News Detail: CD: Top Tipps
COUNTRY / POP
Leann Rimes: Greatest Hits: Limited Edition (1 CD & 1 DVD)
Sie hat über 20 Millionen Singles verkauft und etwa 10 Millionen Alben. Sie hat in einer TV-Soap mitgewirkt, Awards von Grammy bis Billboard gewonnen und spielt ihre Konzerte in ausverkauften Hallen - in den USA ist LeAnn Rimes mit ihrer Melange aus Pop, Soul, R'n'B und vor allem Country ein Teenie-Superstar.
Geboren wird Margaret LeAnn Rimes am 28. August 1982 in Jackson, Mississippi. Ihre Eltern entdecken früh ihre Gesangskünste und lassen sie bereits mit fünf Jahren an Talentwettbewerben teilnehmen. 1993 produziert Vater Wilbur LeAnns erstes Album für ein Independent-Label. Es enthält den Song "Blue", der der Legende zufolge bereits 30 Jahre zuvor für den Country-Star Patsy Cline geschrieben, aber nie veröffentlicht wurde. Dieser Song sorgt für Aufregung in der Country-Szene und bildet später den Mittelpunkt von Rimes' Major-Debut. Auch wenn die Kritik mäkelt, die Elfjährige singe ihre Herzschmerz-Balladen "wie eine Blinde vom Sehen", ist das Publikum doch begeistert vom trällernden Backfisch. Es folgen erwähnte Konzerte, TV-Auftritte und Award-Triumphe, doch der Erfolg bleibt auf die USA im beschränkt. Um dem entgegenzuwirken, öffnet LeAnn Rimes ihre Musik für Pop-Einflüsse. Und so gelingt es ihr, ein noch größeres Publikum auch außerhalb der Staaten zu erreichen. Das selbstbetitelte fünfte Album ist für europäische Ohren allerdings wieder weniger geeignet. Es enthält eine Zusammenstellung klassischer Country-Songs und nur zwei Neuaufnahmen. Trost für die Fans: Anfang April erscheint mit "I Need You" eine neue Scheibe, und die soll, nach Angaben der Plattenfirma, wieder ein "brandneues modernes Pop-Album" geworden sein.
"Einspruch!" ruft da die Rimes aus dem Off, bzw. in einem Statement auf ihrer offiziellen Webseite. Die meisten Stücke seien keineswegs "brandneu", sondern im Gegenteil zwei Jahre alt und außerdem nicht fertig abgemischt. Andere Songs seien ebenfalls nicht neu, sondern schon auf früheren Releases erschienen. Sie selbst habe erst einen Monat vor der Veröffentlichung von dem geplanten Album erfahren und auf "I Need You" keinerlei Einfluss gehabt. LeAnn verurteilt, dass die Fans an der Nase herum geführt würden, und bittet, dafür nicht verantwortlich gemacht zu werden. Einspruch statt gegeben, Miss Rimes. Dafür erscheint 2003 nach einem reinen Balladen-Album ("You Light Up My Life / Insperational Song") eine von der blonden Schönheit selbst emfohlene Hit-Zusammenstellung. Mit dieser "Greatest Hits" kann sich die "Best Of", die 2004 erscheint, nicht messen. Die Tracklist beider Scheiben ähnelt sich natürlich sehr, beide enthalten die beiden neuen Stücke "This Love" und "Crazy" sowie die Duette mit Elton John bzw. Ronan Keating. Doch gegen die Videos, die den "Greatest Hits" auf einer Bonus-DVD mitgegeben sind, wirken die 'Bonus-Remixe' der "Best Of" wie billiges Füllmaterial.
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ALTERNATIV / POP/ROCK
Courtney Love: America's Sweetheart
Schon Cover und Booklet machen klar: Courtney Love hat nicht vor, vom Weg abzuweichen, den sie mit Hole gegangen ist. Auf "Live Through This" waren Ballerina-Schühchen zu sehen, Die Farbe Rosa tauchte oft im Hole-Kontext auf. Auch mit "America's Sweetheart" definiert sie musikalisch und textlich ihren eigenen pastellfarbenen, aufreizenden und selbstüberzeugten Feminismus.
Nicht nur die Verpackung verrät, dass Hole vor allem Courtney war. Auch die Songs hätten sich schön in die Discographie ihrer Ex-Band eingereiht. Warf man ihr früher immer wieder vor, die Stücke nicht wirklich selbst zu Papier gebracht zu haben, beweist sie mit dem allein geschriebenen "Hold On To Me", dass sie's doch drauf hat. - Irgendwo zwischen dem verstörend-süßen Grunge auf Holes "Live Through This" und dem poppigen Rock von "Celebrity Skin" pendelt dieser Klasse-Song - Fans der gemäßigten Riot Grrrl-Zeit wird ein wohliger Schauer den Rücken runter laufen. "All The Drugs" kommt als abgehangener Rock-Kracher, vor allem die Lyrics verraten Courteys Anteil: "They can try to shut me up / But they never can / ... / With all the drugs in the world". "America's Sweetheart" zeigt, wie wundervoll Miss Love immer noch mit ihrer Stimme umgehen kann. Erst schreit sie so wütend, dass sich der Hörer fast bespuckt fühlt, dann singt sie mit dem süßesten, säuselndsten Stimmchen. Diese Gegensätze spiegeln sich auch in der Musik: In einzelnen Songs switcht sie gekonnt zwischen völlig konträren Stimmungen. "It's time that you and me / Have lots and lots of meaningless sex" rotzt sie in "Julian, I'm A Little Older Than You" ihr Anliegen straight raus, wie man es sonst eher von jüngeren, männlichen Punk-Bands kennt. Ob sich der angesprochene Julian Casablancas davon beeindrucken lässt, ist unklar. Und egal, denn der Song beweist, dass Courtney die Härte, die ihr (vor allem ihrem Charakter) viele zuschreiben, in melodische Gassenschreier umsetzen kann.
Die Lyrics offenbaren die Welt der Courtney Love, ihre oft verwirrende Sicht auf die Dinge. Sie gibt sich mal stark, mal verletzlich-verwirrt. Schlussendlich möchte sie halt immer noch das "girl with the most cake" sein.
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POP/ROCK
Melissa Etheridge: Lucky
Ihr achtes Album "Lucky" gibt dem Zuhörer die Möglichkeit, Melissa Etheridge von einer fröhlichen, heiteren Seite kennen zu lernen. Die 13 brandneuen Songs zeigen sich im gewohnten Melissa-Etheridge-Stil, und doch hat sich der Grundtenor der Platte im Vergleich zu der 2001 erschienenen "Skin" stark verändert. Neun der 13 Songs drehen sich um das am häufigsten behandelte Thema der Musikgeschichte - die Liebe.
Das Gefühl des Verliebtseins deutet bereits der Albumtitel "Lucky" an. "Will You Still Love Me" behandelt die Verletzlichkeit in jeder Art einer neuen Beziehung. "If You Want To" beschäftigt sich in spielerischer Form mit diesem Thema. "Breathe" ist ein typischer Etheridge-Rocker, wenn auch - zum ersten Mal - nicht von der Musikerin selbst komponiert. Der Song stammt von einer Band, die auch bei Melissas Label unter Vertrag ist, und erscheint auch als erste Singleauskopplung.
Zwischen "Skin" und "Lucky" hat sich in Melissas Leben Einiges getan. Während die Texte ihres achten Albums noch auf das Ende einer 12-jährigen, sehr öffentlichen Beziehung fokussiert waren, dreht sich in "Lucky" alles um ihre Liebe. Ein musikalisches Beispiel ist "Secret Agent". In diesem Song verspottet sie alle Jungs, die möglicherweise eine falsche Einstellung zu ihrer neuen Partnerin haben. "Ich habe das Album "Lucky" genannt, weil ich sicherstellen wollte, dass jeder merkt, dass dies ein fröhliches Album ist", verrät uns die Musikerin auf ihrer Website. Dennoch hatte Melissa zeitweise darüber gegrübelt, ob sie überhaupt Songs komponieren kann, während sie glücklich ist. "Eigentlich hatten mich immer die Schattenseiten des Lebens inspiriert, sie waren die Grundlage für meinen Erfolg. Momentan kann ich Songs wie 'Like The Way I Do' oder 'Bring Me Some Water' einfach nicht schreiben". "Ich will Rockmusik machen", sagt Melissa ganz schlicht. Das ist ihr auf "Lucky" gelungen. Man erlebt die Rocklady auf eine gefühlvolle Art und Weise. Das bedeutet aber nicht, dass sie ihre Lieder zu kitschigen Love-Pop-Rock-Songs degradiert. Die Tracks handeln zwar größtenteils von der Liebe, doch wird dabei auch kräftig gerockt. Melissa ist nicht mehr verletzt und enttäuscht wie in einem ihrer größten Hits "Like The Way I Do". Miss Etheridge ist einfach nur "glücklich" - "Lucky" eben! Und genau dieser Vibe erreicht auch den Hörer.
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HARD ROCK
Motörhead: The Chase Is Better Than The Catch (2 CD)
Was zum Teufel ist ein Motörhead? Eigentlich ein amerikanisches Slangword für Geschwindigkeitssüchtige. Andererseits steht dieser Name für eine Band der Superlative. Motörhead sind für's Rockbiz, was der Fiat Multipla für Industriedesigner ist: Die häßlichste Band der Welt. Nebenbei wird ihnen auch noch nachgesagt, sie seien die lauteste, schnellste und untalentierteste Band der Welt. Was Wahrheit und was Dichtung ist, soll diese kurze Bandgeschichte zeigen.
Es begann mit einer schönen Bescherung, Weihnachten 1945: Der Krieg war gerade vorbei, die Luftschlacht um England schon seit einiger Zeit geschlagen. Im nordenglischen Blackpool erblickte Ian Fraiser Kilmister das Licht der Welt. Der Pfarrerssohn wird der Rockwelt später besser unter dem Namen "Lemmy" bekannt sein. Mit dieser schweren Bürde im Rücken schlägt sich Ian zunächst auf eigene Faust durch. 1964 beginnt seine Laufbahn bei heimischen R'n'B-Bands. Nebenbei arbeitet er immer wieder als Roadie, unter anderem für Jimi Hendrix. 1971 wird er bei den Space-Rockern "Hawkwind" mit ins Raumschiff aufgenommen und soll dort den Bass zupfen. 4 Jahre dauert diese Zusammenarbeit, bis Lemmy 1975 in Canada wegen Drogenbesitzes für ein paar Tage eingebuchtet wird. Die Band trennt sich von ihm, aber die Freundschaft bleibt bis heute bestehen. Lemmy will jetzt endgültig auf selbständigen Füßen stehen und seine eigene Band haben.
Mit Gitarrist Larry Wallis und Lucas Fox am Schlagzeug gründet er bei seiner Rückkehr nach UK 1975 "Bastard". Als ihn sein Manager darauf hinweist, daß es eine Band mit derartigem Namen nie in die "Top Of The Pops" schaffen wird, nennt er das Projekt kurzerhand Motörhead - gleichzeitig der Titel des letzten Songs, den Lemmy für Hawkwind schrieb. Dies mit dem edlen Ziel, den schweren Biker-Rock der Hawkwind zu verstärken und die Punk-Rock Speed zu beschleunigen. Motörhead waren da, bevor Punk geboren war. Sie waren aber nie eine Punkband, sondern haßten den schmuddeligen Punkstyle. Sie wollten lieber bärtige Typen in lederner Nietenuniform (Erfindung der Kutte) sein, mit Stahlhelm und Harley am Arsch. Schon 2 Monate nach ihrem Debut-Gig zieht es die Mottenköpfe ins Studio, um ihr erstes Werk für United Artists aufzunehmen, doch das Label lehnt es ab. Motörhead hängen fortan ohne Plattenvertrag in der Luft, machen aber durch mehrere Auftritte auf sich aufmerksam. Wallis wirft das Handtuch, dafür steigt "Fast" Eddie Clarke ein und die Band befindet sich im klassischen Motörhead-Lineup. Der Durchbruch gelingt ihnen, als "Bomber" später bei Bronze veröffentlicht wird. Sie toppen damit auf Platz 12 die UK-Pops. Mit der 80er Veröffentlichung "Ace Of Spades" gelingt ihnen ähnliches auch in den USA, was als wahrer Geniestreich für eine Band von Amateurmusikern gelten kann. Aber genau das ist es, was Motörhead schon immer sympathisch machte. Eine handvoll proletischer Kaputtniks voller Rock im Arsch, die einfach nicht anders können, als diesen an ihrem Instrument rauszulassen. Ein Live-Gig wird zur Bikerparty: Feiern, Saufen, Grölen, Vögeln - ohne Reue.

Trotzdem veröffentlichen Motörhead weiterhin unzählige Platten in unterschiedlichen Besetzungen (nur Lemmy bleibt der Obermottenkopf), wobei "No Sleep 'Til Hammersmith", "Orgasmatron" und "Rock 'N' Roll" besonders hervorzuheben sind. Nebenbei hat Lemmy auch einen Gastauftritt in dem Freak-Film "Eat The Rich" und arbeitet mit den befreundeten "Girlschool" und Rockschlampe Wendy O'Williams zusammen. Lemmy dreht außerdem Werbespots für Lebensversicherungen, spielt in Hellraiser III und in einem Porno mit John Wayne Bobbit kurze Rollen.
Motörhead bleiben aber ihrem Stil über 25 Jahre treu und verlieren dabei nie ihr Ziel aus den Augen, ein paar Jugendliche zum Rock zu bekehren. "Ein Gitarrenriff sollte nie länger sein, als es dauert, eine Bierflasche zu köpfen", so Lemmy später. Und obwohl er sich Kalifornien als Wahlheimat erkoren hat, gelten seine Jungs als letzte wahre britsche Rocker, nachdem die Rolling Stones und Led Zeppelin keine Wurst mehr vom Teller reißen.
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SOUL
Joss Stone: The Soul Session
Nightclub im Bayerischen Hof. Am 27. Januar 2004 stellte die junge Ausnahme-künstlerin Joss Stone ihr Album The Soul Sessions live einem erlesenen Publikum im Nightclub des Hotels Bayerischer Hof in München vor. Die gespannte Erwartung der fast 300 geladenen Gäste, die sich im stilvollen Ambiente des Nightclubs eingefunden hatten, wurde nicht enttäuscht - im Gegenteil. Joss Stone merkte man nur bei den sehr schüchtern in´s Mikro gehauchten Song-Ankündigungen ihr zartes Alter an. Ihre Performance dagegen war von ihrer groovenden, energiegeladenen Präsenz, ihrer stimmlichen Ausdruckssstärke und einer emotionalen Intensität getragen, die ihresgleichen sucht! Joss Stone gelingt eine - im Sinne des Wortes - echte Neuinterpretation der ganz Großen des Soul, indem sie die Songs von innen heraus mit ihrem Wesen nachfühlt und jede einzelne Note neu mit Ausdruck füllt - Ganzkörpergänsehaut-garantie!
Joss Stone ist ein absolutes Ausnahmetalent mit einer tiefschwarzen, kraftvollen Stimme. Auf ihrem Debüt-Album The Soul Sessions, versammeln sich so große Namen wie The Roots, Lenny Kravitz´ Schlagzeugerin Cindy Blackman, Angie Stone, Timmy Thomas und Betty Wright (Angie Stone, P. Diddy).
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ALTERNATIV / POP
Einstürzende Neubauten: Perpetuum Mobile: Limited Edition (2 CD)
Die Einstürzenden Neubauten sind der beständigste April-Scherz der Musikgeschichte. Das konnte 1980 im Moon natürlich noch niemand ahnen. Am 1. April lärmen dort in dadaistischer Manier die 'genialen Dilettanten' Blixa Bargeld, N.U. Unruh aka Andrew Chudy, Gudrun Gut und Beate Bartel auf der Bühne herum und verschwinden danach wieder ohne großes Aufsehen im Berliner Untergrund. Es war einmal eine Band, die die FernsehzuschauerInnen mit Waschmaschinenkrach und brachialen Trommelattacken unter halber-mensch-hohen Autobahnbrücken aus wohlverdienter Fernsehruhe riss.
Mit ihrer Geräuschmusik treffen die Neubauten den Nerv der Zeit und werden in den 80er Jahren zu Deutschlands wichtigsten kulturellen Botschaftern. Von dieser klangtechnischen Radikalität ist seitdem mehr als eine kleine Ecke eingestürzt; auf dem vorliegendem Album "Perpetuum Mobile" ist sie nur noch als schwaches Echo aus einer fernen Zeit vernehmbar. Beziehungsweise als ein schwaches Rauschen: mit Druckluft erzeugte Töne aus allerlei Rohren und Schläuchen dominieren das Klangbild des Openers "Ich Gehe Jetzt". Dabei entstehen durchaus ganz neue und überraschende Klangfarben, die sich allerdings anders als früher sehr harmonisch in das Gesamtbild einfügen. Luftige Klänge aller Art spielen auch im weiteren Verlauf der Platte eine große Rolle...! Nicht umsonst heißt ein Track "Ein Leichtes Leises Säuseln", ein anderer "Ozean Und Brandung". Maßgeblicher Bezugspunkt dieses Sounds ist nicht mehr die Stadt sondern die Natur. Ständig wispert irgendwo ein Wind, pfeift ein Lüftchen und bringt allerlei imaginäres Blattwerk zum Rascheln und Rasseln. Fließend und harmonisch gestalten sich auch die Übergänge zwischen den Stücken, weshalb man die Platte sehr gut am Stück hören kann. Der größte Unterschied zu den alten Neubauten aber sind die hypnotisch, fast trance-artig kreisenden Rhythmen, die kaum noch Brüche aufweisen. Paradebeispiel in dieser Hinsicht ist der Titeltrack, während "Selbstporträt Mit Kater" als einziges Stück klingt wie klopfendes Kopfweh. Muss man also die rhythmischen Umsturzversuche eines FM Einheit vermissen? Nur wenn man von der Idee der permanenten Revolution nicht lassen kann. Für sich genommen nämlich steht das neue Neubauten-Album ziemlich einzigartig da, fast wie ein monolithischer Block, mit nichts anderem vergleichbar. Oder eben wie ein "Perpetuum Mobile", das sich, getrieben von Blixas brüchiger Stimme und Alexander Hackes festem Bass, unendlich um sich selber dreht. Dabei geben Blixa Bargelds Lyriks deutliche Hinweise darauf, wie es nur funktionieren kann: indem es sich um Kritik nicht kümmert und nicht kritisiert, sondern berührungslos, ungebremst und letztlich gleichgültig seine Bahnen zieht.
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FOLK / COUNTRY
Norah Jones: Feels Like Home
Norah Jones, die äh... ja was eigentlich? Singer/Songwriterin? Nicht wirklich, nee. Folkbardin? Auch nicht so ganz. Die äh... singende Songwriterin mit Hang zum folkigen Countrysound?
Als einzige Konstante begleitet sie ein reduziertes Klangkostüm, das ihre - im wahrsten Sinne des Wortes - liebenswürdige Stimme perfekt in Szene setzt.
In der gleichen Besetzung, die auch das Debüt vertonte, gelingen Jones wieder einige kraftvolle und schöne Songs. Wie vor zwei Jahren bewegt sie sich auch 2004 eher auf ruhigem Terrain und wagt nur einmal einen Ausbruch, wenn sie mit Country-Megabusen Dolly Parton "Creepin' In" anstimmt.
Erstaunt darf der Zweifler sein, der mittlerweile knapp 25-Jährigen vor zwei Jahren noch einen Glückstreffer bescheinigte. Mit "Feels Like Home" tritt Norah den Beweis an, dass sie sehr zu Recht Lob erfährt. Zwar hört sich eine musikalische Revolution anders an, aber Räder neu erfinden muss sie beleibe nicht. Eingängige, gefühlsbetonte Lieder schreiben ist ihre Stärke, und da hört man doch gerne hin. Auch wenn Norah Jones insgesamt mit drei Coverversionen am Start ist, bleibt ihr eigenes kreatives stimmliches Potenzial dank so schöner Songs wie dem ruhig dahin zuckelnden Opener "Sunrise" oder der Banjo-Only-Nummer "Humble Me" erwähnenswert. Norah Jones beweist ihre Klasse als Folk-Country-Singer/Songwriterin mit Hang zur reduzierten Instrumentierung. Diese Frau muss eigentlich nix mehr beweisen.
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POP
Juliette: Unique
Natürlich kann man auch bei Juliette nicht vergessen, wie sie ihre Karriere begann: Im Kampf gegen Bohlen, Stein, Bug und Fraser. Musikalisch hat sie sich Gott sei Dank vom DSDS-Einheitsklang verabschiedet und in die Gefilde differenzierterer Stimmen vorgearbeitet. Dabei standen ihr Produzenten zu Seite, die schon mit großen Namen gearbeitet haben: Peter Ries (u.a. *N Sync, Xavier Naidoo) und Pete Martin (Sugababes).
Das auf dem Album vorherrschende Thema Love-Songs erklingt bereits im Opener "I Still Believe". Über einem Bett aus Streichern und schunkelnden Rhythmen sitzt Juliettes Stimme auf einem Thron, darf zeigen, was für ein unglaubliches Volumen sie hat. "From Heart To Heart" setzt eine Liebesgeschichte über einen bouncenden Bass, der zum Mitwippen zwingt. Christian Lohr mit ins Studio genommen. Doch erst mit "Where The Story Begins" und "Only Uh, Uh, ..." geht die Party richtig ab. Zweiterer trägt eindeutig das Händchen des Sugababes-Produzenten, erinnert gar ein wenig an Madonnas elektronische Tracks. Leider floppte der Song in den Charts. Immer wieder beweist Juliette, wie vielschichtig und wandelbar sie ihre Stimme einsetzen kann. Die Fülle ihres Organs arbeitet die Produktion hervorragend aus.
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ALTERNATIV / METAL
Probot: Probot
Also, man wage mal schwer zu bezweifeln, dass sich die Metal-Szene dieses Album so sehnlich herbei gewünscht hat, wie uns das Label weismachen will. Ein das Album den meisten Metallern "erst" mal am Arsch vorbei geht, weil sich wohl die wenigsten darunter Fisch oder Fleisch vorstellen können.
Aber Dave Grohl macht seine Sache auf "Probot" wirklich anständig, soll heißen, er hat die einzelnen Songs den Sängern förmlich auf den Leib geschneidert und kann damit ganz gut punkten.
Bis auf den Gesang und diverse Leadgitarren hat der Kerl auch alles selber eingespielt und sich damit einmal mehr als Allround-Talent etabliert. Die Scheibe kommt absolut ehrlich und ohne Starallüren rüber, wofür schon Namen wie King Diamond, Motörhead, Trouble, Voivod, Cathedral, Soulfly, Venom und vor allem Tom G. Warrior (Celtic Frost) garantieren, die sich für irgendeine halbgare Scheiße bestimmt nicht hergeben. Grohl zeigt sich mit dem Album als intimer Kenner der früheren Metalszene und kann wirklich auf ein paar exzellente Sänger zurückgreifen. Dass die auch allesamt das Angebot, auf dieser Scheibe mitzuwirken, angenommen haben, spricht auch schon für sich. Anstatt den Weg über ein Majorlabel (die sich natürlich um das Album gerissen haben) zu gehen, wählte der (ex Nirvana - Drummer) Foo Fighters-Fronter lieber das kleine Southern Lord Label aus, das seiner Meinung nach den Spirit dieses Outputs besser versteht und sich entsprechend dafür stark macht. Vermutlich läuft die Scheibe mit derart beeindruckendem Staraufgebot aber auch ohne Promotion entsprechend, selbst wenn die Auswahl der einzelnen Sänger natürlich Geschmacksache ist. Empfehlenswert sind aber auf alle Fälle die Songs "Shake Your Blood", "Dictatorsaurus" und "Sweet Dreams". Ob man die Foo Fighters jetzt mag oder nicht, fest steht jedenfalls, dass Dave Grohl in Sachen Metal einen anständigen Background hat und es wirklich versteht, den Spirit der einzelnen Bands einzufangen und zu reproduzieren. Sollte man als Fan zumindest mal gehört haben.
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MUSIK DVD
Frank Zappa: Baby Snakes
Endlich: über zehn Jahre nach Frank Zappas Tod kommt der erste Konzertmitschnitt auf DVD in die Läden. Die Veröffentlichung geht angeblich auf ein Audio-Masterband des Kinofilms von '79 zurück, das kürzlich in Zappas Keller entdeckt und von seinem Sohn Dweezil Zappa digital remastert wurde. Das Ergebnis ist eine Offenbarung! Der 1979 entstandene Kinofilm "Baby Snakes" zeigt eine Show im New Yorker Palladium und Frank Zappa auf dem Höhepunkt seiner Karriere als Unterhaltungskünstler. Allerdings muss auch der Sofa-Gucker erst einmal eine gute Viertelstunde Vorspiel über sich ergehen lassen, bevor die DVD mit "The Poodle Lecture" langsam in das Konzert einsteigt. Die ersten vier Titel zeigen Szenen aus dem Backstage-Bereich und von den Proben sowie eine Knetfiguren-Animation von Bruce Bickford, die '79 einzigartig gewesen sein mag, im Zeitalter der computergenerierten Bilder aber doch recht altbacken wirkt. Immer wieder täuschen diese Eingangsszenen vor, nun werde der Gig endlich losgehen, um dann doch wieder die Geduld auf eine neue Probe zu stellen. Doch spätestens "City Of Tiny Lites" macht alle Qualen vergessen, so intensiv wirft sich Drummer Terry Boizzo in diesen Song, der ihn auf sensationelle Weise featured. Die folgenden 140 Minuten zeigen nicht nur ein grandioses und beeindruckend gefilmtes Konzert, sie könnten Robbie Williams als Lehrmaterial dienen: Wie werde ich der perfekte Entertainer.
"Baby Snakes" illustriert nämlich auf überzeugende Weise die Gebote von Zappas "Conceptual Continuity", als da wären "social commentary, audience participation, eclectic orchestration and spontaneous theatrics". Die gesellschaftskritischen Kommentare treffen in diesem Fall Zappas Label auf eine sehr unfreundliche Weise. Daran nimmt die 'audience' teil, indem sie "fuck ....."-Schilder hochhält, auch darf das Publikum mitsingen, mittanzen und, wenn es weiblich ist, Frank Zappa küssen. Anders als etwa bei einem Robbie Williams scheinen die 'spontanen Spiele' tatsächlich nicht inszeniert zu sein, immer hat man das Gefühl, die Show hätte auch ganz anders verlaufen können. Dass der Konzertfilm auch musikalisch herausragende Versionen von Krachern wie "Disco Boy", "Titties 'n' Beer" oder "Camarillo Brillo" zeigt, macht ihn für jeden Frank Zappa -Fan ohnehin zum Pflichtkauf. Doch wie sagt der Meister so schön und sich selbst entschuldigend? "'Baby Snakes' is a movie about people who do stuff that is NOT NORMAL".
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Text-Quellen: Diverse
13.02.2004 23:21:42 / enzo
Alle Angaben ohne Gewähr
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