Der hier vorgelegte Band möchte ,Medien? von ihrem traditionellen Ort auf das politische Feld hin verlagern. Medien sind nämlich nicht nur als intellektuelles oder ästhetisches
Spiel (kommunikatives, sprachliches, schriftliches, technisches, profitrationales, instrumentelles, hermeneutisches oder mathematisch-informatisches), vielmehr auch als
politischer Ernstfall zu begreifen. Daher geht diese "Medientheorie? der Frage nach, "warum die Menschheit anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt? (Adorno/Horkheimer). Diese Frage, so unsere These, ist eine
mediale, die aus der anfänglich ,verkehrten Setzung?(
kata-strophen) der Medien resultiert und dann ihren historisch-gesellschaftlichen, sozialen, künstlerischen und politischen Fortschritt bestimmt. Die Hauptthese dieses Buches lautet, dass wir es in den ,Medien? nicht mehr mit einem theoretischen, technisch-ästhetischen oder informatischen
Spiel zu tun haben. Vielmehr mit dem
politischen Ernstfall, wo es nämlich um Wahrheit oder Falschheit innerhalb der Polis und ihren jeweils geltenden Gesetzen geht. Es sind die zwei unterschiedlichen Bereiche (intellektuelles und ästhetisches Spiel hier und politischer Ernstfall dort, wo die künstlerische Sprengkraft im Politischen aufgehoben wäre), die nicht miteinander verwechselt werden dürfen, weil letzterer existenziell ist und darin um Leben oder Tod geht.