Schuberts Verbindung zur geistlichen Musik bestand seit seiner Jugend, als er als elfjähriger Sopransolist in der Lichtenthaler Kirche in Wien sang und dort später auch noch Messkompositionen sowie andere geistliche Werke zum Gottesdienst beisteuerte. Die Messe Es-Dur D 950 gehört dagegen zu den letzten vollendeten Werken Schuberts und entstand 1828 vermutlich für die Wiener Dreifaltigkeitskirche im Alsergrund. Wie viele andere gross angelegte Werke Schuberts geriet sie nach seinem Tod in Vergessenheit und wurde erst 1865 auf Initiative von Johannes Brahms gedruckt. Seitdem hat sie sich als Meisterwerk der geistlichen Musik im 19. Jahrhundert etabliert. Schubert-Spezialist Sir Charles Mackerras hat die Messe mit namhaften Dresdner Kräften in der Frauenkirche eingespielt. Mozarts ebenso berühmte wie populäre Vesperae solennes de confessore KV339 stellen dabei mehr als nur eine willkommene Ergänzung der Schubert-Messe dar, sie weisen auch auf die Wurzeln der geistlichen Musik Schuberts hin.