Herman Bang - der grosse dänische Erzähler - ist 1857 als Sohn eines Pfarrers geboren worden. Das Pfarrhaus ist das Paradies seiner Jugend: das weisse Haus. Die Kindheitsjahre verklären sich in seiner Erinnerung zu einer Zeit des schmerzlosen Glücks.Wenn der Roman vom Weissen Haus beginnt, ist wirklich alles weiss: das Haus, die schneebedeckte Landschaft. Die Tapeten sind hell, der Tag ist hell. In der Morgendämmerung beginnt der Roman vom Grauen Haus: graue Schatten fallen auf die Wände, das Mobiliar ist in Laken gehüllt, als wäre alles mit Leichentüchern bedeckt.
Man kann Das weisse Haus und Das graue Haus jedes für sich lesen, aber sie gehören zusammen. Sie sind einander so deutlich und so absichtlich entgegengesetzt, so vielfältig aufeinander bezogen, dass man sie als Bild und Gegenbild verstehen muss.