Erdheims Interesse an der gesellschaftlichen Produktion von Unbewusstheit bewog ihn zunächst, Freuds sozialen und kulturellen Standort zu untersuchen. Welche Position muss man einnehmen, um das Unbewusste wissenschaftlich erfassen zu können? Am Beispiel der aztekischen Menschenopfer beschäftigt sich Erdheim dann mit der zerstörerischen Seite zivilisatorischer Prozesse. Anknüpfend an Lévi-Strauss' Unterscheidung zwischen »kalten« und »heissen« Kulturen entwickelt Erdheim eine Theorie der Anachronizität sozialer Strukturen. Im Schlusskapitel befasst sich Erdheim mit der unbewussten Innenseite der Macht.