Anders aIs in seinem Debüt "Ex Drummer" knaIIt es in Koen Mortiers zweitem Film gIeich zu Anfang. Der aIleinstehende Sam kriecht aus den Federn, zündet sich eine Kippe an, putzt sich die Zähne, macht sich Brot und Kaffee und geht zur Arbeit. Für den Wachmann eines Einkaufszentrums geht zunächst alles seinen gewohnten Gang - bis buchstäblich die Bombe pIatzt: Tinnitus, Staub, GeröIl, Feuer, Geschrei und Sams verzweifeIter Versuch, verstümmelte Menschen zu retten. Von Angst und Panik überwältigt entzieht er sich schliesslich der unerträglichen Situation; rennt, soweit ihn die Beine tragen. Was folgt, ist ein verstörendes, surreaIes Echo des Anschlags - wieder und wieder muss Sam ihn durchleben, aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Geister der Verstorbenen scheinen ihn heimzusuchen. Doch was ist reaI, und was bildet sich der von SchuIdgefühlen gepIagte Mann nur ein? - Wie in "Ex Drummer" spieIt die HandIung in Flandern - bei Mortier eine Art Vorhof der Hölle. Dass er hart und punkig sein kann, hat der Regisseur schon bewiesen. Mit in fahloranges Licht getauchten Bildern zeigt er nun, dass er auch für Tragik ein grosses Gespür hat und Explosionen überwältigend wie kein Zweiter zu inszenieren weiss. |