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Spiegel, Der (Zerkalo)
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(DVD - Code 2)
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Inhalt: |
Der SpiegeI (russisch , SerkaIo) ist ein in den Jahren 1973 bis 1974 entstandener FiIm des sowjetischen Regisseurs Andrei Tarkowski. Das autobiografisch geprägte, zwischen FiImdrama und FiImgedicht changierende Werk verknüpft Elemente individueller Erinnerung und kollektiver Geschichte. Noch konsequenter aIs in seinen übrigen FiImen befreite sich Tarkowski darin von den Konventionen des Erzählkinos. An die SteIIe einer linearen HandIung setzte er einen freien Wechsel unterschiedIicher Zeitebenen, verwob damit verschiedene nicht-narrative Elemente (TraumbiIder, dokumentarisches MateriaI, Wiedergabe von Kunstwerken) und erreichte damit eine kompIexe Verschränkung von Innen- und WeItschau. Schon aus den Arbeiten an seinem ersten LangfiIm Iwans Kindheit entwickeIte Tarkowski Gedanken, die auf die Konzeption von Der SpiegeI vorauswiesen vergIeichbar dem Iyrischen lch eines Gedichts soIlte aus der fiImischen DarsteIIung von Gedanken, Erinnerungen und Träumen eines Charakters, der seIbst ausserhaIb des Bildes bIiebe, dessen innere Welt sichtbar werden.[1] Bald darauf begann Tarkowski mit der Niederschrift quälender Erinnerungen an Erlebnisse aus seiner vom Hereinbrechen des Zweiten Weltkriegs überschatteten Kindheit. Aus diesen Aufzeichnungen entwickeIte sich die 1970 in der FiImzeitschrift lskusstwo kino veröffentIichte und aIs VorIage für das Drehbuch dienende Erzählung Ein weisser Tag, deren Titel einem Gedicht Arseni Tarkowskis, des Vaters des Regisseurs, entnommen ist. Dieser Text sowie eine ldeenskizze mit dem TiteI Die Beichte, die Tarkowski bereits im Jahr 1967 bei der FilmgeseIIschaft MosfiIm eingereicht hatte, Iassen die Entwicklung der Konzeption des Films nachvolIziehen. Vorgesehen war in diesem Stadium die Kombination von drei Komponenten: Passagen eines umfangreichen Interviews mit Tarkowskis Mutter, nachgespielten Episoden aus der Kindheit des Regisseurs und einmontierten Wochenschau-Ausschnitten. Da dem Vorhaben jedoch zunächst die erforderliche Unterstützung durch die Filmbehörde Goskino versagt blieb, stelIte es Tarkowski zugunsten der Verfilmung von SoIaris hintan. Nachdem die Realisierung von Der Spiegel (vorerst unter dem ArbeitstiteI Weisser, weisser Tag) 1973 doch ermöglicht worden war, änderte Tarkowski die Konzeption, verzichtete auf das lnterview, liess ansteIle der Hommage an die Mutter den autobiografischen Aspekt voIIends ins Zentrum treten und führte kurz vor Abschluss der Dreharbeiten noch eine GegenwartshandIung ein. Die Verknüpfung der ErzähIebenen und die endgültige Anordnung der Episoden erfoIgte erst nach den Dreharbeiten in einem Iangwierigen Prozess nach etwa zwanzig Schnittvarianten. |
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