtegern-Gangsta. "But most of these ignorant rappers talkin' 'bout money they gettin'. Bars they spittin', cars they whippin', nice clothes they dipped in. Hoes they hittin', 9's they grippin'. But they gotta expand they mind and rhyme somethin' different." Cassidy hat sich seinen Status als anerkannter Battle-Rapper hart erarbeitet, der der Hip Hop-Kultur offen Respekt zollt. "My interpretation of the rap business. Since my christenin' I wanted to be a rap technician. Splittin' mics in half for my fans when I'm spittin'. Never forgettin' how rap started from the beginnin'.
Sein Debüt überrascht als Konzeptalbum. Seine "Split Personality" besteht aus den drei Teilen: Cassidy, The Problem und B. Reese. Seltsamerweise widerspricht sich die Swizz Beatz-Entdeckung in seiner Cassidy-Person. "To my super fly girls, all around the world, shake ya ass in the club, make it twist and twirl, your so beautiful, girl ya so beautiful. And ya shinin, shinin like lipstick", rappt er im karibischen "Lipstick"-Tune. Der Monthy Python-Slogan "And now to something completely different" zieht hier mal kein Stück Beef vom Teller. Natürlich haben auch Party-Tunes ihre Berechtigung und Klasse, wie der superbe, von R. Kelly kongenial veredelte Sommerhit "Hotel" beweist. Die nach "My Interpretation" gestiegenen Erwartungen werden so jedoch nicht befriedigt. Don't talk the talk, if you can't walk the walk? Viele Wünsche, vor allem in origineller Hinsicht, lässt auch "Make You Scream" offen. Swizz Beatz bitet mit schamlos geklauten Soul-Samples Kollege Kanye West. Zum Glück avanciert Cassidys Debüt dank seiner zweiten Persönlichkeit nicht zum Rohrkrepierer. "Tha Problem" zeigt ihn von seiner Hardcore-Seite. Der gleichnamige, hektische Old School-Song sampelt Public Enemys "Terminator X: To The Edge Of Panic", während "Pop That Cannon" ein angesagter Dirty South-Crunkbrüller ist. Dass Swizz hier ein weiteres Mal frech kopiert (Lil Jon), sorgt fast für Mitleid. "Das Problem" endet mit dem Nu Metal lastigen "Blood Pressure" und dem dramatischen Jadakiss-Feature "Can I Talk To You"; zwei okaye Tunes, auf denen Cassidy eine ordentliche Figur abgibt. Im letzten Part stellt Cassidy sein wahres Ich "B. Reese", so sein bürgerlicher Name, in den Vordergrund, um "Real Talk" zu sprechen. Über einem langsamen Curtis Mayfield-Loop versucht Cassidy, seinen "They gotta expand they mind and rhyme somethin' different"-Ankündigungen vom Opener Taten folgen zu lassen. Hier eine kleine Geschichte, dort ein wenig Wissenswertes, zu mehr reicht es nicht. Noch nicht. Wenn sich die Ruff Ryders-Bosse Dee und Wah im "Real Talk"-Hintergrund freiwillig die Stimmbänder wund zwitschern wie Ron Isley, müssen beiden große Hoffnungen auf das Talent setzen, das zwar kein DMX-Charisma besitzt, einen Drag-On jedoch schon mit links überholt hat.
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REGGAE
Sizzla: Jah Knows Best
Musical ting called love ... Most High Jah-Rastafari! Guide and protect each and every one of I and I" - Sizzla, Sizzla, immer wieder Sizzla! "Jah Knows Best" ist bereits Sizzla s zweiter Longplayer in 2004 und von Phillip "Fattis" Burell produziert, einer seiner ganz wichtigen und großen Produzenten. Eine bewährte, bereits jahrelang währende Artist-Produzenten-Kombination, die nun nach was weiß ich wie vielen Sizzla-Alben wohl mit einer Premiere aufwartet: Sizzla covert einen Song! Und wenn er schon einen Song neu interpretiert, langt er gleich richtig hin und nimmt sich Bob Dylans "Subterranean Homesick Blues" an. Folksong meets Bobo Ashanti, Ami-Protestler meets August-Town, JA. Allerdings bastelt Sizzla doch noch an den Lyrics herum, bis der Blues schließlich vollends in seinen Kontext passt und noch wütender und straighter daher kommt. Was neben der Coverversion erneut überrascht, ist die Tatsache, dass der Turban tragende Sing-Jay schon wieder ein Dutzend Songs aus dem Ärmel geschüttelt hat. Zugegeben, es sind nicht alle Tunes allererste Kategorie, dennoch darf einmal mehr die Frage gestellt werden, ob er einfach genial ist, schlicht ein Workaholic, oder ob ihm das alles von irgend woher zufliegt? Außerdem es ist ja so, dass er nicht nur Alben produziert. Parallel hat Sizzla noch einen extrem hohen Output an Jamaica 7-Inches, bei einem großen deutschen Reggae-Mailorder sind es allein bei den Neuerscheinungen dieser Woche erneut zwei Singles! Das Album startet mit dem Titelsong "Jah Knows Best", der gute Sizzla lässt seine Zuhörerschaft von Anfang an wissen, was hier Programm ist: Jah, Consciousness, Babylon down, righteous people uprising, red, gold and green - für Sizzla-Fans natürlich nicht überraschend. Was folgt ist ein recht gelungenes Album, das wieder einmal ziemlich abwechslungsreich geraten ist. Von Nyiahbinghi-mäßigen Riddims über orientalisch anmutende Klänge bis zu reinem Nu-Roots ist hier alles zu hören.
Wie aber schon angedeutet, ist nicht alles Gold was glänzt. Allerdings sind mit "Jah Knows Best", "Subterreanean Homesick Blues", "You're Better Off" und"Jah Is Love" wirklich richtig gute Tunes dabei. An Alben wie "Da Real Thing" kommt "Jah Knows Best" allerdings nicht heran, und sogar seine letzte Veröffentlichung "Speak Of Jah" schien mir fast stärker. Diese Bewertung darf natürlich nicht zu stark ins Gewicht fallen, da sich Sizzla die Messlatte nun mal selbst immer wieder äußerst hoch legt. Für seine Fans ohnehin ein Muss (habt ihr die 20-Alben-Grenze schon geknackt?), für alle anderen selbstverständlich anhörenswert, immerhin ist Sizzla Kalonjie einer der wichtigsten Reggaekünstler dieser Tage.
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DISCO / POP/ROCK
Kool & The Gang: The Hits Reloaded
Eine 40-jährige Bandgeschichte in unveränderter Kernbesetzung und 100 Millionen verkaufte Tonträger sprechen eine deutliche Sprache! Ihre größten Erfolge feierten Kool & The Gang in den 80ern mit Mega-Hits wie "Ladies Night", "Get Down On It", "Joanna", "Cherish" und vielen vielen anderen. Dank 80's-Revival also genug gute Gründe, den Disco-Funk-Dinosauriern mit einem Reload-Album zu huldigen.
An Name Droppings mangelt es dem Album schon mal nicht. Mit von der Party-Partie sind oberangesagte zeitgenössische Pop-Acts wie Sean Paul, Atomic Kitten, Lil' Kim, Ashanti, Blazin' Squad, Lisa Stansfield, Jimmy Cliff, Jamiroquai, Angie Stone, Youssou N'Dour, Redman, Blackstreet, Natural, Mousse T und Xavier Naidoo.
Die erste Single des Tribute-Albums kam bereits Ende 2003 heraus. "Ladies Night" in der Version von Atomic Kitten schnellte in Großbritannien sofort in die Top 10. Das gleichnamige Album wanderte in der Zwischenzeit an die 600.000 mal über die Ladentheke. "The Hits: Reloaded" ist dennoch kein konventionelles Cover-Album. Alle Künstler und Künstlerinnen arbeiteten mit der Originalbesetzung von Kool & The Gang zusammen und produzierten die Aufnahmen im bandeigenen Studio. Das garantiert die Nähe zu den Originalen, deren Gehalt weit über herkömmlichen Remix-Projekten liegt, die allzu oft mit Versatzstücken Qualität suggerieren. Auch wenn ein direkter Vergleich die Modernisierung des Materials offenbart, bewegen sich die Songs (bis auf die Hip Hop- und Rap-Anleihen) melodisch und harmonisch eng an den Originalen. Die Luft der Moderne atmen sie eher in rhythmischer und produktionstechnischer Sicht. Das genügt vollauf, um in den Clubs die Hits unserer Eltern gründlich abzufeiern. Dieser Sampler sollte in keinem DJ-Koffer fehlen.
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DANCE / TECHNO
Jam & Spoon: Tripomatic Fairytales 3003
Das Frankfurter Duo Jam & Spoon scheint es geschafft zu haben. Ihre Single-Kollaboration mit Reamonn-Frontmann Rea "Set Me Free" rotiert auf allen Kanälen und ist den Kinogängern als Titeltrack des Films "Lautlos" (mit Joachim Krol) bereits bestens bekannt. Mit "Tripomatic Fairytales 3003" liefern Jam El Mar und Mark Spoon ihr sehnlich erwartetes viertes Album. Am Mikro werden sie u.a. unterstützt von Xavier Naidoo, Jim Kerr (Simple Minds), Tricky und Dolores O'Riordan (Cranberries).
Obwohl Jam & Spoon ihre Karriere als Techno/Trance-Act begannen, haben sie sich seit ihrem '97er Album "Kaleidoscope" in alle Richtungen geöffnet. Ihr musikalischer Weg vom repetitiven Track zum strukturellen Song erscheint auf "Tripomatic Fairytales 3003" ziemlicht ausgereift. Insgesamt überzeugt das Konzept durch eine künstlerische Vision, die sich - trotz aller böser Hintergedanken bei so einer prominenten Gästeliste - nicht ausschließlich am Marktpotential zu orientieren scheint. Ob Dance, ob Pop, was sie machen, machen sie gut, aufregend, bunt und offen. Eingeleitet wird das Album von einem wunderschönen Gitarrenmotiv und Sängerin Plavka, die bereits für andere Jam & Spoon-Produktionen ihr sündhaftes Organ erhob. 'Echte Gitarre im Elektro-Umfeld meets Stimme' ist das Konzept des jazzigen Songs, das als Motto für das gesamte Album gelten kann. "Cynical Heart", die erste Singleauskopplung, trällert ebenso wie "Something To Remind Me" in der Tradition der 80s-Synthie-Pop-Hymnen aus den Boxen. Die unverkennbare Stimme von Simple Minds-Sänger Jim Kerr verfeinert erstgenannten Track. Das "Mirror Lover"-Playback wird von Dolores O'Riordan (Cranberries) veredelt, deren eigenwillige Stimme sich perfekt in das Fundament aus Elektro und verzerrter Gitarre shuffelt. Tricky brummelt auf "Bianche Le Mie Mani" vor sich hin, kommt aber über einen atmosphärischen Trip Hop (ich dachte, der sei so langsam durch?) nicht hinaus. Xavier Naidoo soult sich gewohnt gekonnt über "None Of This". "Vata" weltmusikt sich über Sitar-Klänge und orientalischem Flair Richtung Indien. Rock gibt's mit "Mary Jane" und "Junoon". Rea setzt sich auf "Why" abermals in Szene, diesmal mit einer gefühlvollen Ballade. Jam & Spoon setzen mit "Tripomatic Fairytales 3003" auf das Konzept, bestens eingeführte Stimmen mit hohem Wiedererkennungswert in ihre elektronischen Playbacks zu integrieren. Dahinter steckt jedoch keine Willkür zum Verpflichten möglichst klangvoller Namen, sondern die Suche nach der perfekten vokalen Ergänzung ihrer musikalischen Phantasien. Tatsächlich schaffen es die Batschkappen, trotz des Einsatzes sehr unterschiedlicher Stimmen, ein homogenes Ganzes zu basteln. Gezielt und gekonnt werden die Charakteristika der jeweiligen Voices in ihre Elektrolandschaften integriert.
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POP/ROCK / FOLK
Amparanoia: Rebeldia Con Alegria
Amparo Sánchez ist die Königin der Mestizo-Musik. Jener energiegeladenen und gleichzeitig entspannten Popmusik, in der Manu Chao den Part des Königs mimt. Mit ihrer Band Amparanoia veröffentlicht sie mit "Rebeldia Con Alegria" eine Werkschau, in der sich ihre verschiedenen musikalischen Temperamente prachtvoll entfalten.
Ihr musikalisches Schaffen spiegelt sich inzwischen in vier Longplayern wieder, die stilistisch sehr (und ich meine sehr!) breit gefächert sind. Nach dem stilsicheren Mestizo-Debütalbum "El Poder De Machin" folgte mit "Feria Furiosa" ein Album, das sich von baskischer Punkmusik beeinflusst sieht. Die 2000 erschienene EP "Llámame Manana" fühlt sich mehr zu Funk und Reggae hingezogen. Auf "Enchilao" tendieren die Songs - dank tatkräftiger Unterstützung des Massive Attack-Toningenieurs Tim Young - stark in Richtung Dub und Elektronik. Aus all diesen unterschiedlichen Einflüssen serviert Amparanoia nun ein Album, in dem sich ihre enorme Bandbreite offenbart. Mexikanische Rancheros turteln mit kubanischen Boleros, lateinamerikanische Rumba-, Samba-, Bossa Nova- und Cha Cha Cha-Rhythmen treffen auf Balkan-Polka-Punk, Dub, Elektronik, Rock und Reggae. Eröffnet wird "Rebeldia Con Alegria" mit dem Sommerhit-tauglichen "En La Noche". Eine der stärksten Nummern des Albums, die einiges an Chartpotential im Rucksack bereit hält. Rock-Salsa gibt's mit "Mar Estrecho", "Somos Viento" eröffnet die Polka-Punk-Party. "Don't Leave Me Now" ist eine Kooperation mit Calexico und kommt als tangoeske Mestizo-Ballade aus den Boxen. "Ella Baila Bembe" offeriert einen wunderbar relaxten Cha Cha Cha. "Dolor Dolor" ist der heimliche Electro-Hit aus dem jüngsten Album "Enchilao". "Hacer Dinero" wiederum liefert eine waschechte Salsa, mit allem was das Herz und der Popo sich für eine ausgiebige Fiesta wünscht. "Si Fuera" schielt mit Banjo-Motiv und Bottleneck-Steel-Guitar neckisch Richtung Country. "Pregonando" funkt und jazzt über ein Dance-Fundament. Amparanoia sind derzeit unter dem Motto 'Caravane Tour 2Mil4' europaweit für Festivals gemeldet. Wer es nicht zum dänischen Roskilde-Festival, auf das Kölner Soma-Festival, das Lörracher Stimmen-Festival oder das Berner Gurten-Festival schafft, kann sich die Fiesta à la Amparanoia mit "Rebeldia Con Alegria" ins eigene Heim holen. Gute Laune garantiert!
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POP/ROCK
Vanilla Ninja: Traces Of Sadness
Vanilla? Da klingelt's bei Musikinteressierten doch auf Anhieb. Vanilla Ice, Milli Vanilli und jetzt Vanilla Ninja. Die Pop-Verschwörung im Zeichen der 23 geht weiter und serviert uns nach den 80er Katastrophen das neueste Desaster im Zeichen der Orchideen-Schote. Die vier Ischen aus Estland sind bei Lichte betrachtet nämlich nichts weiter als ein geschickt in Szene gesetztes Girl-Grüppchen.
Und eines mit richtig schön doofen Songs obendrein. Das kommerziell zu verwertende Produkt statten die Songschreiber mit übelst eindimensionalen Liedern aus. Das sattsam bekannte "Tough Enough" ist da noch die hübscheste Spitze des stinkenden Müllhaufens. Im Titeltrack lamentiert Maarja mit herzerweichender Inbrunst, während im Hintergrund der ewig käsige und dominante Synthesizer dudelt. Zwischen all dem Effekt-Geballer bleibt den vier Damen leider nur etwa ein Quadratzentimeter Raum, um zu beweisen, dass sie etwas anderes sind, als vier kecke junge Frauen, die um der Kohle willen den Möchtegern-Rocker vorgaukeln. Durchformatierte Background-Gesänge, schmierige Melodien und Texte nahe an der Debilitätsgrenze ergeben zusammen Schlager in englischer Sprache. Wer glaubt, dass die estnischen Tussis auch nur einen einzigen Ton von "Traces Of Sadness" selbst gespielt haben, sollte mal wieder beim Osterhasen und Weihnachtsmann vorbei schauen und mit ihnen diese Sachfrage erörtern. So schwachmatisch die Liedchen auch klingen, diejenigen, die da in Vertretung der Ninjas an den Instrumenten standen, haben ganze Arbeit geleistet.
"When the indians cry and the eagles die"
Wem es bei derart gelagerter Lyrik nicht die Socken auszieht, hat genügend Anlass, sich zu freuen. Der Stumpfsinn regiert fröhlich und mit eiserner Hand. "Heartless" ist da ein signifikantes Beispiel. Nicht nur beim Titel, sondern fast im kompletten Song winken im Hintergrund die Corrs mit dem "Breathless"-Zaunpfahl. Furchtbar.
Kurz darauf "Liar". Der gute alte Dumpfbacken-Synthie schaut wieder mal rein, führt die in Ansätzen böse klingenden Gitarrenriffs aber wieder flugs ins Teletubbie-Land. Der Gipfel der Blödheit lugt mit "Metal Queen" um die Ecke. Ein Text, den schlimmer nicht einmal Doro fabriziert hätte, alzheimert sich über ein Pop Metal-Feigenblatt der schlimmen Sorte. Vanilla Ninja: Zwar nicht so faszinierend blöde wie Vanilla Ice oder Milli Vanilli, aber für einen guten Lacher immer noch zu gebrauchen.
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MUSIK DVD - JAZZ
John Lee Hooker: Come and see about me
John Lee Hooker gehört ohne Zweifel zu den bedeutendsten, einflussreichsten und bekanntesten Musikern, die der Blues je hervor gebracht hat. Dass wusste er selbst ganz genau. Deshalb hat es ihm auch Freude bereitet, mit seinem Legenden-Status zu kokettieren. "Ich bin der King Of Boogie und das soll auch so bleiben" tönt er selbstbewusst in einem der zahlreichen Interview-Schnipsel der DVD "Come And See About Me". Der Titel beschreibt ziemlich genau, was die Disc für den Betrachter bereit hält. Sie zeichnet ein Portrait Hookers, ausgeschmückt mit Live-Auftritten aus vier Dekaden seines Schaffens. Zwischen den einzelnen Songs kommen bekannte Musiker zu Wort, die ihn zu seinen Lebzeiten musikalisch begleiten konnten. Unter ihnen so illustre Namen wie Carlos Santana, Bonnie Riatt und Ry Cooder. Sie kommen zu Wort und beschreiben, was ihnen John Lee Hooker und seine Musik bedeuten. Dass da durch die Bank hinweg ein Loblied nach dem anderen erklingt, sollte nicht wundern, aber Recht haben sie. Wie anders könnte eine Würdigung von Hookers Werk auch aussehen? Eben.
Die Reihenfolge der Performances ist nicht streng chronologisch. So startet der Reigen mit "Baby Please Don't Go" aus dem Jahre 1992, bei dem das Duo Hooker/Morrison idyllisch auf dem Steg eines Sees sitzt. Van The Man unterstützt ihn dabei mit der Mundharmonika. Süß! Andere Clips zeigen den King Of Boogie bei Fernsehauftritten im Musikantenstadl-Ambiente, nur mit seiner Gitarre bewaffnet und Wollmützchen auf der Rübe. Nicht zufällig sind dies auch die stärksten Momente der DVD. Zeigen sie doch, wie kraftvoll auf Stimme und Klampfe reduzierter Blues sein kann. So erhascht der Betrachter sogar einige Male einen Blick auf Johns Augen, die er ja ansonsten stets hinter einer dunklen Sonnenbrille verbarg. Ganz großes Entertainment ist die Live-Version von "The Boogie", bei der er sich irgendwann von seinem Stuhl erhebt und das Publikum zum Tanzen animiert sowie "I'm Bad Like Jesse James". Letzteres ist das krasse Gegenteil, düster und bedrohlich. Mehr als ordentliche Arbeit leisteten die Restauratoren der historischen Filmchen. Sogar 5.1.-Sound gibt es auf die Ohren, wo es technisch eben machbar war. Aus der Bonus-Sektion wäre um einges mehr herauszuholen gewesen. So beschränken sich die Extras auf bereits im Hauptteil enthaltene Sequenzen, einem weiteren "Boogie Chillen" und einem relativ kurzen Statement von Hookers Tochter Zakiya Hooker. Wer sich allerdings die Mühe macht und sich die Diskographie anschaut, benötigt einen langen Atem. Neben den offiziellen Releases tauchen hier auch die Platten auf, die John unter so lustigen Namen wie John Lee Booker oder John Lee Cooker aufnahm. Der ganz große DVD-Wurf ist "Come And See About Me" zwar nicht, aber sehenswert allemal und unter dem Gesichtspunkt der Legenden-Verehrung sicher auch anschaffenswert.
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Text-Quellen: Diverse
01.07.2004 23:28:08 / enzo
Alle Angaben ohne Gewähr
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