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Matisse
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(Buch) |
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Auch wenn
Henri Matisse
(1869-1954) als zentrale Gestalt des kurzlebigen
Fauvismus
gilt, war er doch ein Einzelgänger, der auf seiner lebenslangen
Suche nach dekorativer Formvereinfachung und der perfekten Synthese
von Linie und Farbe diverse Stile ausprobierte. So griff er nach seiner fauvistischen Phase Anregungen durch den Kubismus auf oder durch die sogenannte primitive Kunst. Er integrierte in seine Arbeiten Eindrücke, die er auf seinen
Reisen in den Orient und nach Polynesien
gesammelt hatte, und beschränkte seinen Einfallsreichtum nicht nur auf die flache Leinwand: Er schuf auch
Glasfenster, Wandgemälde, Bühnenbilder und Kostüme, Buchillustrationen und Skulpturen aus Bronze, Keramik und Ton
.
Durch zunehmend flächig-dekorativen und ornamentalen Einsatz gab er der Farbe ein eigenständiges Dasein und wurde zum Vorbild für alle, die nach neuen Wegen
jenseits der Abbildhaftigkeit und Raumillusion
suchten. Einen letzten Höhepunkt erreichte seine Kunst, als er im Alter krankheitsbedingt nicht mehr malen konnte und sich dem Scherenschnitt zuwandte. Es entstanden
farbenfrohe Collagen aus mit Gouachefarben bestrichenem Papier, beschwingte Improvisationen aus Farbe und Rhythmus
, von denen 20 im Jahr 1947 unter dem Titel
Jazz
als Künstlerbuch erschienen,
eines der wichtigsten Künstlerbücher des 20. Jahrhunderts
, Summe und Krönung einer abenteuerlichen Lebensreise.
Dieser Band zeichnet einen künstlerischen Werdegang nach, der, ausgehend vom Neoimpressionismus und Fauvismus, über immer radikalere Formvereinfachung letztlich den Weg zur reinen Farbfeldmalerei eröffnete. Er lädt ein, sich intensiver mit einem Künstler zu beschäftigen, dessen Einfluss auf die Moderne kaum zu überschätzen ist.
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