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Die Witwe des Künstlers: Roman
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(Buch) |
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Inhalt: |
John hatte die beste aller denkbaren Entschuldigungen, warum er heute
abend nicht pünktlich kam. Johns Ausstellung wird an diesem Abend in
einer exklusiven Galerie in Soho eröffnet, und er hat Glück im Unglück:
Er darf seine Vernissage schwänzen, denn er ist kürzlich verstorben. Und
so muss sich Lyris, seine Witwe, dem Rummel der champagnerschlürfen-
den, wichtigtuerischen und prätentiösen Londoner Kunstszene aussetzen
- keiner der Gäste interessiert sich wirklich für die Bilder oder gar für
Lyris, denn selbstverständlich geht es nur ums Sehen und Gesehenwer-
den. Als Lyris endlich wieder zu Hause ankommt, hat sie zwar die Meute
vom Hals, doch sofort wird sie wieder von der Einsamkeit überfallen, die
sich seit dem Tod ihres Mannes bei ihr eingenistet hat. Anlass zur Freude
ist allein Nathan, ihr Neffe, der sich nach längerer Zeit wieder für sie zu
interessieren beginnt. Nathan studiert Kunst. Doch mit dem schnöden
Handwerk der Malerei muss er sich - er weiss es genau - eigentlich nicht
mehr abgeben. Nein. Happenings und Aktionen, eingelegte Schafe und
Installationen auf dem Computer: das ist es, was die Leute sehen wollen.
Leider entpuppt sich sein Interesse an Lyris denn auch recht bald als
reine Profitgier. Und ähnlich verhält es sich mit zahlreichen 'Freunden' -
welch ein Glück, dass Lyris klug genug ist, all diesen Erb-schleichern
nicht auf den Leim zu gehen.
Mit scharfem Blick zeichnet Shena Mackay in Die Witwe des Künstlers
ein beispielloses Kuriositätenkabinett, eine wunderbare Satire auf die
Eitelkeit und Leere einer Kunstszene, die ihr Interesse an Inhalten schon
längst verloren hat. |
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