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R
& B / DANCE
Mit "Mamani"
legte Joy
Denalane 2002 den Grundstein ihres Erfolges. Knapp 4
Jahre später ist sie bereit, ihren Ruf als ‚Queen
of German Soul’ über die Grenzen des deutschsprachigen
Raums hinaus zu tragen. So steht der Albumtitel Born & Raised
für Joys Weiterentwicklung als Frau und Künstlerin
und den Aufbruch zu neuen Horizonten, der nicht zuletzt mit
ihrem Beitrag auf dem von Kanye West produzierten Remix von
Commons "GO" im letzten Jahr zu erahnen war. Wiederum
hat Ehemann und Produzent Max
Herre Joy auf diesem Weg begleitet.
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TRACKLIST: |
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Auszug
aus der Trackilist: |
1. |
Change |
2. |
Let Go |
3. |
Be Real |
4. |
Heaven Or HeIl |
5. |
One Million |
6. |
For The Lov |
7. |
7 Year Itch |
8. |
Caught Up |
9. |
Stranger In This Land |
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POP
/ ROCK
Jane's
Addiction ohne Perry Farrell - eigentlich kaum vorstellbar.
Davon waren die ehemaligen Mitglieder der kalifornischen Kultband
Dave Navarro (g), Stephen Perkins (dr) und Chris Chaney (b)
überzeugt als sie - zunächst ohne große Erwartungen
-
The Panic Channel gründeten. Mittlerweile hat
sich das Projekt zu einer ambitionierten Band entwickelt, die
mit hinreißenden Songs wie "Why Cry" locker
die Charts anpeilt. Dass die erste Single der neuen Supergroup
und weitere Titel ihres Debütalbums "One" ganz
anders klingen als alles, was die drei Vollblutmusiker bislang
kreiert haben, sei es mit den Red
Hot Chili Peppers (Navarro), mit Porno
For Pyros (Perkins) oder mit Alanis
Morissette (Chaney), liegt zu einem guten Teil an Steve
Isaacs, einem Ex-MTV-VJ und unglaublich talentierten Sänger
und Gitarristen, der bei
The Panic Channel die Rolle des Frontmanns übernommen
hat.
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TRACKLIST: |
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Auszug
aus der Trackilist: |
1. |
Teahouse Of Spirits |
2. |
Blue Bruises |
3. |
Bloody Mary |
4. |
Why Cry |
5. |
Awake |
6. |
Left To Loose |
7. |
She Won't Last |
8. |
Said You'd Be |
9. |
Outsider |
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POP
Der Countdown
zu einem der wohl spektakulärsten Comebacks des Jahres
2006 läuft: Kim
Wilde meldet sich zurück. Exakt 25 Jahre nach ihrem
sensationellen Hit-Debüt "Kids In America" legt
die noch immer wahnsinnig beliebte Popsängerin ein neues
Studiowerk vor: "Never Say Never" (VÖ: 08.09.)
ist ihr erstes Album seit mehr als zehn Jahren. Uwe Fahrenkrog-Petersen,
Produzent von Nena,
hat für die künstlerische Reaktivierung des blonden
Wildfangs die Weichen gestellt. Das neue Album bietet die perfekte
Balance aus 5 brillianten Neueinspielungen ihrer Evergreens
(inklusive eines Duetts mit Nena)
und 8 brandneue Songs, welche eindrucksvoll demonstrieren, dass
Kim
Wilde an Klasse, Reife und Souveränität hinzugewonnen
hat. Die ersten Feedbacks sind überwältigend und zeigen
eindrucksvoll, dass Kim
Wilde nach wie vor eine der beliebtesten Sängerinnen
im Pop-Business ist.
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TRACKLIST: |
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Auszug
aus der Trackilist: |
1. |
Perfect GirI |
2. |
You Came |
3. |
Together We Belong |
4. |
Forgive Me |
5. |
Four Letter Word |
6. |
You Keep Me Hanginn On |
7. |
Baby Obey Me |
8. |
Kids In America |
9. |
I Fly |
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LATIN / COMPILATION
Petrol
Records präsentiert Cuba?s Next Generation. Buena
Vista Social Club war gestern. Ex-INXS
Manager Chris Murphy holt den Reggaeton, Kubas Sound der Stunde
auf eine sensationelle CD. Santiago de Cuba. Havanna ist weit.
Hier ist nichts vom morbiden Charme der Hauptstadt zu spüren.
Und L.A. oder New York? Lichtjahre entfernt! Gepimpte Limos,
fette Klunker, dicke Hosen und plastinierte Chicks? Fehlanzeige.
Das Leben in Santiago de Cuba ist kein Daddy
Yankee-Video. Dafür ist der Vibe der Straße
mit Händen zu greifen. Hier schlägt das Herz des wahren
Reggaeton. In den Hinterhöfen und Heimstudios von Santiago
de Cuba entstehen die derzeit aufregendsten Grooves der Karibik.
Mit ihrer unerhörten Mischung aus Dancehall, HipHop, Salsa,
Pop und Weltmusik übernehmen Castros aufmüpfige Kinder
das Ruder. Von den staatlichen Sittenwächtern argwöhnisch
beäugt, mischen Reggaeton-Pioniere wie Candyman treibende
jamaikanische Bass-Riddims mit unverfrorenen Texten. Deshalb
steht der Zuckermann auf der schwarzen Liste. Radio. Discos.
Schulen - überall sind seine Tracks tabu. Aber auf Linie
bringen lässt sich die Szene längst nicht mehr. Kubas
Kids lieben den Style des Undergrounds. Es ist an der Zeit,
dass auch die Welt vom nächsten großen Ding erfährt.
"Reggaeton: The Cuban Revolucion" interpretiert World
Music völlig neu. Keine Panflöten in deutschen Fußgängerzonen,
sondern den frischen Sound Kubas auf Tournee um den Globus.
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TRACKLIST: |
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Auszug
aus der Trackilist: |
1. |
Children Of The Revolucion |
2. |
Guapo |
3. |
Chinito |
4. |
EI Toque |
5. |
Move Your Body |
6. |
Come & Get lt |
7. |
Ojos Que No Ven |
8. |
Esta Negro |
9. |
En Candela |
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POP
/ ROCK
Zwei
Jahre sind vergangen seitdem die "Veils"
mit "The Runaway Found" debütierten und sie gerne
mit Bands wie "Starsailor"
und "The
Verve" verglichen wurden. Nun hat Finn Andrews die
Band neu formiert und in der vertrauten Umgebung Neuseelands die
Songs für das neue Album "Nux Vomica" geschrieben:
zehn Songs, die sich zu einem kompakten, atmosphärisch stimmigen
Gesamtwerk verbinden - gleichzeitig aber so viele Facetten haben,
dass die Ohren am Lautsprecher kleben wollen, um ja nichts zu
verpassen.
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TRACKLIST: |
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Derzeit
keine weiteren Infos |
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POP
/ ROCK
Thea
Gilmore ist knapp 27 Jahre alt und veröffentlicht
schon ihr fünftes reguläres Studioalbum, mit gerade
mal 19 Jahren veröffentlichte sie ihr Debutalbum "Burning
Dorothy". Blues, Akustikfolk, Rock - Thea
Gilmore schöpft aus allen Quellen. Das vorliegende
neue Studioalbum Harpo's Ghost wurde von Nigel Stonier produziert
und von Steve Evans gemischt (einigen noch gut + von Robert
Plant's letztem Album "Mighty ReArranger"
im Gedächtnis).
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TRACKLIST: |
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Auszug
aus der Trackilist: |
1. |
GambIer |
2. |
Everybody's Numb |
3. |
Red White And BIack |
4. |
CaII Me Your DarIing |
5. |
We BuiIt A Monster |
6. |
List |
7. |
Going Down |
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Jetzt
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BLUES
/ JAZZ
Die legendäre
The Blues Band - NEU bei Pepper Cake mit ihrem Tribute
an Ray
Charles!! ”Thank You Brother Ray for showing us
the way” singt Paul Jones und gibt damit die Intention dieses
Albums wieder. The Blues Band um Frontmann, Leadsänger und
Mundharmonika-Spieler Paul Jones (Ex- Manfred
Mann Band), ehrt mit ihrem neuen Album einen ganz großen
der Musik – den 2004 Ray
Charles. 15 großartige Songs, die Ray
Charles weltberühmt machte und Musiker weltweit beeinflußten,
spielt die Band mit gewohnter Spielfreude und Leidenschaft. The
Blues Band gelten in England als eine Institution in Sachen Musik.
Ende der 70ziger wurde die Band von Leadsänger und Mundharmonikaspieler
Paul Jones (Ex-Manfred
Mann) ins Leben gerufen um neben dem Beruf für ein
paar Bier in den Pubs zu spielen. Daraus wurde eine Erfolgsstory
aus 19 Alben, etlichen Singles und vollen Konzertsälen.
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TRACKLIST: |
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Auszug
aus der Trackilist: |
1. |
Sticks
And Stones |
2. |
Busted |
3. |
Georgia
On My Mind |
4. |
HaIleIujah
l Love Her So |
5. |
Lonely
Avenue |
6. |
TeII
Me What You Want Me To Do |
7. |
Leave
My Woman AIone |
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Jetzt
bestellen für nur SFr. 27.90 |
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POP
Durch seinen
großen Erfolg mit der aktuellen Single “Tell Me
Why“ ist Limahl
wieder in aller Munde. Auf dieser CD sind nochmals alle großen
Erfolge von Limahl
in überzeugenden Neuaufnahmen zu hören. Angefangen
vom Welthit “Too Shy“, über “Big Apple“,
“Neverending Story”, “Ooh To Be Ah”
bis hin zur aktuellen Single “Tell Me Why” gibt
es über 60 Minuten feinste Popmusik zu einem unschlagbar
günstigen Preis. After the success of his current single
„Tell Me Why“, Limahl
has made it back into the headlines. “Neverending Story”
retells his greatest hits in exclusive new recordings, including
the current “Tell Me Why”! More than 60 minutes
of finest pop music at an unbeatable price.
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TRACKLIST: |
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Auszug
aus der Trackilist: |
1. |
Tell My Wh |
2. |
Too Shy |
3. |
Neverending Story |
4. |
Big Apple |
5. |
Turn Your Back On Me |
6. |
Too Much Trouble |
7. |
Hang On Now |
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Jetzt
bestellen für nur SFr. 18.90 |
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POP
/ ROCK
26 Jahre nach seinem letzten Soloalbum unterstreicht Sänger
und Gitarrist Andy
Fairweather Low auch auf seinem aktuellsten Longplay
Sweet Soulful Music, dass er noch immer zu den vielseitigsten
und charismatischsten Musikern Grossbritanniens gehört.
Und das schon seit 40 Jahren. Damals, als Frontmann von Amen
Corner, schuf er nicht nur 6 unvergessliche Charthits,
darunter den Nummer 1-Klassiker „(If Paradise Is) Half
As Nice“. Der in Wales geborene Andy
Fairweather Low wurde auch Idol vieler Teens der 60er
und 70er Jahre. Vor drei Wochen erst stand Andy mit EX-Pink
Floyd Mastermind Roger
Waters auf der Moon & Stars Bühne in Locarno.
Von seinem musikalischen Können, sei es als Studiomusiker
oder live auf der Bühne, profitierten aber auch andere
Topstars wie The
Who, Jimi
Hendrix, und Hunderte mehr. Am längsten aber -
13 Jahre - spielte Andy als zweiter Gitarrist mit Gitarrengott
Eric
Clapton und ist zu hören auf den Klassiker-Alben
„Unplugged“, „From the Cradle“, „Pilgrim“,
„Riding With the King“, „Reptile“, „One
More Rider“, „Me and Mr. Johnson“ und „Back
Home“. Jetzt also meldet sich Andy solo zurück mit
dem relaxten Werk Sweet Soulful Music, das von Glyn Johns, dem
altbekannten Soundingenieur der Beatles
und der Rolling
Stones, produziert wurde.
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TRACKLIST: |
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Auszug
aus der Trackilist: |
1. |
One More Rocket |
2. |
Hymn 4 My Soul |
3. |
Ashes And Diamonds |
4. |
Don't Stand |
5. |
Zazzy |
6. |
Low Rider |
7. |
Unbroken Love |
8. |
l Don't Need |
9. |
Life ls Good |
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Jetzt
bestellen für nur SFr. 28.90 |
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MUSIK
DVD
Jazz Legends
VoIume 2 präsentiert HighIights aus TV – Shows und
von live-Auftritten aus dem GoIden Age of Jazz. Hierzu gehören
Auftritte von Nat
King CoIe, Louis
Armstrong oder auch Dinah
Washington. Die liebevoIIe Aufarbeitung dieses MateriaIs
vermitteIt aber nicht nur tolle Musik, sondern auch interessante
facts über Musik, KünstIer und Karrieren.
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BUCH
TIPP
von
In der letzten
Zeit hat man den Eindruck, dass immer weniger Leute noch über
Musik diskutieren, sondern verstärkt darüber, wie
Musik in den Medien vermittelt wird oder wer diese Vermittlung
aus welchen Gründen verhindert. Die Medien und die Veränderungen,
denen sie unterworfen sind, sind in den Mittelpunkt popkultureller
Debatten gerückt, erst an zweiter Stelle kommen die Werke
oder Künstler selbst. Ein Grund dafür, dass Medien
zunehmend problematisiert werden, liegt unter anderem an deren
Uniformität: Seit geraumer Zeit sind es die stets gleichen
Bands, die als Hype durch sämtliche Musikmagazine und Formatsendungen
getrieben werden. Der Berichterstattung selbst haftet bereits
etwas Gelangweiltes und Standardisiertes an, wenn es darum geht,
die x-te blasse Jungensband und ihren heißen Retrorock
zu featuren. In dem Maße, in dem auch die auf Indie abonnierten
Magazine immer stärker ökonomischen Sachzwängen
unterworfen sind, verliert sich allerorts das Profil, die Inhaltsverzeichnisse
und sogar die Arten der Berichterstattung haben sich angeglichen.
Parallel zur offenkundigen Gleichschaltung von Top-Ten-Radio
und Klingelton-TV hat sich so ein Indie-Mainstream ausbreiten
können, der suggeriert, es gäbe nur noch die Alternative
zwischen "Schnappi"
und Franz
Ferdinand. "Über Avantgarde kann man jedenfalls
nicht mehr in Pop-Zeitschriften schreiben", merkte Diedrich
Diederichsen verbittert in seinem neuen Buch Musikzimmer an.
Der Satz gilt längst nicht mehr nur für Avantgarde
im herkömmlichen Sinne, sondern für jegliche Musik
ohne Lobby. Sie findet sich nur noch am Rande in den Musikzeitschriften
behandelt, im Fernsehen und Radio hierzulande fast gar nicht
mehr. Im Internet freilich kann man sie finden, die zahlreichen
Neuerscheinungen, die den Beweis antreten, dass Maximo
Park oder The
Arctic Monkeys eben nicht die Spitze zeitgenössischer
Musikproduktion darstellen, sondern Durchschnitt sind, den versierte
Popjournalisten vor zwanzig Jahren noch mit Minderbeachtung
gestraft hätten. Um sie im Netz zu finden, muss der interessierte
Hörer jedoch bereits wissen, dass es diese Alternativen
gibt. Es wäre jedoch zu einfach, mit "The Medium is
the Mess" in bloßen Kulturpessimismus einzustimmen.
Peter Kaemmerers Artikel über neue Independent-Strategien
stellt aufregende junge Bands wie Nautical Almanac und Excepter
vor und reiht sich in Szene- oder Netzwerk-Porträts früherer
testcard-Ausgaben ein (zu Antifolk, zum Anticon-Label oder zu
Load Records und Umfeld), die allesamt darauf hinweisen, dass
es an spannender Musik keineswegs mangelt. Martin Büssers
Beitrag über kleine Plattenläden, Mailorder und Vertriebe
macht außerdem deutlich, dass es immer noch einige Begeisterte
wie die Betreiber von a-Musik in Köln gibt, die sich darum
bemühen, solch medial inzwischen geradezu unterschlagene
Musik unabhängig von ökonomischer Rentabilität
unter die Leute zu bringen. Dem steht ein Artikel wie "Radio
Gaga" von Thomas Venker entgegen, der die zunehmende Angleichung
öffentlich-rechtlicher und privater Rundfunkanstalten untersucht
und - überspitzt formuliert - zu dem Schluss kommt: Wer
nach Musik jenseits der Charts Ausschau hält, wird sein
Radio wohl künftig aus dem Fenster werfen können.
"Unsere Platten landen eher in der Süddeutschen oder
im Tagesspiegel", erzählt Wolfgang Brauneis von a-Musik
im Artikel "Sprotten im Haifischbecken": "Über
den Free-Folk von Sunburned Hand Of The Man hat beispielsweise
Olaf Karnik als erster in der Neuen Zürcher Zeitung geschrieben.
Man bedient sich quasi der feindlichen Medien, weil es gar keine
anderen mehr gibt." Viele Formen der Musik, die vor zwanzig
Jahren noch als Subkultur gehandelt und innerhalb subkultureller
Medien wie Fanzines kommuniziert worden wären, finden sich
heute in den bürgerlichen Feuilletons wieder. Doch auch
hier mangelt es an Trennschärfe: Einerseits besteht zwar
inzwischen die Chance, über Künstler wie Animal Collective
in einst popkulturell eher trägen Medien wie der Zeit die
hierzulande fundiertesten Artikel zu lesen, andererseits widmet
sich auch das Feuilleton unterschiedslos den "The"-Hypes
und schleppt weiterhin ihre alte Trägheitsmasse, Künstler
wie Tom
Waits oder Neil
Young, durch die Jahrzehnte. Die fehlende Trennschärfe
bedingt auch, dass es keine Gewichtungen mehr gibt. Ästhetische
und weltanschauliche Differenzen sind einem alles nivellierenden
Nebeneinander gewichen, das
Wir Sind Helden direkt neben dem Schwabinggrad Ballett
zulässt, ohne auch nur eine Spur des Unterschieds zu markieren.
Ein Phänomen, das Geschichtsbewusstsein eher suggeriert
denn einlöst, stellt die Musealisierung sowie die mit dem
Listenwesen einhergehende Kanonisierung der Popkultur dar. Hiervon
handeln die Beiträge von Christoph Jacke ("Museum,
Archiv, Netz") und von Jürgen Hofbauer und Christoph
Marek, die der "SZ-Diskothek" sogar etwas Positives
abgewinnen können, da erst der Kanon ein Aufbegehren gegen
die mit ihm vorgenommene "Väterkultur" und damit
eine Polarisierung ermöglicht. In ihrem Gespräch über
den Film Verschwende deine Jugend behandeln Johannes Ullmaier
und Frank Apunkt Schneider den Aspekt der Geschichtsklitterung,
der Differenzen zu Gunsten von nostalgisch besetzten Oberflächen
ausbügelt und Geschichte nicht nur entkontextualisiert,
sondern halbbewusst auf die Bedürfnisse einen imaginierten
Gegenwartspublikums hin zuschneidet. "Im Ganzen",
bescheinigen die Autoren dem Film, "wurde hier auch wieder
das geschafft, was im Deutschlandkino ja die Regel ist, nämlich
eine soziale Szene unter keinen Umständen auch nur halbwegs
so abzubilden, wie sie war oder ist oder meinetwegen nur irgendwie
gewesen sein könnte." Weitere Artikel dieser Ausgabe
beschäftigen sich mit der disziplinierenden Funktion von
Polizeiserien (Matthias Schönebäumer), mit der Veränderung
unserer Filmwahrnehmung durch die DVD (Marcus Stiglegger), mit
der medialen Herstellung von Authentizität in der Popkultur
(Matthias Rauch) sowie mit dem Phänomen, dass es sich bei
dem reinen Rezipienten, der nicht zugleich auch Produzent ist,
um eine im Aussterben befindliche Gattung handelt. "Mit
Leuten", ist in diesem Gespräch zwischen Johannes
Ullmaier und Rolf Hofecker treffend zu lesen, "die schon
fünf CDs gemacht haben und wollen, dass man sie anhört,
können Sie die Straße pflastern. Aber jemanden zu
treffen, der von den fünf CDs, die man gemacht hat, mehr
als eine kennt, ohne selbst auch sieben gemacht zu haben, die
man seinerseits wieder kennen soll - das ist das Allerseltenste."
Über den Status quo der Medien nachzudenken, bedingt eine
- zum Teil scharfe - Kritik. Und dabei findet sich das Schlimmste
in dieser testcard-Ausgabe gar nicht mal angesprochen, weder
Sabine Christiansen noch Beckmann oder Kerner, weder Stefan
Raab noch die Bullshitisierung kultureller Diskurse durch Volker
Panzer im Nachtstudio. "Ich werde ganz krank, wenn heutige
erwachsene Intellektuelle Harald Schmidt als das Nonplusultra
empfinden", bringt Klaus Theweleit das, was man hierzu
anmerken könnte, in seinem jüngsten Buch Friendly
Fire auf den Punkt. Wir hoffen auf Genesung.
.
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