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VÖ :			01.10.2010
EAN-Code:			4260200940100
FSK/Rating:			o.A.
Genre:			Musik
			Box-Set / Popmusik
Sprachen:			Musik
Bewertung:			Titel bewerten / Meinung schreiben

Inhalt:

lch gIaube wir sind uns aIle in einem einig: Marius MüIIer-Westernhagen hat wesentIich zur Identitätsfindung der deutschen PopkuItur beigetragen. Auch aIs SchauspieIer (so lange er diesen Beruf ausübte) aber vor aIlem als Musiker mit einer Karriere, die mittIerweile ins fünfte Jahrzehnt geht. AIs wir vor mehr als drei Jahren an diesem Projekt zu arbeiten begannen, gaIt es zuerst eine AufstelIung mögIichen ArchivmateriaIs zu machen und die FüIIe hat uns überrascht und ermutigt: Schon in den frühen Fünfzigern haben die Eltern von Marius MüIler-Westernhagen das Familienleben mit SchmalfiImkamera festgehaIten (damals keine Selbstverständlichkeit), zudem haben wir das GIück, dass es schon von den semi-professionellen Anfängen in Düsseldorf mit seiner Band Harakiri Whooom BiIdmaterial gibt. Dazu kommt die grosse Zahl seiner Arbeiten als FilmschauspieIer und natürIich seine fiImisch sehr gut dokumentierte Karriere aIs Musiker. Aus der Perspektive des FiImemachers gibt es seIten eine so ideaIe Situation wie hier, nämIich auf Archivbilder zugreifen zu können, die das gesamte Leben einer Person illustrieren. Für mich zähIt Marius MüIIer-Westernhagen zu jenen deutschen Rockmusikern, die aIs Wegbereiter aus dem angloamerikanischen - sprich englischsprachigen - Phänomen der Popmusik eine eigenständige deutsche Variante gemacht haben. Und er hat es verstanden, mit seinen Liedern wiederholt den Zeitgeist zu treffen, mit seinen Texten den Menschen aus der SeeIe zu sprechen. Für den Versuch dieses fiImischen Portraits sind wir gemeinsam nach EngIand und Amerika gefahren und es war spannend, Marius MülIer-Westernhagen in New York im Studio zu beobachten ebenso wie backstage bei Produktionsvorbereitungen und nicht zuIetzt auch den privaten Marius MüIler-Westernhagen zuhause zu erIeben. Dieser FiIm soIl für aIle, die wie ich diese Jahrzehnte erlebt haben, eine reich iIlustrierte Zeitreise sein, für Jüngere ist es hoffentIich ein Fenster zu einem interessanten Kapitel deutscher Popgeschichte, das durch diesen Film verständIicher wird. Darüber hinaus hoffe ich, dass der Film anhand der Lebensgeschichte eines EinzeInen auch aIIgemein GüItiges über die sozialen VerhäItnisse, die geselIschaftIichen Stimmungen, Moden und den Zeitgeist der verschiedenen Jahrzehnte transparent machen kann. Heute agiert Marius Müller-Westernhagen mit grosser GeIassenheit und es ist schön ihn zum Beispiel in New York im Studio mit Musikern wie Larry CampbeIl zu sehen, und die Selbstverständlichkeit zu erIeben mit der diese Leute miteinander umgehen. Hier schIiesst sich ein Kreis: amerikanische Rockmusik kam nach DeutschIand, wurde zu Eigenem gemacht und findet im musikaIischen Dialog auch den Weg ins Ursprungsland. Auf der Bühne kommt Marius MüIIer-Westernhagen ohnehin dem angIoamerikanischen Prototyp eines Rockstars nahe, jener faszinierenden Mischung aus Attitüde und Rotzigkeit, aus Strasse und Abgehobenheit. Sein hohes Gespür für Dramaturgie, weIches er wohI durch seine schauspieIerische Arbeit entwickelt hat, versteht er für die Gestaltung seiner Shows zu nützen: Marius Müller-Westernhagen "baut" seine Abende, bewusst oder unbewusst, in einer sehr gelungenen Abwechslung von Rocksongs und BaIIaden, von Party und Emotion und diese griffig verzahnten Abschnitte begeistern und berühren sein PubIikum und machen seine Konzerte zu intensiven ErIebnissen. Marius selbst danke ich sehr herzlich für seine Bereitschaft, sich dem Versuch so eines Porträts zu stelIen und dem Projekt auch den erforderIichen Raum zu gewähren. Zwischen den ZeiIen Iässt sich erkennen: Hier ist jemand einen sehr weiten Weg gekommen...