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Werke. Frankfurter Ausgabe in sieben Bänden: 6: Briefe II
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(Buch) |
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Der zweite Band der Briefe von James Joyce setzt 1917 in Zürich ein. Die zentralen Ereignisse der Zürcher Jahre sind die Begegnung mit Martha Fleischmann und die sich anbahnende Freundschaft mit Frank Budgen. Die voyeuristische Fleischmann-Affäre prägte das Nausikaa-Kapitel des
Ulysses
, und später, in
Finnegans Wake,
ist Earwickers Verbrechen im Phönix Park ein später Reflex dieser dunklen Geschichte. Und der englische Maler Frank Budgen übernahm in jenen Jahren mehr und mehr die Funktion als Vertrauter und Freund, Budgen, der später das neben Stuart Gilberts
Rätsel Ulysses
authentischste Buch über die Entstehung des
Ulysses
schrieb. Den meisten Raum aber beanspruchen die Briefe an Harriet Shaw Weaver, die Herausgeberin der Zeitschrift
The Egoist
(in der das
Portrait
als Vorabdruck erschienen war) und lebenslange Mäzenin. Ihr wird der
Ulysses
kapitelweise, gelegentlich von kurzen Erklärungen begleitet, geschickt, in der Hoffnung, auch er könne im
Egoist
vorabgedruckt werden, und ihr wird später aus Paris, wo Joyce seit 1920 lebt, jeder Entwurf des entstehenden
Work in Progress,
aus dem in 17jähriger Arbeit
Finnegans Wake
werden sollte, geschickt, häufig versehen mit Schlüsseln und Kommentaren, die noch heute für das Verständnis dieses Werkes wesentlich sind. Je mehr die alten Freunde wie Pound, Wyndham Lewis oder Stanislaus sich zurückziehen vor der Monstrosität des neuen Entwurfs, desto mehr wird Harriet Weaver zur einzigen Vertrauten, vor der Joyce in monomanischer Apologetik alles ausbreitet, was ihn bewegt, das Literarische wie das Persönliche. Zahlreiche Briefe an Kollegen und Übersetzer - Valery Larbaud, Italo Svevo, George Moore, H. G. Wells, Damaso Alonso und andere - stehen hierzu in interessantem Kontrast.
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