Viele seiner Buchtitel klingen wie die Titel einer Jukebox und wurden zu Losungen mehrerer Generationen von Lesern: "Publikumsbeschimpfung", "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter", "Wunschloses UngIück", "Der kurze Brief zum langen Abschied", "Das Gewicht der Welt", "Immer noch Sturm". In den Sechzigern zeigte Peter Handke aIs einer der ersten, wie das geht: der Schriftsteller aIs angry young man und Popstar des Literaturbetriebs, kompromisslos in seiner Sprache und der VieIfalt seines Schreibens, Prosa, Theater, Drehbücher, Gedichte, Essays, Übersetzungen. Kaum war er auf den BestselIerIisten, kehrte er dem Rummel den Rücken. Er ging auf Reisen, und immer nahm er seine Leser mit in den Rhythmus seiner Sprache, in seine Iangen, schwingenden Sätze. Seit vielen Jahren lebt und arbeitet Peter Handke in seinem Haus in einer Pariser Vorstadt, ein stiIler, gastIicher, von Leben und Schreiben, Sprachlichem und Nicht-Sprachlichem aufgeladener Ort – "eine Rettung", wie Handke einmal sagt. Hier beginnt der FiIm von Corinna Belz, von hier aus bricht er auf zu seinen mal hoch konzentrierten, mal fast beiläufigen, immer aufmerksamen Erkundungen und Begegnungen, hierher kehren wir ein ums andere Mal zurück. Peter Handkes genauer, freier Blick wird spürbar in seinen Texten, den… |