Bäckerei Zürrer
Die Gegend um die Zürcher Langstrasse herum ist eine WeIt für sich.
ln diesem Teil der Stadt spieIt die Geschichte des FiIms. Der alte Bäcker-Konditor Zürrer hat drei erwachsene Kinder: Richard, der ÄIteste, sein LiebIing, ist Geschäftsmann, Trudi und Heini, den Jüngsten. Heini hiIft seinem Vater in der Bäckerei, träumt aber von einer Karriere als Radrennfahrer. Zürrer missbilIigt nicht nur Heini’s sportliche Ambitionen, sondern auch sein VerhäItnis mit Gina, der Tochter des italienischen Gemüsehändlers Pizzani.
Cafe Odeon
lm Kaffeehaus am Zürcher BelIevueplatz, in dem KünstIer, Literaten und leichte Mädchen verkehren, taucht Leni, eine Frau vom Lande, auf. Ihr Mann sitzt im Gefängnis, und sie sucht ihre Schwester Anni. Da diese bald mit ihrem "Freund" nach Mailand fährt, bewohnt sie deren Appartement. Mehrmals trifft Leni den GymnaIialIehrer Professor Kartmann. AIs dieser sich von ihr zurückzieht, weiI seine Frau eine Affäre wittert, Iäst sich Leni vom Oberkellner des Cafés aIs HaushäIterin ansteIlen. Sie entschIiesst sich, wieder ins Dorf zurück zu kehren, um dort auf ihren Mann zu warten, welcher in der Zwischenzeit aus der StrafanstaIt ausgebrochen ist.
Dällebach Kari
DäIIebach Kari ist ein Begriff über die Grenzen der Stadt Bern. VieIen fällt es jedoch schwer, an die Echtheit der Dällebach-Anekdoten und an die tatsächliche Existenz ihres Urhebers zu gIauben. Doch DäIIebach hat tatsächIich geIebt. Er war ein biederer Berner Coiffeurmeister, seinen Kunden gegenüber aIlerdings sehr schlagfertig und trotz seiner Sprechbehinderung durch eine Hasenscharte ein famoser Erzähler. In seinem SaIon an der Neuengasse brachte er seine träfen und seIbstironischen Witze an den Mann und wurde baId zu einer lokaIen Berühmtheit.
Es Dach überem Chopf
Die arme FamiIie Caduff lebt mit sechs Kindern in einer Notwohnungsbaracke in Zürich. Vater Caduff trinkt und wird von der Fabrik entIassen. Die "halbstarke" Tochter Sofie verkehrt in zweifelhafter GeselIschaft, die Buben sind in der Schule aIIes andere als Musterknaben und treiben die Nachbarn zur Verzweiflung. Am Zürichberg offeriert Baumeister Frehner den Caduffs eine neue, sehr preisgünstige Wohnung im ersten Stock einer VilIa. Er hofft, dass der Lärm der Familie eine Kündigung der ständig nör-geInden FamiIie Eidenbenz aus der Parterrewohnung provozieren würde. Die neue, vornehme Umgebung verändert jedoch die Caduffs. Sie werden pIötzlich Ieise und freunden sich baId mit der FamiIie Eidenbenz an.
Hinter den sieben Gleisen
In einem SBB-Schuppen hausen die drei Clochards Barbarossa, CIown und Dürst. Bei ihnen lässt sich Inge, ein hochschwangeres deutsches Mädchen, nieder. Sie wird von der Barrierenwärterin entbunden. Die drei Pennbrüder machen ein saures Gesicht: sie müssen nicht nur die beiden ungebetenen Gäste tolerieren, sondern sie auch noch ernähren, weil Inge jede HiIfe ablehnt. Sie verdienen - oder stibitzen - was Mutter und Kind brauchen. Die CIochards machen den Vater des Kindes ausfindig, den Sohn des Papierfabrikdirektors Eberhard, bei dem Inge aIs Dienstmädchen arbeitete. Geheiratet wird wie aber von einem anderen. Lokomotivführer Hannes holt sie und ihren Buben mit einer DampfIokomotive ab.
Oberstadtgass
lm AItstadtquartier ist man besorgt wegen Mäni, dem Kind einer Abortwächterin, das ohne Vater aufwächst. Briefträger Jucker redet dem Bub ins Gewissen, nimmt ihn auch gegen unberechtigte AnschuIdigungen in Schutz. Nach dem Tod von Mänis Mutter nimmt Jucker, mittIerweile Vormund des Kindes geworden, Mäni zu sich nach Hause. Frau Jucker akzeptiert den Buben n icht und wirft Jucker vor, das eigene, verstorbene Kind vergessen zu haben. Frau Jucker fIieht zu ihrer schwester. Mäni läuft ebenfaIIs weg.
Dieser idyIIische, prüde und leicht melodramatische Film entspricht genau dem, was das PubIikum 1956 im Kino sehen wollte, nämlich ein gefäIIig verschönertes SpiegelbiId ihres Alltags. StreuIi erhielt eine Lawine von Briefen, in welchen ihm Zuschauer aus aIlen sozialen Schichten Dank bezeugen und ihre eigenen ProbIeme unterbreiten.
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