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METAL
Fünf
Jahre nach "Lateralus", das Tool
auch in der Schweiz den ‚kommerziellen’ Durchbruch
beschert hat, veröffentlichen Maynard James und Co. mit
"10,000 Days" ihr nunmehr viertes Album. Das kalifornische
Quartett, das wegen seiner praktizierten, nahezu beispiellosen
musikalischen Kompromisslosigkeit seit seinem Debütalbum
"Undertow" im Jahre 1993 einen absolut unantastbaren
Status inne hat, konfrontiert den Hörer auch auf dem neuen
Werk mit ausschweifenden Konzeptstücken, zahllosen technischen
Finessen, grandiosen Melodien und extremer Härte. Eine
künstlerische Konsequenz, die sich längst bezahlt
gemacht hat: In den USA enterte "Lateralus" die Billboard
Charts im Mai 2001 auf Platz eins und verkaufte sich bis dato
mehr als zwei Millionen mal. Kein Wunder also, dass die Progressive-Rockband
mittlerweile mit musikgeschichtlichen Schwergewichten wie Led
Zeppelin verglichen werden, die in den Siebzigern einen
ähnlichen Spagat aus avantgardistischer Pionierarbeit und
lukrativer Breitenwirkung erzielten. Als erste Single aus "10,000
Days" wählte die Band nun den über sieben Minuten
langen Albumopener "Vicarious" aus - sozusagen stellvertretend
für die insgesamt elf Songs des Albums, das mit "Rosetta
Stoned" und "10,000 Days (Wings Pt. 2)" gleich
zwei Songs enthält, die souverän die 11-Minuten-Marke
überschreiten. Auch die beiden Stücke "Intension"
(7:21 Min) und "Right In Two" (8:56 Min) verdienen
ohne Zweifel das Prädikat Longsong. Das Album wurde von
der Band selbst produziert, als Engineer wurde Joe Barresi verpflichtet,
dessen Name sich u.a. auf Veröffentlichungen der Queens
Of The Stone Age, Weezer,
Rancid
und den lostprophets
findet. Nicht weniger legendär wie ihre doch recht raren
Albumveröffentlichung (vier Alben in dreizehn Jahren) sind
die spektakulären Live-Shows der Band. Im Sommer stattet
die Band im Rahmen ihrer Welttournee auch Deutschland einen
Besuch ab. Neben ihren Auftritten bei den Festivals "Rock
am Ring" (2.6.) und "Rock im Park" (3.6.) stehen
drei weitere Dates auf dem Tourplan.
|
TRACKLIST: |
1. |
Vicarious |
2. |
Jambi |
3. |
Wings For Marie (Pt 1) |
4. |
10,000 Days (Wings Pt 2) |
5. |
The Pot |
6. |
Lipan Conjuring |
7. |
Lost Keys (Blame Hofman) |
8. |
Rosetta
Stoned |
9. |
Intension |
10. |
Right In Two |
11. |
Viginti Tres |
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ALTERNATIV
- ROCK
Fast vier
Jahre sind verstrichen, seit die letzte verbliebene große
Seattleband ihr letztes Studioalbum veröffentlichte. "Riot
Act", das im November 2002 erschienen war und Platz dreizehn
in den deutschen Charts erreicht hatte, war zugleich der finale
Longplayer mit neuen Kompositionen, der in Zusammenarbeit mit
dem jahrelangen Labelpartner Epic/Sony Music erschien. Den Veröffentlichungen
der B Seiten Compilation "Lost Dogs" (2003) und dem
ersten Pearl
Jam Best Of Album "Rearviewmirror (1991-2003)"
im Jahre 2004 folgte schließlich der Labelwechsel zu "J
Records", der Erfolgsfirma von Musikbusiness-Legende Clive
Davis. Der 75-jährige über das Signing: "Es ist
wirklich eine ganz besondere Gelegenheit für uns, wenn
man mit einer Band zusammenarbeiten kann, die ein solches musikhistorisches
Gewicht hat wie Pearl
Jam." Erstes Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen den
Grungerock-Pionieren und dem Springsteen-Entdecker sind dreizehn
neue Stücke, die am 28. April als achtes Studioalbum der
Band unter dem schlichten Titel "Pearl Jam" in den
Handel kommt. Mit Produzent Adam Kasper (u.a. Foo
Fighters, Soundgarden,
Nirvana
oder Queens
Of The Stone Age), der bereits als Co-Produzent am letzten
Album "Riot Act" mitgewirkt hatte, setzten Pearl
Jam auf das bewährte Studioteam der letzten Veröffentlichungen.
Die Aufnahmen zu "Pearl Jam" fanden im "Studio
X" in Seattle statt. Erste Single-Auskopplung des Albums
ist der Song "World Wide Suicide". Am 9. Mai startet
die Band auf ihre nächste Welt-Tournee, von der allerdings
bislang lediglich die Termine in Kanada und den USA fest stehen
(Support: My
Morning Jacket). Seit 1991 haben Pearl
Jam weltweit rund 60 Millionen Alben verkauft und gelten
damit als eine der erfolgreichsten Bands der vergangenen fünfzehn
Jahre. Konzert
in der Schweiz am 13.09.06 in Bern (Arena). |
TRACKLIST: |
1. |
Life Wasted |
2. |
World Wide Suicide |
3. |
Comatose |
4. |
Severed Hand |
5. |
Marker In The Sand |
6. |
Parachutes |
7. |
Unemployable |
8. |
Big
Wave |
9. |
Gone |
10. |
Wasted Reprise |
11. |
Army Reserve |
12. |
Come Back |
13. |
Inside Job |
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NU
- METAL / CROSSOVER
Korn
sind zweifelsohne die Geburtshelfer des Nu Metal und haben in
diesem Genre deutliche Zeichen gesetzt. Mehr als 20 Millionen
verkaufte Alben weltweit sprechen eine eindeutige Sprache. Gespickt
mit einer feinen Selektion von Liveaufnahmen aus dem legendären
New Yorker CBGBs, dem Woodstock 1999 und weiteren Raritäten
wie dem Coversong "One" (Metallica)
ist das neue Album Live & Rare die perfekte Vorbereitung für
die anstehenden Konzerte. |
TRACKLIST: |
1. |
Did My Time |
2. |
Blind |
3. |
Falling Away From Me |
4. |
Right Now |
5. |
Got The Life |
6. |
Here To Stay |
7. |
Freak On A Leash |
8. |
Another Brick In The Wall (Part1) |
9. |
One |
10. |
My Gift to You |
11. |
A.D.I.D.A.S. |
12. |
Earache My Eye |
13. |
Proud |
|
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COUNTRY
The
Little Willies werden auch als die "grösste
kleine Bar-Band New Yorks" bezeichnet. Tatsächlich fängt
das Debütalbum der fünfköpfigen Formation –
schlicht "The Little Willies" benannt – genau
jene lockere Atmosphäre ein, die auch bei ihren hoch geschätzten
Club-Konzerten herrscht. Ihre sporadischen Auftritte in der intimen
Umgebung des Living Room haben sie zum talk of the town gemacht.
Die Band – Lee Alexander (Bass), Jim Campilongo (E-Gitarre),
Norah
Jones (Piano, Gesang), Richard Julian (Gitarre, Gesang)
und Dan Rieser (Schlagzeug) – interpretiert mit Finesse
dreizehn Songs, wovon allein neun Coverversionen sind. Die Liste
reicht vom pittoresken Western-Swing "Roly Poly" von
Fred Rose, einem der verdienten Songwriter des Country, über
Willie
Nelsons fatalistisches "Gotta Get Drunk" bis
zu dem berührenden "No Place To Fall" von Townes
Van Zandt. "Love Me" gerät zu einer feinen
Interpretation ohne den Schmelz von Elvis
Presley, "Best Of All Possible Worlds" von Kris
Kristofferson avanciert zum erfrischenden Muntermacher und "Tennessee
Stud" verleiht selbst einem gestandenen Rockabilly-Classic
edlen Glanz. Nicht minder brillant, überzeugen die Little
Willies auch bei ihren eigenen Kompositionen wie "Roll On",
eine superbe Americana-Perle von Lee Alexander, oder der lässig
burlesken New Yorker Grossstadtballade "Lou
Reed" (von Alexander, Jones & Julian). Sie sind
eine Klasse für sich. The
Little Willies haben aus recht pragmatischen Gründen
zueinander gefunden. Es war im Jahr 2003, als sich die fünf
gut miteinander befreundeten Musiker, die sonst allesamt anderweitig
verpflichtet sind, spontan dazu entschlossen, für einen Abend
The Living Room zu buchen, einen kleinen Club an der New Yorker
Lower East Side, um dort ein gemeinsames Konzert zu geben. Es
blieb aber nicht bei einem Gig, weil die fünf Musiker schon
bald entdeckten, dass sie ganz alte musikalische Vorlieben teilen.
Obwohl die Bandmitglieder aus unterschiedlichen US-Staaten wie
Kalifornien, Massachusetts, Texas und Delaware stammen, sind sie
doch alle mit einer bestimmten Art amerikanischer Musik aufgewachsen,
mit den Songs von Hank
Williams, Willie
Nelson, Townes
Van Zandt und Kris
Kristofferson, um nur ein paar zu nennen. Willie
Nelson bleibt dabei ihr grösster Held; so ist der
Bandname eine Ehrbezeugung an den Grandseigneur des Country &
Western. "Wenn du in New York lebst, vermisst du irgendwann
die Musik, mit der du aufgewachsen bist", bekunden die Little
Willies einhellig, "in unserem Fall eben diese Lieder. Ursprünglich
wollten wir eine reine Coverband sein und vor allem all diese
grossartigen Songs spielen, die wir kannten. Daraus wurde mit
der Zeit ein richtiger Spass und wir haben die Gelegenheit genutzt,
uns auch an anderen Songs zu versuchen, die uns nicht so vertraut
waren." Wann immer sich die fünf Musiker in den letzten
paar Jahren gemeinsam in New York aufhielten, versuchten sie,
Zeit zu finden, um im Living Room zu spielen. Nach und nach fanden
auch einige Eigenkompositionen ihren Weg ins Repertoire. Nachdem
die Little Willies zunächst ein Live-Album geplant hatten,
entschieden sie sich doch für Studioaufnahmen und weihten
mit den Aufnahmesessions zugleich das Studio ein, das sich Norah
Jones und Lee Alexander gerade eingerichtet hatten. So entstand
ein sehr persönlich wirkendes Album, dessen Stärken
einerseits in den hervorragend aufgelegten Sängern Norah
Jones und Richard Julian sowie in Jim Campilongos fein
akzentuierter Gitarrenarbeit liegen, andererseits im schon fast
spirituellen Miteinander, bei dem übrigens der Organist und
Akkordeonspieler Jon Dreyden als einziger Gastmusiker zusätzliche
Akzente setzt. "The Little Willies" ist kein Album,
dessen Erscheinen an die grosse Glocke gehängt werden muss.
Eher ein Album – übrigens das erste Werk auf Norah
Jones’ eigenem Label Milking Bull – als heisser Tipp
unter Americana-Kennern. Highly recommended for your own living
room. |
TRACKLIST: |
1. |
Roly-Poly |
2. |
I'll
Never Get Out Of This World Alive |
3. |
?
Love Me |
4. |
It's
Not You, It's Me |
5. |
Best
Of All Possible Worlds |
6. |
No
Place To Fall |
7. |
Roll
On |
8. |
I
Gotta Get Drunk |
9. |
I
Streets Of Baltimore |
10. |
I
Easy As The Rain |
11. |
I
Tenessee Stud |
12. |
I
Nightlife |
13. |
Lou
Reed |
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|
ALTERNATIV
POP
Letzten Endes fallen alle Schätze auf, auch wenn sie noch
so gut versteckt sind. Geblendet vom grossen Erfolg dies- und
jenseits des Atlantiks von englischen Bands wie Franz
Ferdinand und The
Kaiser Chiefs, hat man fast vergessen, dass Placebo
sich in den vergangenen zehn Jahren langsam zu einer der weltweit
grössten und besten Rockbands entwickelt haben. Allein im
Jahre 2000, als man fürchtete, es gäbe in Grossbritannien
keine neuen Talente mehr, verkauften Placebo
ohne grossen Aufhebens eine Million Exemplare ihres dritten Albums
"Black Market Music" und kletterten in diversen europäischen
Charts auf Platz 1. 2003, als die Medien sich den Libertines zu
Füssen warfen, veröffentlichten Placebo ihr viertes
Album, "Sleeping With Ghosts", von dem sie 1,5 Millionen
Exemplare verkauften und das in 20 Ländern in den Top 10
war. Allein im Bercy in Paris spielten sie vor 18.000 Fans. Vergleichbar
mit anderen düster romantischen Acts wie The
Cure, Depeche
Mode, Morrissey
und R.E.M.,
die jede gepeinigte menschliche Seele so direkt ansprechen, haben
Placebo eine treue, sich explosionsartig vermehrende Anhängerschaft,
die sich jenseits des engen Zeitgeist-Spektrums entwickelt. Doch
als Brian Molko, Stefan Olsdal und Steve Hewitt im Jahre 2004
die Wembley Arena ausverkauften, um in der Heimat ihre Singles-Compilation
"Once More With Feeling" zu promoten und Robert Smith
als special guest auf die Bühne baten, da war dieses Phänomen
der Rockgeschichte nicht mehr geheim zu halten. Zehn Jahre lang
hatten Placebo
sich an den Status des Superstars herangeschlichen, und nun nahmen
sie endlich ihren Platz auf dem Podest ein. "Es ist stetig
gewachsen", erläutert Stefan. "Jedes Album lief
ein bisschen besser als der Vorgänger, also war es für
uns kein grosser Schock. Wir haben in den Jahren unser Handwerk
gelernt und auch live ist die Band gewachsen. Bei der letzten
Tour waren fünf Musiker auf der Bühne, wodurch Brian
und ich die Freiheit hatten, ein paar Showelemente einzubringen.
Wir sind in diese Rollen hineingewachsen und fühlen uns wohl
damit. Aber als wir 2004 in Wembley spielten, war das schon eine
Genugtuung." Der Aufstieg von Placebo
ist geprägt von einem seltenen Hunger nach musikalischer
Erneuerung, persönlichen Entdeckungen und nach Geschichten.
Stück für Stück haben sie den androgynen Schock-Chic
ihrer Anfänge von 1994 hinter sich gelassen und sich der
krassen, reifen, direkteren Analyse menschlicher Abgründe
gewidmet: den Perversionen, die wir voreinander verstecken, den
Schmerzen und Erniedrigungen, die wir einander zufügen, den
Abhängigkeiten, in die wir selbst uns begeben und –
hin und wieder – den Hoffnungen, die wir uns allzu oft selbst
verweigern. Auch auf dem musikalischen Feld haben sie wagemutige
neue Schritte gemacht. Auf "Black Market Music" fanden
Hip-Hop und Disco-Elemente ihren Weg in die Blaupause grüblerischer
Rockmusik. Auf "Sleeping With Ghosts" experimentierten
sie mit Elektronik, Loops und studiotechnischen Spielereien. Mutig
wie sie sind, forderten sie ihr Publikum heraus, doch das Ergebnis
war nur noch loyalere und grössere Anhängerschaft von
ihren Legionen smarter aber verletzter Rockfans, die zu Placebo
-Konzerten kommen, um sich an den unerwarteten stilistischen Wendungen
zu erfreuen. Das fünfte Studioalbum, "Meds", verspricht,
ihr bislang grösstes und überraschendstes Werk zu werden.
Geschrieben wurde "Meds" im Sommer 2004 in Südfrankreich,
aufgenommen innerhalb von vier Monaten im Jahr 2005 in den Rak
Studios mit dem relativ unbekannten französischen Produzenten
Dimitri Tikovoi und abgemischt wurde es von dem legendären
Flood (U2,
Smashing
Pumpkins). "Meds" ist Placebo entblösst.
In der Überzeugung, dass sie ihre bislang stärksten
Songs überhaupt geschrieben haben, "waren wir plötzlich
in der Situation, dass wir zu viele Songs für dieses Album
hatten", sagt Brian. "Sonst hat uns immer ein Song gefehlt,
also ist die Messlatte für Qualität hier viel höher.
Es gibt auf diesem Album mindestens fünf bis sechs potentielle
Singles." Sie erlaubten Tikovoi, den ursprünglich geplanten
elektronischen Ansatz zu mindern, den sie eigentlich seit der
Synthesizer-getränkten Single "Twenty Years" wieder
verfolgt hatten. Nun also soll neben Gitarre, Bass und Schlagzeug
die Genialität der Songs für sich selbst sprechen: In
den Musikern von Placebo brennt noch das alte Feuer. "Dimitris
Idee bei diesem Album war, dass wir quasi wieder ein Debütalbum
machen sollten.", erklärt Brian. "Er wollte uns
aus unserer gemütlichen Ecke rausholen, uns herausfordern,
Placebo wieder in gefährliche Gewässer treiben.
Das Studio Rak ist wie ein Zeittunnel, es hat sich dort seit den
70ern oder 80ern nicht viel geändert. Bei den Aufnahmen fühlt
man sich weniger wie in einem digitalen Raumschiff, sondern alles
konzentriert sich auf die Performance. Also kehrten wir zu einem
der Grundelemente von Placebo zurück. Wenn wir sonst
vielleicht ein teures altes Keyboard benutzt hätten, haben
wir diesmal einfach Klavier gespielt. Ich glaube, wir haben im
Laufe der Zeit den Ruf gewonnen, ziemlich kompliziert zu sein.
Wir haben also die Freiheit genossen, uns wieder mit ganz grundlegenden
Dingen zu beschäftigen. Wir haben nun mehr Platz gelassen,
damit das Songwriting noch durchschimmert, anstatt zu beweisen,
wie geschickt wir sind und wie toll wir uns mit Studiotechnik
auskennen. Unser Ziel war Einfachheit statt Elaboration."
Das Ergebnis ist nicht nur eine aussergewöhnlich empfindsame
Platte, sondern Placebos bislang menschlichster Wurf. Molko
muss sich hier nicht mehr über abgedrehte Mode oder Sado-Maso-Spielereien
definieren: Er ist erwachsen, schreibt fein geschliffene Geschichten
und braucht kein Lexikon der Folterinstrumente, um die Missstände
des Lebens anzuprangern. Hier finden wir Geschichten von zerbrechlichen
Seelen, die durchdrehen, weil sie vergessen haben, ihre Medikamente
zu nehmen ("Meds"), Scham und Schrecken, die sich nach
einer Drogennacht morgens im Badezimmer spiegeln ("Cold Light
Of Morning") oder "Freunde, die sich für einen
extrem schlechten Lebensweg entscheiden" ("Song To Say
Goodbye"). Dies sind feinfühlig gesponnene Geschichten
von Verlust, Verwirrung, Rache, Liebe und Abhängigkeit. Man
sollte meinen, dass Molko aus so etwas in der Zwischenzeit herausgewachsen
ist. "Ich weiss", lacht Brian. "Wahrscheinlich
ist es so, dass man als Mitglied einer Rockband nicht so schnell
erwachsen wird wie andere Leute, egal, was einem im Leben so passiert.
Vielleicht ist es ja auch so, dass man den Konflikt so gewöhnt
ist und eine Situation, wo jederzeit alles zusammenbrechen könnte,
genau abschätzen kann, dass man die manchmal in seiner Umgebung
heraufbeschwört, einfach, um sich noch lebendig zu fühlen.
Auf dem Album hört man eine gehörige Portion Verwirrung
und Verzweiflung – in Placeboworld sind die Dinge eben nicht
so einfach. Ich finde, das Interessante an den Figuren in den
Songs dieses Albums ist, dass sie alle irgendeinen Konflikt austragen,
entweder geht es um sie selbst oder um ihren Platz in dieser Welt,
oder um Abhängigkeiten von anderen Menschen oder Drogen."
Es gibt auch das etwas geheimnisvolle Stück "Space Monkey",
das keiner in der Band erklären kann, aber das Stefan mit
emotionaler Hochachtung erfüllt: "Ich höre mir
das Lied an und kann mich nicht erinnern, es jemals gespielt oder
aufgenommen zu haben. Es ist, als würde ich eine andere Band
hören, und das Stück weckt in mir sehr starke Gefühle.
Es ist das erste Mal, dass mir so etwas mit einem unserer Stücke
passiert." "Meds" ist also das beste Placebo-Album
bislang, und es wird zweifellos ihr erfolgreichstes werden. Das
höchst inspirierte Werk stellt ausserdem den starken Einfluss
von Placebo unter Beweis: VV von The
Kills taucht als Gastmusiker auf und singt auf dem Titelsong
des Albums, "Meds", und Bloc
Party haben sich bereits an die Band gewandt, weil sie
die erste UK-Singleveröffentlichung "Because I Want
You" remixen möchten. Dies ist ein weiterer abenteuerlicher
Vorstoss ins Unbekannte, unternommen von einer Band, die das Unbekannte
ihr Zuhause nennen könnte. Der Erfolg ist allein schon wegen
der Unangepasstheit des Albums garantiert. Um ehrlich zu sein:
Bei der grossen weltweiten Anhängerschaft kann nichts mehr
Placebo stoppen. Man sollte nicht vergessen, dass dies
die Band ist, die im vergangenen Jahr nach Chile fuhr, um einige
fast vergessene Konzerttermine wahrzunehmen und vor Ort feststellte,
dass sie, ohne sich dessen gewahr zu sein, schon längst Lateinamerika
erobert hatte. "Unseren ersten Gig hatten wir in Chile, wo
wir nie zuvor gewesen waren", erinnert sich Brian. "Wir
dachten, wir hätten dort bestimmt nicht viele Alben verkauft.
Tatsächlich aber spielten wir zwei ausverkaufte Konzerte
in Hallen, wo 9000 Zuschauer reinpassen. Das war schon mal ein
erstaunlicher Einstieg. Dann fuhren wir nach Buenos Aires und
spielten vor 7000 Menschen. Danach hatten wir noch acht Konzerte
in Brasilien und wurden überschwenglich empfangen. Dieser
euphorische Empfang war überraschend und phantastisch. Was
für eine tolle Sache das ist, dort drüben grosse Konzerte
zu spielen! Da brummt es so richtig, die Leute sind so leidenschaftlich,
wahrscheinlich ist das typisch für Lateinamerika. Morrissey
ist in Mexiko ein Riesenstar und Placebo
kommen dort auch gut an. In Brasilien sind The
Cure die grossen Helden, also mögen sie da drüben
dieses düster Romantische, was uns ja auch mit The
Cure verbindet." "Es war schön, in ein
Land zu fahren, das wir noch nie zuvor besucht hatten, und dort
so grossartig empfangen zu werden" bestätigt Steve.
"Die Band spielte gut, etwas härter und zielstrebiger
als auf unseren letzten Tourneen. Auf dem Rocklevel war es sozusagen
noch drei Stufen höher." Wenn die nun anstehende "Meds"
Welttournee beendet ist, wird es keine weiteren Stufen auf dem
Rocklevel mehr zu erklimmen geben. Placebo haben die Welt bereits
erobert, und nun holen sie Dich. Da sollte man sich zugleich freuen
und fürchten. |
TRACKLIST: |
1. |
Meds |
2. |
Infra-Red |
3. |
Drag |
4. |
Space
Monkey |
5. |
FolIow
The Cops Back Home |
6. |
Post
Blue |
7. |
Because
I Want You |
8. |
Blind |
9. |
Pierrot
The Clown |
10. |
Broken
Promise |
11. |
One
Of A Kind |
12. |
In
The CoId Light Of Morning |
13. |
Song
To Say Goodbye |
|
|
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HARD
ROCK - SCHWEIZ
Als
an jenem 8. Dezember 2005 im Züricher Hallenstadion die
Saallichter ausgehen und sich die Sekunden der Dunkelheit vor
Showbeginn mit dem Getose tausender Menschen füllen, ist
es mehr als ein normaler Abend. Es ist das fulminante Ende der
ausgedehntesten und erfolgreichsten Tour, die die Schweizer
Hardrocker von Gotthard
jemals absolviert haben. Es ist das Europa-Abschlusskonzert
einer Band, die auch nach 15 Jahren noch unbeirrt weiter nach
vorne prescht und durch nichts und niemanden aufzuhalten ist.
„Made In Switzerland“ lautet der Titel der daraus
entstandenen Live-CD und Bonus-DVD – und prägt diese
Bezeichnung einmal mehr als unverwechselbares Gütesiegel.
Stetig wie ein Schweizer Uhrwerk arbeiten die Eidgenossen seit
ihrer Gründung vor gut 15 Jahren. Unbeirrt und wie aus
einem Guss. Lediglich der zweite Gitarrenposten ist mit "Neuzugang"
Freddy Scherer vor knapp zwei Jahren erst fest besetzt worden
- die übrigen vier sind seit Anbeginn der Band ein
festes Team. Egal ob kleine Bühne oder riesiges Stadion
- sind auf den Bühnen dieser Welt zuhause und beeindrucken
durch ihre enorme Authentizität, durch ihre Spontaneität
und Frische genauso wie durch ihre mittlerweile endlos lange
Liste an alten und neuen Hits. Auf „Made In Switzerland“
können die sowohl in audio- als auch DVD-Qualität
zuhause zelebriert werden. Neue Kracher der Marke „All
We Are“, „Anytime Anywhere“ oder "Lift
U Up“ wirken dabei in der gleichen intensiven Art und
Weise wie das alte Gassenhauer des Formates „Mountain
Mama“, „Sister Moon“ oder „One Life,
One Soul“ tun.
|
TRACKLIST: |
1. |
All we are |
2. |
Dream on |
3. |
Hush |
4. |
Mountain Mama |
5. |
Let it be |
6. |
Top of the world |
7. |
I wonder |
8. |
Said and done |
9. |
One life one soul |
10. |
Nothing left at all |
11. |
Sister moon |
12. |
Mighty Quinn |
13. |
In the name |
14. |
Heaven |
15. |
Lift u up |
15. |
Anytime Anywhere |
17. |
Immigrant Song |
|
|
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|
ALTERNATIV
- POP
Als die damals
8-jährige Virginia O’Hanlon im Jahre 1897 einen Brief
and die New York Sun schrieb und fragte,
ob es den Weihnachtsmann tatsächlich gibt, ahnte sie nicht,
dass sie eines Tages als Inspiration für den
Albumtitel des neuesten musikalischen Glanzstücks der Bostoner
Punk-Kabarett Band The
Dresden Dolls dienen
würde. „Yes, Virginia“! Die Dresden Dolls lassen
sich nicht in eine Schublade stecken. Man muss sie hören
und sehen, um sie zu verstehen. Nicht zuletzt durch ihren Wechsel
zu Roadrunner Records Anfang 2004 haben sie es innerhalb der letzten
Jahre geschafft, gekonnt den Übergang von Kabarett/Avantgarde
in den Mainstream zu einem größeren Publikum zu finden.
So spielte die Band u.a. zusammen mit Nine
Inch Nails und absolvierte eine ausverkaufte Headliner
Tour, die sie durch die ganze Welt führte. Auf dieser Tour
präsentierten The
Dresden Dolls ihr erfolgreiches, gleichnamiges Debütalbum,
von dem Songs wie “Coin-Operated Boy” und “Girl
Anachronism” stammen, welches vom Anzugträger bis zum
Rocker unterschiedlichste Zielgruppen zu begeistern wusste. Nun
warten die beiden Konzeptkünstler mit einem neuen Meisterstück
auf, um wiederholt das Publikum in ihren
magischen Bann zu ziehen. Produziert von Sean Slade und Paul Q.
Kolderie (Radiohead,
The
Pixies, Hole)
und über mehrere Wochen in den Allaire Studios (eine umgebaute
Villa in den Catskills Mountains von Upstate New York) aufgenommen,
verbirgt sich hinter Dresden Dolls’ neuestem Schauspiel
„Yes, Virginia“, ein reichhaltiges Kunstwerk. Dieses
besteht aus wundervoller musikalischer Chemie zwischen den beiden
Bandmitgliedern Amanda Palmer und Brian Viglione und dringt tief
in die Nischen des menschlichen Herzens ein, die wir sonst für
Tabu halten. Lieder wie „Sex Changes“ und „Dirty
Business“ beeindrucken den Hörer mit ohrenbetäubender
Marshall Stack Gewalt und erkunden die Pathologie der Identitätskrise.
Bei „First Orgasm“ und „Me & The Minibar“
finden wir Palmer hinter ihrem Piano wieder, die auf eine feine
und zerbrechliche Art schmerzhafte Geständnisse ablegt. Viglione
bestätigt mit „Modern Moonlight“ und „Necessary
Evil“ seine außergewöhnlichen Fähigkeiten
als Drummer, indem er den Hörer mit unfassbaren Fills und
aggressiven Klängen fesselt. In
Concert: 27.05.2006: Fribourg – Frison / 28.05.2006: Zürich
– Abart Music Club
|
TRACKLIST: |
1. |
Sex Change |
2. |
Backstabber |
3. |
Modern Moonlight |
4. |
My Alcoholic Friends |
5. |
DeIilah |
6. |
Dirty Business |
7. |
First Orgasm |
8. |
Mrs. O |
9. |
Shores Of CaIifornia |
10. |
Necessary Evil |
11. |
Mandy Goes To Med School |
12. |
Me & The Minibar |
13. |
Sing |
|
|
Jetzt
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|
|
HÖRSPIEL
Günther
Jauch (Live-Kommentator), Marcel Reif (Live-Kommentator) –
Ein Drama in 45 Minuten.
In den Nebenrollen: Toni Schumacher, Uli Potofski, Andi Möller,
Gerd Niebaum, Jupp Heynckes
Ein gewissermassen dialektischer Beitrag von Kein & Aber zur
Fussball-WM! - 1. April 1998: Sechs Millionen
Fans warten vor den Bildschirmen auf den Anpfiff des Champions
League Halbfinals zwischen Real Madrid und
Borussia Dortmund. Die Spieler stehen auf dem Platz, der Schiedsrichter
führt seine Trillerpfeife zum Mund, doch
dann geschieht das Unerwartete: Ein Tor knickt ein. Kaputt. Aus.
Hektik kommt auf. Ein Ersatztor muss her. Die Spieler werden in
die Kabinen geschickt und die beiden RTL-Fernsehkommentatoren
Günther Jauch und Marcel Reif betreten das Spielfeld. Virtuos
spielen sie einander mit blindem Verständnis Steilpässe
zu, um aus der Tiefe des Raumes vorstossend ein ums andere Mal
mit Direktabnahmen verbal zu scoren. Dieses brillante Stegreifkabarett
zweier Kommentatoren stellt für die Geschichte des Rundfunks
nach der Abschaffung des Testbildes einen weiteren Meilenstein
dar. |
|
|
Jetzt
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|
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COMEDY
- SCHWEIZ
Viktor
Giacobbo, mit Gastauftritten von Mike
Müller, Walter
Andreas Müller Fredi Hinz, der Hänger mit
Hang zu erlesenen Secondhand-Kleidern und Design-Plastiktüten,
erzählt aus seinem Leben, rezitiert ewusstseinserweiternde
Gedichte, interviewt bedeutende bundespolitische Persönlichkeiten
und singt zwei Songs, die richtig gut einfahren: »I call
your Name« von Willy de Ville. Der abgerissene Fredi wird
vom klassischen Orchester des Musikkollegiums Winterthur, von
himmlischen Celli, Flöten und Pauken begleitet und garantiert
als ideale Fehlbesetzung die nötige Fallhöhe zwischen
hehrer Kunst und randständigem Milieu; und setzt damit
das »Geschwafel von Crossover« endlich in die Tat
um.
Fredi Hinz hat es mit seiner heiseren Stimme zur berühmten
Fernsehfigur in der Schweiz gebracht: Trat der liebenswürdige
Fredi stellvertretend für Viktor Giacobbo in dessen »Spätprogramm«
auf, schnellten die Einschaltquoten auf marktführende 54%.
Der liebenswürdige Junkie erwärmte die Herzen der
Zuschauer und avancierte für Heerscharen von Haschpaffern
zur Kultfigur und darüber hinaus zu Herrn und Frau Schweizers
liebstem Drogenkonsumenten.
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Jetzt
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|
MUSIK
DVD
2003 formierte
sich eine All-Star-Band, um Bob
Dylans Gospel-Songs aufzuführen. Daraus entstand
das Grammy Album "Gotta Serve Somebody - The Gospel Songs
Of Bob
Dylan", zu dem es nun die gleichnamige DVD gibt.
Erstmals ist hier auch ein Auftritt von Bob
Dylan aus dem Jahr 1980 zu sehen, mit dem Song "When
He Returns". Ferner gibt es eine Dokumentation über
die Entstehung des AIbums, mit lnterviews und interessanten Kommentaren
von Musikern wie u.a. Jim Keltner und Spooner Oldham, weIche Bob
Dylan während dessen GospeI-Periode begIeitet hatten.
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BUCH
TIPP
von:
Luca Bianchini
Lange suchte
Eros
Ramazzotti einen Autor seines Vertrauens, während
viele Gerüchte über sein Leben kursierten. Bis er in
Luca
Bianchini einen guten Freund und den idealen Biografen
fand, den er auf eine lange Reise zu Musikaufnahmen nach Los Angeles
mitnahm. Der Autor schildert die Reise selbst, das vorsichtige
und tastende Kennenlernen. Eros beginnt sich zu öffnen, erzählt
immer mehr von sich: Aus der Zeit, als er ein kleiner Junge war
und in der Peripherie von Rom aufwuchs, von den ersten Erfahrungen
mit Mädchen, von den vielen Tagen, an denen er die Schule
vergass und sich nur seiner Gitarre widmete... bis sich der Traum
des Vorstadtjungen erfüllte: Eros
Ramazzotti ist seit vielen Jahren der erfolgreichste italienische
Sänger, hat in zwanzig Jahren Karriere über 30 Millionen
Schallplatten verkauft und sich trotzdem nicht wesentlich verändert:
Das Wissen um seine Herkunft schwingt mit in seinen Liedern...In
der sehr einfühlsam geschriebenen Biografie ist es dem Autor
gerade durch die schrittweise Annäherung an den Menschen
Eros
Ramazzotti gelungen, ihn als facettenreiche Persönlichkeit
zu schildern und nicht nur als Star und Ikone. Ein hinreissendes
Porträt über einen der grössten, talentiertesten
und empfindsamsten Stars, den Italien jemals hervorgebracht hat |
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