News Detail: CD: Top Tipps
POP/ROCK
Robbie Williams: Greatest Hits
Kaum zu glauben. Man hat tatsächlich endlich die Ehre, eine Robbie Williams-Platte zu besprechen. Ist zwar "nur" eine Best of, aber dafür sind alle Hits, die das Entertainer-Herz braucht, darauf chronologisch-erfolgreich sortiert. Am Ende gibt es sogar noch zwei aktuelle Überraschungen. Da kann sich ein anderer Ex-Boygroup-Artist, Mr. Supersoftie Ronan Keating, mal wieder ein Beispiel dran nehmen. Der hat ja kürzlich, nach gerade mal drei Solo-Alben (lächerlich), eine Greatest Hits herausgebracht, die dann auch noch "10 Years Of Hits" hieß! Aha, wohl noch ein paar Boyzone-Klassiker drauf gebrannt. Tolle Wurst, da bekommt man schnell eine Super-Compilation zusammen. - Noch mal Buh!
Sicher hätte Rob auch ein paar Take That-Schmankerl zu seiner "Greatest Hits" dazu gesellen können, aber das hat der Mann aus Stoke-On-Trent nicht nötig. Seine Diskographie zählt sechs Longplayer in knapp sieben Jahren. In dieser verflixten Zeit hat sich der umworbene Teenieschwarm zu einem göttlichen Popmusiker entwickelt, das sieht man ihm nicht nur äußerlich an. Man darf natürlich darüber streiten, ob ein Best of-Album wirklich notwendig ist. Jeder närrische Fan besitzt eh die Platten seines Sexgottes, und die zwei neuen Schmuckstücke kann man sich ab sofort und demnächst als Single besorgen. Ist ja eh nur eine Promo-Aktion der Plattenfirma. So kurz vor Weihnachten ist eine derartige Zusammenstellung mit dem unglaublichen Erfolgsweg eines smarten, verträumten, schüchternen auf seine Art talentierten und very charmanten Engländers der Kassenschlager galore. In jedem Musiktitel steckt eine kleine Anekdote, die jeder Hörer und jede Hörerin für sich erzählen kann. Wenn es nach Mr. Williams gegangen wäre, dann hätte man auf Songs wie "She's The One" oder "Rock DJ" mit Sicherheit verzichten können. Aber die kuschelige Eiskunstlauf-Ballade und der versuchte Rap-Dancer gehören nun mal zu seinen Kassenschlagern. Insgesamt 16 Superhits und zwei, die es noch werden wollen, umfasst die Compilation. Dennoch lehne ,man sich zurück und lausche der Karriere eines jungen Mannes, dessen Drogen- und Alkoholexzesse ihn fast umgebracht hätten. Der jetzt lieber Backstage wassertrinkend Uno spielt und nur auf der Bühne den rotzigen Rock'n'Roller, den sexy Frauenschwarm, den smarten Swing-Frank Sinatra oder den verschmitzten Jung-Entertainer raus lässt. Seufz!
Der Beginn seiner leidenschaftlichen Karriere war "Old Before I Die" (1997). Der erste Song, den er gemeinsam mit Guy Chambers schrieb, und der heute noch die Augen wässert. Für die Stimmung einer gelungenen Party darf der gut gelaunte Rockfetzen "Let Me Entertain You" natürlich nicht fehlen. Hier kreischen die Gitarren, und der Rhythmus fährt dir durch sämtliche Gelenke. Die dramatische Trennung von seinem ehemaligen Songwriter und besten Freund Guy Chambers dürfte sich mittlerweile herum gesprochen haben. Robbie brauchte allerdings nicht lange, einen neuen Jackpop zu ziehen und mit Stephen Duffy ein talentiertes und schon berühmtes Medium auf seine Seite zu bekommen. Duffy, selber als Folkmusiker bekannt, Frontmann der ebenfalls zu empfehlenden Gruppe The Lilac Time und Mitbegründer der Synthie-Popper Duran Duran, bekommt eines Tages Besuch von Robbie Williams, und die zwei verstehen sich auf Anhieb. Gemeinsam tüfteln sie an neuen Songs, und die lassen sich jetzt schon sehr gut hören. "Radio" ist eine glanzvolle Neo-Wave-Hymne, mit der das Freundschaftsduo eine neue Williams-Ära einläutet. Der 80er-Sound à la Human League steht ihm gut. "Listen To The Radio" darf wieder mal als Beweis dafür gelten, dass Mr. Williams ein musikalisches Chamäleon ist und stets für Überraschungen sorgt. Der Robert will nicht länger Robbie sein. Seinen Reifeprozess offenbarte er uns schon mit dem letzten Album "Escapology". Hier trifft man neben den persönlichen Lebenshymnen "Come Undone" und "Feel" auf die bewegende und komplett selbst komponierte Ballade "Nan' Song", die er seiner geliebten Großmutter widmet (Ja, Robbie kann auch Gitarre spielen!). Für das nötige Kribbeln im Bauch sorgt der Brite auch mit seiner zweiten Überraschung auf dieser Greatest Compilation. Bei der Single "Misunderstood", die pünktlich wie der Weihnachtsbraten unterm Tannenbaum liegen wird, merkt man erneut den Songwriter-Wechsel. Eine melodische Umarmung, klassisch mit Streichern untermalt, die sowohl Mädchen, als auch Jungs, Eltern, Oma, Opa, Billy The Kid und Rooney dahinschmelzen lassen. Duffy holt so einiges mehr aus dem Entertainer heraus. Noch mehr Gefühl, mehr Mut zu musikalischen Experimenten und den immer noch teils verborgenen Talenten. Robbie probiert jetzt auch, selber Bass zu spielen, und auch einige "Radio"-Synthie-Parts stammen aus seinen Fingern. In spätestens fünf Jahren bringt Rob ein reines Singer/Songwriter-Album auf den Markt. Doch jetzt bleibt er erst mal der smarte Superstar im tätowierten Kleid, der mit seinem nächsten regulären Longplayer und neuem Helferlein, Stephen Duffy, im übrigen eine ausgesprochen gute Wahl, mit Sicherheit weitere Zuhörer auf sich zieht, so dass selbst alle fucking Independent Heads bald rufen: "Robbie, du bist der Größte"! Kreisch!
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POP/ROCK
Cake: Pressure Chief
1997 waren Cake mit ihrer Coverversion von "I Will Survive" ein Dauerbrenner auf Parties und alternativen Radiostationen. Die freche Umwandlung des Gassenhauers Gloria Gaynors, dem sie das Solo aus Neil Youngs "Down By The River" beifügten, war nur eines der gelungenen Stücke ihres zweiten Albums "Fashion Nugget". Ob fremde oder eigene Lieder: Die nüchterne Stimme John McCreas, seine sarkastischen Texte und die Gitarre Greg Browns bildeten eine explosive Kombination. "Pressure Chief" zeugt sieben Jahre später davon, dass sich die Band gewandelt hat. Brown hat seine Mitstreiter längst verlassen, die Gitarre ist in den Hintergrund getreten. Neben einer Trompete setzen Cake zum ersten Mal auf Keyboards. Das Ergebnis fällt ernüchternd aus: In "Dime", "Waiting" oder "Tougher Than It Is" muten die Arrangements schon fast schlagermäßig an.
McCreas lyrische Kreationen kreisen wie gewohnt um zwischenmenschliche Beziehungen und deren Eigenheiten, legen aber eher Frust als Ironie an den Tag. "No Phone" (oder "no fun"?), "I just wanna be alone today" singt er etwa im zweiten Lied, "Take your economy car and your suitcase, take your psycho little dogs, take it all away" im dritten. "Guitar Man" befasst sich ausnahmsweise mit der Figur des Entertainers, die Coverversion fällt aber zu lasch aus, um ein Zeichen zu setzen.
So sind es lediglich einzelne Songs, die überzeugen können. Der Opener "Wheels" bietet die klassischen Zutaten eines Cake-Liedes: Gitarre, Trompete und eine einprägsame Melodie. "Carbon Monoxide" befasst sich musikalisch nett verpackt mit Umweltverschmutzung. "Too much carbon monoxide for me to bear … where's the air?" dichtet McRea dazu. "She'll Hang The Baskets" handelt von einer beziehungsunfähigen Frau, die immer wieder ausbrechen muss. Das kurze "End Of The Movie" kommt fast ausschließlich mit der Begleitung eines Banjos aus. Natürlich soll es jedem gegönnt sein, sich zu verändern. Was auch für Bands und ihren Sound zutrifft. Leider haben Cake auf "Pressure Chief" eine wichtige Eigenschaft verloren: Die Erzeugung eines unwiderstehlichen Dranges beim Hörer, die Wiederholungstaste zu betätigen. Zwar liefern sie immer noch interessantes Material, stellenweise macht sich aber doch Langeweile breit.
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POP/ROCK
Elliott Smith: From A Basement On The Hill
"Last stop for a resolution, end of the line, is it confusion?" Mit diesen Worten beginnt das letzte Album von Elliott Smith. Treffender hätte es der Folk-Sänger, der letztes Jahr Selbstmord beging, nicht formulieren können. "From A Basement On The Hill" ist eine Ansammlung von kleinen, melancholischen Meisterwerken. Jeder Song steht für sich allein - keine Vergleiche, kein besser oder schlechter, einfach nur ehrliche, geradewegs aus der Seele gespielte Musik.
Das Echo zu Beginn von "Coast To Coast" klingt wirklich so, als sei die Platte in einem "Basement" aufgenommen worden. Düstere, verzerrte Gitarren fügen sich Smiths sanfter und doch eindringlicher Stimme. Ein so heftiger wie gleichzeitig zarter und zerbrechlicher Track. "Let's Get Lost" sowie das anschließende "Pretty (Ugly Before)" verwundern mit simpel-süßen Akustikgitarrenklängen, die tränenschweren Texte sind wohl ironisch zu verstehen. "Don't Go Down" und "Strung Out Again" spielen in der bekannten Elliott Smith-Liga. Langgezerrte, grungige Gitarrenklänge lassen Raum für sanfte und unaufdringliche Stimmeinlagen. Mit "Fond Farewell" erklingt dann mit relaxtem Rhythmus und rein akustischen Melodiebögen einer der vielen Höhepunkte dieser Platte. Der Refrain animiert zum Mitsingen, bevor man sich erinnert, dass es sich hier um eine Smith-Komposition handelt - sehr persönlich, sehr intim, nicht wirklich zur Teilhabe geeignet. Fröhliches Vogel-Gezwitscher begrüßt einen auf "Ostrich & Chirping", bevor der nahtlose Übergang zu meinem absoluten Lieblingstrack ertönt. "Twilight" geht mit den Zeilen "... you don't deserve to be lonely - but those drugs you got won't make you feel better ..." ziemlich tief unter die Haut. Die Melodie - einmal gehört, kriegt man sie nicht mehr aus den Gehirnwindungen. Wie alle Kompositionen weist auch "Twilight" eine dunkle Seite vor, und trotzdem gelingt es Smith immer wieder, eine verspielte, ja schon fast freudige Note unauffällig darunter zu mischen. Tatsächlich klingt die hier vorliegende CD über weite Strecken wie ein Abschiedsalbum. Eine leicht depressive Ader vereint die Songs, bestimmt kein Soundtrack für ein nettes Beisammensein. Aber kennen wir das nicht schon von früheren Smith-Platten? Der Unterschied ist, dass wir hier wissen, dass sich Smith gegen Ende der Aufnahmen das Leben nahm. Produzent Rob Schnapf und Elliotts Ex-Freundin Joanna Bolme stellten das Werk fertig. Wäre der sensible Songwriter noch am Leben, würden die Songs dann anders klingen? Ich glaube nicht. "From A Basement On The Hill" ist es eine wundervolle, bitter-süße Platte, aus der man den Gefühlszustand des Künstlers nicht deutlich heraus hören kann. Eindeutig ist aber, dass Elliott Smith sich in musikalischer Würde von dieser Welt verabschiedet hat.
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HARD ROCK / ALTERNATIV
Frank Black Francis: Frank Black Francis (2 CD)
Lockt eine neue Platte vom Pixies-Kopf Frank Black eigentlich noch jemanden außer den Kollegen Friedrich und Schade hinter dem Ofen hervor? Die ehrliche Antwort: Nein. Auch wenn der schwarze Frank in den Anfängen seiner Solo-Karriere durchaus große Hits aufgefahren hat, so blieb er mit den späteren Alben doch meistens im Mittelmaß mit Pixies-Bonus hängen.
Mit "Frankblackfrancis" schafft er den Sprung aus er Mittelmäßigkeit heraus natürlich auch wieder nicht. Eher sollte hier ein ganz großer Aufkleber mit der Aufschrift: "File under: 'Für Fans'" auf dem Booklet kleben, denn nicht ein neuer Song ist auf den zwei CDs zu finden.
Dass Black eine Doppel-CD releast, wundert einen bei seinem jährlichen Output ja auch nicht mehr. Wenigstens gibt es hier, wie schon im Jahre 2002, als er zwei Platten zur gleichen Zeit veröffentlichte, einen gravierenden Unterschied zwischen den Scheiben. Disk 1 besteht aus Demos, die Black kurz vor den Aufnahmen zum Pixies-Klassiker "Come On Pilgrim" in einem kleinen Bostoner Studio fabrizierte. Ganz alleine schrammelt er sich dort einen ab und jault die alten Pixies-Songs. Was seine ehemalige Band ausmachte, dieses Kraftvolle im Pop der leichten Melodien, will sich da leider nur selten (z.B. in der großartigen Version von "Break My Body") einstellen. Die Songs klingen eher etwas nackt und verloren.
Aber Frank Black wäre nicht Frank Black, wenn er den Karren nicht doch noch irgendwie aus dem Dreck ziehen könnte. Auf CD 2 interpretiert er die alten Songs mit Hilfe der Two Tale Boys neu, und da blinkert ganz hell der eine oder andere Schatz hindurch. Und das, obwohl alle Songs durchgehend düster instrumentiert sind, was für Pixies-Fans ja ein durchaus ungewohnter Ansatz sein dürfte. Äußerst spärlich ist die Instrumentierung und hält sich meistens leise zurück. Tonangebend ist Blacks quietschige Stimme, die Klassiker wie "Where Is My Mind" oder "Monkey Gone To Heaven" zwei- bis dreimal langsamer als im Original singt und sie vom feurigen Indie-Hit zum schleppenden Tragiker umgestaltet. Black singt dabei so beständig und klar, wie man wohl nur mit Vierzig und Bierbauch klingen kann. Sein Mitstreiter-Duo musiziert dazu in einer Weise, wie es Calexico gefallen würde: die Trompeten schreien nach Sargtragen in Tombstone, die Gitarren sind so karg wie die Wüste. Gemeinsam klingt das wie ein guter alter Pixies-Whiskey, der in Ruhe und mit Bedacht getrunken wird. Den Fans werden sicherlich die Häarchen zu Berge stehen, wenn "Velouria" zum hauchzarten Kuschel-Song wird oder "The Holiday Song" plötzlich beginnt zu swingen. Pixies- und Frank Black-Neueinsteiger werden aber sicherlich öfters den Kopf schütteln.
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SOUNDTRACK / TRIPHOP
Massive Attack: Danny The Dog
Massive Attack machen also Filmmusik für Luc Besson. Da darf sich jeder seinen Teil dazu denken. Der Franzose hat in der Vergangenheit ja noch nichts wirklich Gehaltvolles abgeliefert, vom hervorragenden "Leon Der Profi" einmal abgesehen. Außer halbgarem Science Fiction Popcorn-Kino ("Das Fünfte Element") und schmalzigen Meeressäugergeschichten ("Im Rausch Der Tiefe") kam aus der Ecke bislang noch nichts, was einen vom Hocker hätte reißen können.
Jetzt macht sich der überschätzte Regisseur daran, einen Stoff in die Kinos zu bringen, der doch stark an die Geschichte des Kaspar Hauser erinnert. Und weil jeder Filmemacher, der heutzutage etwas auf sich hält, mindestens einmal einen Martial Arts-Schinken gedreht haben muss, übernimmt der unsägliche Jet Li die Hauptrolle. Dass Besson Massive Attack für den Soundtrack gewinnen konnte, will nichts Gutes verheißen und verwirrt, denn bislang hatte die Bristol Connection ein waches Auge darauf, dass ihr Name nicht mit semi-ambitioniertem Künstlerdasein in Verbindung gebracht werden konnte. Wer ein Massive Attack-Album mit regulären Songs erwartet, glotzt bei "Danny The Dog" ziemlich in die Röhre. Kaum einer der 21 Tracks geht als vollwertiger Massive-Tune durch, meist pendelt sich die Spielzeit bei ungefähr zwei Minuten ein. Del Naja und Davidge verlegen sich darauf, wie es sich für Filmmusik gehört, Szenen mit Musik zu unterlegen. Die Floskel 'atmosphärisch dicht' darf ruhigen Gewissens bemüht werden, ruhige, oft mit Streicher-Arrangements umgesetzte Klang-Schnipsel prägen das Bild.
Nur bedingt spannend klingt der Soundtrack in seiner Gesamtheit. Ein paar gute Skizzen würden sich - entsprechend weiter entwickelt - auf einem normalen MA-Album gut machen und hätten "100th Window" auch gut zu Gesicht gestanden. Das aufpeitschende "Atta Boy" (leider auch nur eineinhalb Minuten lang) und die rhythmische Blutinwallungbringmaschine von "One Thought At A Time" sind aller Ehren Wert. Zu oft driften die Klangspielereien aber in Pfade ab, die Cafe Del Mar und Konsorten schon zu oft breit getrampelt haben; Filmmusik eben.
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DANCE
Groove Armada: The Best Of
Eine Groove Armada setzt sich heutzutage meist aus Samplern, Synthies und Sequenzern zusammen. Die große Kunst besteht nun darin, den Maschinen Leben respektive Groove einzuhauchen. Dass sich Tom Findlay und Andy Cato darauf seit einigen Alben verstehen, bemerkte nicht nur die Werbeindustrie. Ob Dub, Lounge, Trip Hop, Big Beat, Rock, Dancefloor oder Funk - das britische Duo ist in vielen Stilen zuhause. Der House-Dub-Track "Superstylin'" eröffnet mit Four to the floor-Beat für Groove Armada-Verhältnisse eher ungewohnt. Anders ihr erster Chartbreaker, der Big Beat-Clubber "If Everybody Looked The Same", "I See You Baby" im Fatboy Slim-Radio Edit oder "At The River": der typische Armada-Groove hat meist gebrochenen Charakter. Das früheste Stück "At The River" (1997) mit seiner smoothen Posaune flowt ähnlich zwischen Lounge und melodischem Trip Hop. Unaufgeregt und funky könnte "My Friend" fast ewig weiter meandern. Weniger rund produziert, dafür mit kantigen Samples und coolem Bass ausgestattet, klingt das unveröffentlichte "All Of Me". Die vielleicht beste Armada-Nummer, "Purple Haze", basiert auf einem aufpeitschenden Status Quo-Riff. Und man sollte es kaum glauben, aber Francis Rossi und Co. machten anno 1970 dicken Rocksound. Zwischen Jam-Atmosphäre und Elektro rockt auch "Madder". Das relaxte, funky "Chicago" sowie das mit Streichern und Klavier versehene "Easy" lassen sich wieder besser in ein Dance-Set integrieren. Die beiden Balladen "Think Twice" und "Little By Little" featuren die warmen Stimmen Neneh Cherrys bzw. des US-Singer/Songwriters Richie Havens. "Inside My Mind" (Blue Skies)" lässt den Hörer acht Minuten lang in loungigem Trip Hop versinken, bevor "But I Feel Good" mit düsteren Strophen und happy Refrain im Dub/Reggae-Style abschließt. Groove Armada bewegen sich immer stilsicher durch ihr partytaugliches Stil-Potpourri. Die Produktionsweise ähnelt zwar der von Fatboy Slim, Samples und Loops kommen aber etwas weniger cheesy daher. Wer die regulären Platten schon besitzt, weiche lieber auf "The Best Of - Live At Brixton" aus. Die demnächst erscheinende DVD enthält neben dem Live-Gig alle Videos sowie exklusives "Behind The Scenes"-Material.
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POP/ROCK / SYNTHIEPOP
Jean Michael Jarre: Aero (DVD & CD)
Jean Michel Jarre hat ein Gespür für das Epische, das Dramatische und nicht zuletzt für Qualität. Mit "Aero" konzipiert er zum ersten Mal ein Album, das speziell auf Raumklang zugeschnitten ist. Die Armen, die sich noch kein Heimkino-Bombast ins Wohnzimmer stellen konnten, hat er mit einer reinen Audio-CD bedacht, die jedoch im Vergleich zur mitgelieferten DVD ungefähr so flott daher kommt, wie ein neuer S-Klasse Benz neben einem Gogomobil. Nicht dass das Gogo nicht auch seinen Charme hätte, aber Sinn und Zweck dieser Disc ist schließlich die sinnliche Wahrnehmung des Genusses in der Mitte der Satelliten-Speaker. Was eine 'richtige' DVD sein möchte, hat natürlich auch seine eigene Video-Spur. Diese besteht auf "Aero" jedoch aus nur einem Motiv, nämlich dem Augenpaar der bezaubernden Anne Perillaud, die 1990 in ihrer Rolle als Geheimagentin Nikita überzeugen konnte. Die Augenbewegungen sind ohne Schnitt aufgenommen und zeigen die Dame, wie sie auf die verschiedenen Sound-Effekte reagiert, wenn zum Beispiel nacheinander Streichhölzer entzündet werden, und das dazugehörige Geräusch auf allen Satelliten-Boxen erklingt. Vom Cover glotzt uns jedoch Jarre selbst an, der Aero zu einer Werkschau alter Stücke mit einigen neuen Elementen aufpumpt. Es ist ihm mittlerweile zur lieben Gewohnheit geworden, seine eigenen Klanggebilde zu remixen, bzw. remixen lassen, sie fortzuführen, und so ist es nicht allzu verwunderlich, dass er "Aero" lieber mit seinen Klassikern füllt, als ein komplett mit Neukompositionen bestücktes Album zu veröffentlichen. Die Qualität der Aufnahmen beeindrucken von Beginn an,. Einziger Makel: aufstehen ist nicht, denn sonst verfälscht sich der Sound. Und wer hat heutzutage noch die Muße, über eine Stunde auf einem Fleck zu verharren? Hoffentlich bald mehr, denn es lohnt sich (eventuell mit einem Glas gutem Wein) in den Jarre-Kosmos einzutauchen.
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VOLKSMUSIK / COMPILATIONS/SAMPLER
Verschiedene: S'Bescht Ländler Album Wo's Git
Die besten Ländler-Songs jetzt auf einem Album. Eine Sammlung der letzten Jahre, die wichtigsten, die schönsten, die bekanntesten - kurzum die Compilation die jede/r wirklich braucht! Ausgewählt von der Redaktion Volksmusik/Schweizer Radio DRS1
Songs, die die schweizer Volksmusik geprägt haben. Musik, die diverse Generationen von Musikern und Musikhörern beeinflusst, inspiriert und begleitet hat.
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POP/ROCK / DANCE
Gabin: Mr. Freedom
Filippo Clary und Max Bottini, alias GABIN, haben seit ihrem Riesenhit ´Doo Uap Doo Uap Doo Uap´ vor zwei Jahren, an verschiedenen Projekten mitgewirkt. Zum Beispiel dem Peggy Lee Tribute Album, dem Album von Blue Note-Künstler Marc Moulin sowie der Pink Panther-Compilation. Nun erscheint mit ´Mr. Freedom´ ihr zweites Werk in einem neuen Gewand. Zum einen arbeiteten sie wieder mit Elementen aus dem Jazz-Bereich doch hinzu kamen neu Soul und Blues und die Stimmen verschiedener Gastsänger, wie Edwyn Collins oder Dee Dee Bridgewater.
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MUSIK DVD
Ramones: We're Outta Here
Ja, nu isses aber dann auch mal gut, dachte ich so bei mir, als mit "We're Outta Here" nach der "Raw"-DVD vom letzten Monat schon wieder ein Ramones-Mitschnitt in die Redaktion flatterte. Der kürzliche Tod des Gitarristen Johnny Ramone scheint sich ja wieder prächtig auf's Geschäft auszuwirken, was andererseits bei einer Band wie den Ramones nicht weiter bedauerlich ist (höchstens, dass sie die Kohle sicher gerne zu Lebzeiten verprasst hätten). Nach außen hin als reines Livedokument gekennzeichnet, verbirgt sich dann doch die ein oder andere Überraschung auf "We're Outta Here". Der Titel spielt auf das Abschiedskonzert der Truppe an, von jenem '96er Gig in L.A. stammen aber nicht alle Songs. Vielmehr ist der zweistündige Film eine schön aufbereitete Dokumentation über die Punkrock-Legende von Clip-Regisseur Kevin Kerslake (Nirvana - "Come As You Are"), bei der zahlreiche Musiker zu Wort kommen.
Aus dem engen NY-Zirkel stammen die Ramones-Fans der Talking Heads (nicht dabei: David Byrne) und Blondie, auch Horror-Metaller Rob Zombie schwärmt in höchsten Tönen über Joey und Co. und reiht sich damit in die riesige Fangemeinde ein, die u.a. noch Experimentalfilmer und Musiker Vincent Gallo, Dead Kennedys-Sänger Jello Biafra und natürlich Lemmy Mottenkopf Kilmister (Motörhead) umfasst. Letzterer war natürlich auch auf dem Abschlusskonzert der Truppe in Los Angeles mit dabei und hilft Joey beim Klassiker "R.A.M.O.N.E.S." aus, einem Song, der auch aus Motörhead-Livegigs kaum mehr wegzudenken ist. Pearl Jams Eddie Vedder kommt über Backgroundgesang hingegen nicht hinaus, während der damals noch als Soundgarden-Sänger tätige Chris Cornell in einer schönen Backstage-Szene Ramones-Drummer Marky beim Warm-Drumming beobachtet. Regisseur Jim Jarmusch, der von sich behauptet, seinen Mut zur Filmerei maßgeblich durch die von den Ramones geprägte Kunstform der Simplizität erlangt zu haben, preist die Band vor allem dafür, dass sie Texte für eine Jugend schrieb, deren Alltag sich maßgeblich um White Castle Burger und B-Movies drehte. Jene Teenager könnten vielleicht auch in kaputte TV-Sendungen wie die Uncle Floyd Show reingezappt haben, wo sich der Moderator für keinen noch so lauen Scherz zu schade ist. Schön an den auf "We're Outta Here" vorgestellten Nostalgie-Szenen ist vor allem, dass nicht auf diffuse Homerecording-Aufnahmen zurück gegriffen wurde, bei denen man kein Wort versteht (wie allzu oft auf der "Raw"-DVD), sondern zumeist auf sinnvolle Ausschnitte. Ein Highlight ist der qualitativ hochwertige Auftritt im Januar 1975 mit dem Song "Loudmouth" und einem Joey Ramone, dem die Matte erst noch richtig ins Gesicht wachsen muss. Als Krönung ist ein Ausschnitt der Simpsons-Folge "Happy Birthday To Mr. Burns" auf der DVD zu sehen, in der die Ramones mit einem Kurzauftritt im Atomkraftwerk glänzen. Und wer kann das schon von sich behaupten?
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Text-Quellen: Diverse
08.12.2004 19:39:05 / enzo
Alle Angaben ohne Gewähr
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