Auf der Suche nach einem neuen Wohnsitz bereiste Rainer Maria Rilke im Sommer 1919 auch den Kanton Wallis, wo er sich nur wenige Jahre später dauerhaft niederliess. Von Anfang an, so bezeugen es zahlreiche Briefe, war Rilke eingenommen von dem breiten, von Hochgebirgsketten flankierten Tal. »Welches Land«, schrieb er 1921, »hat so viele Einzelheiten in so grossem Zusammenhang; es ist wie der Schlusssatz einer Beethoven-Symphonie.« Und im selben Jahr heisst es in einem anderen Brief: »Dieses Wallis ... ist eine unvergleichliche Landschaft.«
Im Spätsommer 1924 entstand in französischer Sprache der Zyklus der
Quatrains Valaisans
, der
Walliser Vierzeiler
. In ihrer Übertragung realisieren Gerhard Falkner und Nora Matocza den konsequenten Endreim des Originals erstmals auch in deutscher Sprache.