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Beate und Mareile: Eine Schlossgeschichte
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(Buch) |
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Lieferstatus: |
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Veröffentlichung: |
Dezember 2008
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Genre: |
Sprache |
ISBN: |
9783640231126 |
EAN-Code:
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9783640231126 |
Verlag: |
GRIN Publishing |
Einband: |
Kartoniert |
Sprache: |
Deutsch
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Dimensionen: |
H 210 mm / B 148 mm / D 9 mm |
Gewicht: |
185 gr |
Seiten: |
120 |
Zus. Info: |
Paperback |
Bewertung: |
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Inhalt: |
Klassiker aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, , Veranstaltung: -, Sprache: Deutsch, Abstract: Aus dem Badezimmer erscholl ein gleichmässiges Plätschern. Günther von Tarniff sass in seinem rotgelben Badebassin. Die lauwarme Dusche wurde in der Morgensonne ganz blank ¿ fliessendes Kristall. Das war so hübsch und angenehm, dass Günther sich nicht davon trennen konnte. Er sass da schon geraume Zeit und registrierte die behaglichen Empfindungen, die über seinen Körper hinglitten ¿ wachsam und aufmerksam, wie er jedes angenehme Gefühl in sich zu verfolgen pflegte, als müsste aus dieser Addition sich ein Glück herausrechnen lassen.
»Ziehen Herr Graf die neuen Weissen an?« fragte Peter aus dem Nebenzimmer.
»Ja. Gefallen sie dir nicht?« rief Günther zurück.
»'ne neue Mode. Wird man sehen,« meinte Peter.
Nun musste Günther heraus. Peter rieb ihn behutsam mit einem weichen Tuch ab. Günther pflegte seinen Körper wie ein Brahmane. Er bewunderte ihn und achtete ihn, als die Tafel, auf der das Leben viele, wichtige Genüsse zu verzeichnen hat.
»Frau Gräfin waren schon auf, bei der Morgenandacht,« berichtete Peter. »Ja, bei den alten Herrschaften im Flügel ist Morgenandacht mit den Leuten vom Alten Testament, wie die Amalie sagt.«
»Teufel. Dann sind wir hier das Neue Testament ¿ was? Bedeutend freche Jungfrau, die Amalie. Und du?«
»Gott, ich« Peter zog die Augenbrauen über den kleinen litauer Augen empor: »Heute bin ich dabei gewesen. So 'n mal. Sonst, der Beckmann geht nich ¿«
»¿ So ¿ der Beckmann ist dein Dienerideal? ¿ Gott mit dem dummen Gesicht«
Als Peter seinem Herrn das Beinkleid reichte, nahm er ein anderes Thema auf: »Schön is hier Das Haus, der Garten. Alles gehört uns«
»Ja,« meinte Günther und hielt im Ankleiden inne, um seine Bemerkung Peter eindringlich mitzuteilen: »Wie dieser Anzug. Alles weich ¿ lose. Nicht? Und die Uniform war steif ¿ und eng. Nun also. Wenn man den Dienst aufgibt und nach Kaltin zieht, dann zieht man eben die Uniform aus und dies hier an«
Peter war voller Bewunderung: »Wie spitzig der Herr Graf das sagen Ja, so 'n Kopf, wie unser Graf Aber so stramm war unser Dienst nicht.«
»Ach was, Dienst Das Leben, verstehst du? Die Zeit vergeht und noch zu wenig, zu wenig ¿«
»Weiber,« half Peter ein.
»Ja, auch das. Das ist vorüber. Hier ist Ruhe.«
»Gott sei Dank,« schloss Peter die Unterhaltung.
Günther war fertig und stellte sich vor den Spiegel. |
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