News Detail: CD: Top Tipps |
TECHNO / DANCE
Moby:
Hotel
Seit 1999 hat sich im Mobyversum
recht wenig verschoben. Die Ingredienzen seiner Musik sind immer noch
diejenigen, die dazu führten, dass sich "Play" über
10 Millionen Mal verkaufte. "Hotel" macht da keinen Unterschied.
Sanfte Beats, eine locker dahin geworfene Piano-Melodie, Keyboard-Akkorde
und ab und an eine Gitarre. Fertig ist der verträumte Popsong. Man
könnte meinen, dass einem das bei der dritten Auflage in Albumlänge
derbe auf die Eier geht. Aber Pustekuchen. Nach wie vor hat Moby
das Talent, Melodien aus dem Ärmel zu schütteln, die spätestens
nach dem zweiten Durchlauf nicht mehr aus dem Kopf wollen. Da hilft kein
sich winden und protestieren, der kleine New Yorker hat uns wieder mal
am Sack. Im Intro schmalzt er uns seine (jetzt aber mal wirklich) altbekannten
und altbackenen breitwandigen Keyboard-Flächen um die Ohren. Nein,
Moby, nicht
schon wieder. Doch, genau das! Aber schon die poppelnde Uptempo-Nummer
"Raining Again" überzeugt auf der ganzen Linie. Piano-Klänge
im Stakkato-Rhythmus (ähnlich dem Intro aus "Honey"), eine
peitschende Snare und eine bluesig quengelnde Klampfe ist alles, was Moby
benötigt, um wieder einmal die Ärsche dieser Welt zum Wackeln
zu bringen. Weshalb dann ausgerechnet das dröge "Lift Me Up"
als Single herhalten muss, erschliesst sich nach diesem schönen
Beginn noch weit weniger. "Beautiful" bietet ausser Allerweltslyrik
nicht viel Spannendes. Moby
übernimmt mehr denn je den Job am Mikro. Das muss nicht wirklich
sein, liegen seine Stärken doch auf anderen Gebieten. Auf dem des
aerobischen Vorturnens zum Beispiel.
So kommen neben den Durchschnittsnummern "Beautiful" und "Where
You End" noch typische mobyeske
Schmachtfetzen zum Einsatz. Wie gehabt: Synthie-Teppich, Piano-Sprengsel,
softe Beats und fertig ist "Dream About Me". Perfekt geeignet
fürs Flechten von Kränzen aus Gänseblümchen. Dass
das Stricken von komplizierten Songstrukturen nicht nötig ist, beweist
der Ex-Technohead bei "Very". Gemäss dem Motto seines
letzten Voodoo Child-Albums, "simple forward dance music", pumpert
der Track wie eine angenehme Neuauflage von "I Feel Love" durch
den Äther. "I Like It" kommt ungewöhnlich daher. Schwül,
angesext und lasziv, Moby
erkundet neue Facetten an sich. Da ist wohl doch die eine oder andere
Drecksauparty in einem Hotelzimmer abgegangen. Das ist fast schon ein
Bums-Rhythmus inklusive Whirpool-Geblubber im Hintergrund.
Nach dieser Nummer hätte Moby
aber am besten den Schlussstrich gezogen. Was jetzt noch kommt, ist Schönklangbastelei
nach Schlaftablettenart. Mit dabei, wer hätte es gedacht: Kollege
Keyboard. Und genau hier überschreitet Richard Hall die Grenze des
Zumutbaren. Düüüüüüüüüd .....
Daaaaaaaaaaad und wieder von vorne. Im "Hotel"-Dunkeln ist's
gut Munkeln, aber nur bedingt. Einige wirklich schöne Pop-Nummern
wechseln sich mit Material ab, dass im besten Fall noch als Filmmusik
für den zweiten Felix-Film taugt. Das kam alles schon einmal besser
rüber.
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POP/ROCK / ALTERNATIV
Stereophonics:
Language Sex Violence Other?
Ist eine Band, die anfängt, ihre Songs "Lolita" zu nennen,
zu alt? Eine Band, die im ersten Song mit einem Gitarrensolo durch die
Gegend wichst, was einfach nur überflüssig ist? Eine Band, die
im Albumtitel mit Reizwörtern um sich wirft? All das fragt man sich,
während sich Stereophonics-Sänger
Kelly Jones mehr denn je dem Aussehen eines Models annähert. Ob er
sich liften lässt? Oder entzieht er die Frische seiner Musik? Nein,
so schlimm ist es ja gar nicht. Viel mehr sind die Stücke immer noch
sehr kompakt und druckvoll (bestes Beispiel: "Doorman"), was
an der hohen Versiertheit der drei Musiker liegt. Und an der klaren und
pompösen Eigenproduktion. Die steht den Songs der Stereophonics,
die sich durchweg eher einfachen Melodien bedienen. Der an die hallende
Leere mancher Placebo-Intros
erinnernde, gesprochene Einstieg und die Einwürfe in "Devil"
bringen dem Hörer die Welt des Verlassens und Verlassenwerdens näher.
"So be my devil, angel/Be my shootingstar", singt Jones über
das Thema, das ihn das komplette Album über beschäftigt. Wieso
welche Freundin, wann und warum dann doch nicht mehr? Dabei klingt der
Song wie eine Stadion-Rock-Version der weit verfrickelteren Cooper Temple
Cause. Der Opener klingt zunächst schillernd, wie eine Diskokugel.
Doch dass die Band ihre Jugend hinter sich gelassen hat, hört man
an der Gelassenheit die manchen Songs innewohnt. Etwa die beruhigend und
sanft wirkenden "Rewind" und "Lolita" oder das pathetische
"Feel". An anderen Stellen wiederum packen die Stereophonics
ihre Gitarren-Soli aus (z.B. in "Doorman"), wie sie alte Männer
gerne zur Verjüngungskur nutzen.
In ihrer Heimat Grossbritannien schnellte die brit-rockige Single
"Dakota" von Null auf Platz eins. Die hohe Chartsplatzierung
kommt nicht von ungefähr. Das Intro fällt eher elektronisch
aus, bevor geschmeidige Gitarren sich Engelsstimmen gleich über den
Hörer ausbreiten. Das gegensätzliche Pendant bildet die raue,
volle und doch etwas hohl klingende Stimme des Sängers Kelly Jones.
Diese Gegensätze finden sich auch in den vom Himmlischen zum harten
Riff umschwenkenden Gitarren wieder. Eine wundervolle Kombination. Die
Stereophonics
liefern mit "Language. Sex. Violence. Other?" ein reifes, ausgewachsenes
Album gestandener Musiker. Kramt man alte Stereophonics-Alben
aus dem Regal, muss man sich allerdings fragen: Haben die Stereophonics
jemals jung geklungen? Ach ja, die Tochter des Sängers heisst
Lolita.
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GOTHIC / DARK WAVE
Deine
Lakaien: April Skies
Es ist ziemlich genau drei Jahre her, dass Alexander Veljanov und Ernst
Horn mit ihrer letzten Studioveröffentlichung "White Lies"
nicht nur die Gothic-Welt in Entzücken versetzt haben. Zwar gab es
Ende 2003 in Form von "Live In Concert" eine ordentliche DVD/Doppel-CD,
aber nun ist es endlich mal wieder an der Zeit für neue Stücke.
Wie sich auf der DVD schön verfolgen lässt, hatte das Duo auf
der ausgiebigen, letzten Tour in Form von B. Deutung (Cello), Ivee Leon
(Violine, Gesang), Sharifa (Violine, Gesang) und Robert Wilcocks (Gitarre,
Keyboards) ein paar Gastmusiker mit dabei. Die Arbeit mit diesen Leuten
hat das Münchner Duo dermassen beeindruckt und Spass gemacht,
dass sie nun auch auf "April Skies" zum Einsatz kommen. Die
Gastmusiker geben Deine
Lakaien ein völlig neues Gesicht. Zwar haben die Beiden schon
in der Vergangenheit mit einzelnen Gastmusikern gearbeitet, doch so viel
Spielraum hatten Aussenstehende bisher nie. Vor allem ist es schön
zu hören, dass den Musikern nicht nur irgendeine Alibifunktion zukommt,
sondern dass Stimmen und Instrumente eine wichtige Rolle in den entsprechenden
Songs übernehmen.
Nachdem "White Lies" ein eher introvertiertes Album war, weist
"April Skies" wesentlich mehr Dynamik auf. Auf ein simples Genre
wie Gothic lassen sich Deine
Lakaien schon lange nicht mehr reduzieren, auch wenn Veljanov
nach wie vor das stimmliche Aushängeschild der nationalen Szene ist.
Doch spätestens Ernst Horns Kompositionen sprengen jeglichen Rahmen.
Schon beim Opener "Over And Done", der gleichzeitig die erste
Singleauskoppelung ist, sind leicht verfremdete Violinklänge und
im Chorus verzerrte Gitarren zu hören. Zum Melodienträger werden
die Streicher im folgenden, melancholischen "Slowly Comes My Night",
bevor die elektronischen Elemente in "Secret Hideaway" im musikalischen
Vordergrund stehen. Über allem thront selbstverständlich Alex'
Stimme. Überraschend harte Gitarren folgen mit "Midnight Sun",
die immer wieder unvermittelt einschlagen und im Chorus sogar die Führung
übernehmen dürfen. Anschliessend kehrt mit dem verträumten
"Satellite" erst wieder Ruhe ein, nur um mit "Take A Chance"
ein sehr EBM-lastige, tanzbare Nummer hinterher zu schieben. Das auf französisch
intonierte "Vivre" greift neben einer interessanten Rhythmik
wieder verstärkt auf die Streichinstrumente zurück und schafft
so eine sehr warme Stimmung. Schon beinahe flippig beginnt "Through
The Hall" und zerrt während des Refrains ein wenig an den Nerven.
Dafür lässt "Dialectic" das Album mit einem sehr bewegenden
Text und einer traurigen Melodie ausklingen. "April Skies" zeigt
wieder mal ein etwas anderes Gesicht von Deine
Lakaien, ohne dabei die Grundzüge des Duos zu verleugnen
oder zu verändern. Für Fans der Band ein Pflichtkauf.
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JAZZ / ELECTRO
Erik
Truffaz: Saloua
Der Elektro-Jazz der 90er ist erwachsen geworden. Nach den kurzen aber
heftigen Hypes um Drum'n'Bass, Trip Hop, Acid Jazz und anderen (elektronischen)
Spielereien hat sich die Erregung um deren musikalische Möglichkeiten
inzwischen weitgehend gelegt. Die jeweiligen Genres wurden zuerst euphorisch
gefeiert, dann gut dokumentiert, dann ausgereizt, dann überreizt,
später gemieden und anschliessend aufgearbeitet. Aus diesem
reflektierten Bewusstsein schmiedet der Jazz-Trompeter Erik
Truffaz seine Songs. Trittsicher und erhaben spielt er mit den
ausgefächerten Chancen und entwickelt daraus einen Klangkosmos, der
sich - vom Jazz beherrscht - aus üppigen Quellen speist. Der Opener
"Saloua" experimentiert gekonnt mit ambientem Jazz-Feeling,
arabischen Gesangsmelodien (die der hervorragende Mounir Troudi beisteuert)
und dezentem House-Groove. "Big Wheel" überzeugt auf einer
Dub-Grundlage vor allem durch die Spoken Word-Linien des zweiten Gastsängers
Nya. "Yabous" versöhnt beide Stimmen auf einer Jazz-Basis
mit Bratzgitarren-Einsprengsel. Gemeinsam, der eine auf Arabisch, der
andere auf Englisch, besingen sie die Absurdität des Krieges. Exzellenten
Jazz-Rock-Ambient-World liefert "Gedech". Eine Hommage an die
guten alten Drum'n'Bass-Zeiten generiert Truffaz mit dem experimentellen
"Tantrik". Trashiger Rock-Jazz ("Ghost Drummer") und
Dub-orientierte Instrumentaltitel ("Dubophone" und "La
Vie Continue") runden das Bild ab. Vor allem die Songs, in denen
die Gastsänger ihre Stimmen erheben, liefern das entscheidende Kaufargument
für "Saloua". Die spannende Synthese aus Elektro, Ambient,
World, Jazz, Reggae und Rap bereichert die heimische Klanglandschaft um
extrem hörenswerte Facetten. "Saloua" ist vor allem für
Musik-Gourmets interessant, die Jazz, World und Elektro als auditive Verköstigung
bevorzugen.
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POP/ROCK / COMPILATIONS/SAMPLER
Verschiedene:
Bundesvision Song Contest 2005
Stefan Raab
machte den Schnarchnasen vom Grand Prix-Vorentscheid mit seinem eigenen
Bundesvision
Song Contest Konkurrenz. Sein Musik-Event könnte das Original
in diesem Jahr sogar toppen: Immerhin 3,23 Millionen Menschen schalteten
ein, als der TV-Entertainer in der König Pilsener Arena Oberhausen
mit einem grossen Aufgebot an deutschen Pophelden aufmachte. 16 Musik-Acts
(pro Bundesland einer) bemühten sich um die Gunst des Fernsehpublikums.
Von Baden-Württemberg bis Hamburg, von Samy
Deluxe bis Sandy
sorgten Artists aus den Genres Pop, Rock und Rap für gute Unterhaltung.
Vermarktungs-Genie Raab brachte die dazugehörige CD natürlich
schon einen Tag vor der Veranstaltung auf den Markt. Vielleicht hätte
er damit lieber warten sollen. Aber wer konnte ahnen, dass sich Rapper
Sido auf der
Bühne musikalische Unterstützung der Berliner Combo Brainless
Wankers holte, was immerhin zu einem fulminanten Crossover-Auftritt führte,
wenngleich ihn die Zuschauer in der Halle mit einem Pfeifkonzert bedachten.
Oder dass Slut die Herzen der votenden Handybesitzer mit stupsnäsigem
Kinderchor erweichen wollten und die später zweitplatzierten Fettes
Brot samt Kapelle auf die Bühne marschierten. Diese unerwarteten
Versionen hätten die Platte zur Show sicher aufgewertet, zumal Raab
den Umständen entsprechend willkürlich durch den Stil-Garten
springt. Gibt es denn wirklich noch jemanden, der Julis
Gewinner-Song "Geile Zeit" geil findet, ihn aber noch nicht
gekauft hat?
Möchten sich Deichkind-Fans
De Randfichten
ins Haus holen? Hört der typische Sido-Fan
freiwillig Sandy
oder stehen Clueso-Freunde
auf Apocalyptica?
Ach ja, Raab-Schützling Max
Mutzke gibt's natürlich noch obendrauf.
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POP/ROCK / PUNK
Mars
Volta: Frances The Mute
The Mars Volta
lassen sich nicht in Schubladen stecken. Auch auf "Frances The Mute"
nicht. Mehr noch: Sie tun weiterhin alles, um auch noch den kompletten
Schrank zu umgehen. Mit einem diesmal fragwürdigen Ergebnis: Ein
Drahtseilakt zwischen Innovation und stupidem Gedudel, bei dem die Mucker
eine Neigung zu letzterem entwickeln. Welche Geräusche sind Kunst,
welche sind reine Willkür? Eine Frage, über die sich grandios
philosophieren liesse. Denn selten liegen Kunst und Chaos, erhabene
Komposition und unmotiviertes Geplänkel derart nah beieinander. The
Mars Volta
mischen Lärm mit Latino-Rhythmen, Rauschen mit Filmmusik à
la Ennio Morricone und Frickel-Gitarren mit Synthesizern. Wer dieses Album
am Stück durchhören kann, verdient Respekt für ein besonders
strapazierfähiges Nervenkostüm. Wieder einmal spielt der Tod
eine gewichtige Rolle: Wurde auf "De-Loused In The Comatorium"
Julio Venegas' Tod verarbeitet, beeinflusste das Ableben des Geräuschzauberers
der Band, Jeremy Ward, das aktuelle Werk. Ausserdem gab ein von Jeremy
gefundenes Tagebuch dem Album seine Form. So lautet die Legende: Songtitel
entsprechen Namen von Personen, welche der Tagebuchautor auf der Suche
nach seinen biologischen Eltern traf. Suche hat bekanntlich etwas mit
Standortbestimmung und einer gewissen Verlorenheit zu tun. "Frances
The Mute" lässt den Hörer dieses Gefühl auch grandios
nachvollziehen, denn The Mars
Volta scheinen selbst auf der Suche zu sein, nach Struktur.
Das Album besteht aus fünf musikalischen Brocken, die insgesamt 75
Minuten in die Waagschale werfen. Jene fünf Brocken sind teilweise
wieder in einige - keinesfalls ohrgerechte - Bröckchen eingeteilt.
Versatzstücke und Motive, welche immer wieder leicht verändert
zitiert werden, erinnern an die Kompositionspraxis in der Klassik. Verbunden
sind die Teilstücke meist durch irgendwelche langwierigen Geräuschpassagen,
hier hätten sich die Musiker spielend zehn Minuten sparen können.
An alte Zeiten von "De-Loused..." erinnert "The Widow".
Abgefahren, aber durchaus hörbar. Auch "L' Via L' Viaquez"
gehört zu den stärkeren Stücken des Albums. In der Kürze
liegt in diesem Fall tatsächlich die Würze. Eine Frechheit mit
künstlerischem Anspruch ist dagegen "Miranda That Ghost Just
Isn't Holy Anymore", das über weite Strecken wie eine Morricone-Komposition
für eine Arte-Dokumentation über mondphasengerechte Eisskulpturengestaltung
in der Antarktis klingt. Hier mischen sich scheinbar wahllos Geräusche
und Beats, Blasinstrumente und Gitarrengedudel. Dass kein "easy-listening"
angesagt sein würde, wenn The Mars
Volta drauf steht, hat wohl jeder gewusst. Aber dass "Frances
The Mute" hörbar sein würde, hatte man dann doch erhofft.
Kann ein Mensch diese Musik verstehen oder wenigstens fühlen, was
hier passiert? Vermutlich nicht, denn die Platte ist zu chaotisch und
unberechenbar, um verstanden zu werden und zugleich zu sehr Kopfgeburt,
als dass sie Emotionen lostreten könnte. The Mars
Volta haben sich in ihrer Idee von künstlerischem Anspruch
verlaufen.
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POP/ROCK
Jack
Johnson: In Between Dreams
Über 1, 6 Mio Alben vom Debüt "Brushfire Fairytailes",
über 1, 1, Mio vom Zweitwerk "On And On" sprechen eigentlich
eine deutliche Sprache. Aber eigentlich sagen sie im Falle von Jack
Johnson auch wieder gar nichts aus. Denn erst wenn man dazuzählt,
dass sich einer der interessantesten Charaktere der aktuellen Poplandschaft,
mit seinen kleinen, bescheidenen Träumen in diese vorderste Reihe
gebracht hat, gewinnen die Zahlen richtig an Wert. Als Mensch hat Jack
Johnson einfach die besondere Aura und zweifelsohne die entsprechende
Coolness um einfach einer wahnsinnig grossen Menge von Menschen zu
imponieren. Musikalisch gelingt ihm die Umsetzung warmgetönter Sonnenuntergänge
in beneidenswert entspannte Melodien. Natürlich ist dies auch auf
seinem neuen Album "In Between Dreams" nicht anders. Aufgenommen
wurde das neue Werk in den Mango Tree-Studios auf Hawaii. Produziert wurde
es wieder von Mario Caldato, Jr. Im Mai werden JJ und sein Buddy Donavon
Frankenreiter übrigens für 3-4 Termine in Deutschland aufschlagen.
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POP/ROCK
/ DEUTSCH
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Ben
Harper & The Blind Boys Of Alabama: Live At The Apollo
Blind
Boys Of Alabama: Atom Bomb
"Gospel pur aus tiefster Überzeugung"
Verglichen mit
den Steherqualitäten der Blind
Boys Of Alabama sind die Rolling
Stones die reinsten Waisenknaben: Seit 1937 ist der Frontmann
Clarence Fountain, heute 71, schon dabei. "Mein Geheimnis?
- Fall´ auf die Knie und bete, dann wird Gott Dir Langlebigkeit
geben", erklärt Fountain. "Ich würde nie für
jemanden arbeiten, der mich nicht bezahlt, und der Teufel bezahlt
nie." Damals nannten sie sich noch Happyland Jubilee Singers
und traten hauptsächlich im Talladega Institute für Taube
und Blinde in Alabama auf. Seit den 50er Jahren firmieren sie als
The Five Blind
Boys Of Alabama (später fiel dann das ´Five´
weg). Sie sind mit ihren Alben auf den unterschiedlichsten Labels
vertreten und haben sich parallel zu und mit den verschiedensten
Musikrichtungen entwickelt. Sie blicken inzwischen auf mehr als
ein halbes Jahrhundert Präsenz im Musikgeschäft zurück.
"Es war immer schon unser Schicksal, Gospel zu singen",
erzählt Fountain. "Wir machen eben keine Songs über
"My Baby" oder "My Honey", das widerspricht
unserer Überzeugung. Die Bibel lehrt uns, dass man nicht gleichzeitig
Gott und dem Teufel dienen kann. - Wir hätten auch einen anderen
Weg wählen können, wie Sam
Cooke, der als Gospel Sänger mit den Soul Stirrers
angefangen hatte, sich dann aber mit Erfolg der Popmusik zuwandte
und dann früh starb. - Gott ist eben kein Wischi-Waschi-Gott."
Trotzdem bedienen sich The Blind
Boys Of Alabama gerne der Kompositionen von Tom
Waits oder Ben
Harper - obwohl die mit dieser alten religiösen Tradition
nichts am Hut haben - für ihre neue CD "Spirit Of The
Century", die bei RealWorld erscheint. Tom
Waits´ Titel "Jesus Gonna Be Here" verwandelt
sich dabei in ein Stück mit einer religiösen Ernsthaftigkeit,
die zuvor nicht fassbar war. Und Ben
Harpers "Give A Man A Home" wird samt bereits
vorhandener seelischer Tiefe vollends in einen spirituellen Kontext
transportiert. "Spirit", Seele - das ist die grosse
Komponente in der Musik der Blind
Boys Of Alabama. "Die Seele ist der Teil von dir, der
niemals sterben wird; sie ist Gottes Atem, den Er dir eingibt. Du
kannst die Seele nicht töten, selbst wenn du stirbst. Das steht
in der Schrift geschrieben."
Hallelujah!
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DANCE / ELECTRO
Daft
Punk: Human After All
"Wir glauben aufrichtig, dass unser neues Album (Human After All)
für sich selbst spricht."
Daft Punk,
17. Dezember 2004
- 14. März 2005 - Daft
Punk sind in den Startlöchern, die Dancefloors und Playlisten
einmal mehr zu revolutionieren. ´Human After All´ ist der
Nachfolger vom 2001er Album ´Discovery´, von dem weltweit
2,6 Millionen Kopien über den Ladentisch gingen und das den Smash
Hit ´One More Time´ enthielt. Die Debüt-Single des neuen
Albums wird das pulsierende, vor Gitarren triefende ´Robot Rock´.
Das Video für den Song entstand unter der Eigenregie von Daft
Punk.
´Human After All´ wurde von September bis November 2004 in
Daft Punk
s eigenem Studio in Paris aufgenommen. Notorisch pressescheu - und einzigartig
zurückhaltend, sich für die Presse fotografieren zu lassen -
äusserte das Duo gegenüber dem britischen Musikmagazin
NME im Januar 2003 folgendes: ´Die gegenwärtige Ausrichtung
der Musikindustrie erlaubt uns zu experimentieren. Wenn sich alles innerhalb
bestimmter Formeln bewegt und wir es uns leisten können, ausserhalb
dieser Formeln zu arbeiten, gibt es für uns keine Regeln. Wir folgen
unserer eigenen Agenda.´
Daft Punk
setzen auf ´Human After All´ ihren eigenen, unverwechselbaren
Style fort. Mit der vielleicht energischsten und kompromisslosesten Musik
ihrer Karriere verbanden Thomas und Guy Manuel Gefühl und Technologie
auf eine Weise, die perfekt die rasanten und gnadenlosen Rhythmen unseres
modernen Lebens widerspiegelt. Songs wie ´The Prime Time Of Our
Life´, ´The Brainwasher´ und der Titeltrack sind auf
dem neuesten Stand der Technik basierende akustische Soundscapes, die
die Euphorie des Techno und das hämmernde Delirium der Dance Music
zu kühnen neuen Höhen tragen. Mit souligen und bewegend romantischen
Themen wie in ´Make Love´ und ´Emotion´ präsentieren
Daft Punk
ihre Musik auch noch von einer anderen Seite.
Als Pioniere der elektronischen Musik haben Daft
Punk die Welten von Dance und Pop mit ihrer Flexibilität
und ihrem Erfindungsreichtum verblüfft, seit sie 1997 mit ihrem weltweit
2 Millionen Mal verkauften Debüt ´Homework´ und den Hits
´Da Funk´ und ´Around The World´ aus der Szene
explodierten. Daft
Punk -Videos unter der Regie von Spike Jonze, Michel Gondry oder
Animationslegende Leiji Matsumoto haben darüber hinaus des Duos Ruf
für künstlerische Waghalsigkeit begründet. Indem sie jetzt
mit ´Human After All´ furchtlos in neues Territorium vordringen,
fahren Daft
Punk fort, Musik an die extremen Grenzen menschlicher Möglichkeiten
zu tragen.
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MUSIK DVD -
ACHTUNG USA-IMPORT! (Regionen Code 1)
An
Intimate Evening With Mary J. Blige: Live From The House Of Blues
Los Angeles, ein Abend im März 2004: Mary
J. Blige, die wohl letzte Soul-Diva unserer Zeit, hat zu einem
Konzert in intimer Atmosphäre gebeten, um eine Live-DVD aufzunehmen,
und nicht nur vor der Bühne des House Of Blues drängt sich die
Prominenz. Sting
und Elton John
lassen es sich nicht nehmen, jeweils einen ihrer Songs im Duett mit Blige
zu singen. Stimmgewaltig durchstreift Mary
J. Blige im Verlauf des gut einstündigen Auftritts ihre Alben
"No More Drama", "My Life" und "Love & Life".
Die ersten fünf Songs verbindet sie in einer Art Medley kurzweilig
miteinander. Gänsehautschauer garantiert "My Child": Keine
andere könnte den Song eindringlicher, anklagender und berührender
gestalten. Ähnliches gilt für ihre famose Version von Philip
Baileys "Children Of The Ghetto". Ganz nett gerät
das Duett "I Guess That's Why They Call It The Blues" mit Elton
John. Den Höhepunkt des Konzerts beansprucht aber "Whenever
I Say Your Name", das der musikalische Oberstudienrat Sting
zusammen mit der Queen Of Soul zum Besten gibt. Am Anfang stören
hier zwar einige unschöne Rückkopplungen, doch die perfekte
und gefühlvolle Darbietung hilft, darüber hinwegzusehen. Etwas
spärlich ausgefallen ist die Bonus-Abteilung der DVD: Die viertelstündige
Dokumentation "The Day With Mary" muss reichen. Sie nimmt den
Zuschauer mit zu Marys Haarstylisten und lässt an der Entstehung
ihres Make Ups teilhaben ... wer's mag. Vor dem Konzertfilm geben einige
prominente Besucher ihren Senf zum Abend ab: Statt eines Videos oder sonstiger
Features über Mary bekennen beispielsweise Kelly
& Jack
Osbourne oder die "Newlyweds" Jessica
Simpson & Nick
Lachey in die Kamera, sich ganz doll auf das Konzert zu freuen
- je nach den eigenen Vorlieben vielleicht ein fragwürdiges "Gütesiegel".
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BUCH TIPP
Cash
Mit diesem einzigartigen und hochwertigen Band voller bisher unveröffentlichter
Fotos und Artikel gelingt den Herausgebern des "Rolling Stone Magazine"
das bislang umfassendste Porträt einer der faszinierendsten Ikonen
des 20. Jahrhunderts. Neben einem Vorwort seiner Tochter Rosanne Cash
enthält das Buch zahlreiche persönliche Erinnerungen von berühmten
Kollegen und Freunden wie Bob
Dylan, Bono
(U2) oder Al
Gore. Als Johnny
Cash im September 2003 starb, verlor die Popmusik einen ihrer
grössten Helden. Seit dem Beginn seiner Karriere Mitte der 50er Jahre
durchwanderte er alle Höhen und Tiefen eines Rockstars: Von dem legendären
Konzert in St. Quentin über seine Jahre in Las Vegas bis hin zu seinem
phänomenalen Comeback in den 90ern ist dieses aufwändig gestaltete
Buch nicht nur ein berührendes Porträt mit vielen seltenen Fotografien,
Interviews und Artikeln, sondern auch eine einzigartige Hommage an den
unvergessenen »Man in Black«. Die Faszination für Johnny
Cash lässt auch nach seinem Tod nicht nach, im Gegenteil:
Neben zahlreichen Tribute-CDs und Wiederveröffentlichungen seiner
Werke ist für 2005 mit »Walk
the Line« auch ein Kinofilm über Cashs Leben geplant,
in dem die Hollywoodstars Joaquin
Phoenix (»Gladiator«)
und Reese
Witherspoon (»Natürlich
blond«) die Hauptrollen spielen.
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Text-Quellen:
Diverse |
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31.03.2005 21:47:55 / enzo Alle Angaben ohne Gewähr |
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